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Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin

Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin

Titel: Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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erhielt, nicht noch mehr Menschen umbringen zu müssen - selbst wenn es sich dabei um BFG-Separatisten handelte -, als daher, dass diese Vorgehensweise für sie selbst deutlich weniger gefährlich war.
    »Wir werden unsere Route ändern«, erklärte Kuramochi, und in der Geländekarte auf Alicias HUD leuchtete eine grüne Linie auf. »Wir werden einen recht großen Umweg machen müssen, wenn wir sichergehen wollen, dass die Gegenseite unsere Transporter nicht hört. Falls das doch geschieht, und falls die ihnen unbedingt folgen wollen, dann wird es an uns sein, sie auf andere Gedanken zu bringen - notfalls auch dauerhaft. Aber ich denke, wenn wir uns bis zu diesem Punkt zurückziehen ...« - auf der Karte blinkte eine Kreuzung auf - »und dann noch weiter nach Norden schwenken, dann können wir den Fluss überqueren und uns dem Raumhafen durch die Vororte nähern. Um ehrlich zu sein, ist das für unsere Zwecke ohnehin das geeignetere Gelände. Aber das wird unseren Marsch um mindestens drei weitere Stunden verlängern. Wahrscheinlich eher vier.«
    Alicia studierte die neue Route und musste Kuramochi beipflichten. Sie würden noch mehrere Häuserblocks mit diesen massiven Büro- und Wohngebäuden passieren, doch dann würden sich links und rechts von ihnen nur noch Ein- oder Zweifamilienhäuser befinden, und jedes davon war von zumindest einem kleinen Garten umgeben. Man würde deutlich bessere und weitere Sicht haben, und es gäbe auch deutlich weniger Deckung für einen ähnlichen Hinterhalt wie den, der hier vor ihnen auf sie wartete. So müde Alicia auch war: Vier Stunden zusätzlicher Marsch - oder notfalls auch das Doppelte - erschienen ihr ein angemessener Preis dafür.
    »Ich weiß, wir sind alle müde«, sprach Kuramochi weiter, fast als hätte sie Alicias Gedanken gelesen. »Ich denke, sobald wir die andere Seite des Flusses erreicht haben, werde ich zumindest eine kurze Rast einlegen lassen. In der Zwischenzeit sollten Sie alle Ihre Pharmaskope auf ›Modus Drei‹ einstellen.«
    Gehorsam griff Alicia auf die Software ihres internen Arzneimittelvorrats zu und stellte den Aktivmodus von ›Vier‹ auf ›Drei‹ um. Kurz berechnete der Computer des Pharmaskops die Erfordernisse dieser neuen Einstellung, und dann spürte Alicia auch schon, wie neue Energie und deutlich gesteigerte Wachsamkeit sie erfassten: Das Pharmaskop hatte eine sorgfältig bemessene Dosis freigesetzt.
    »Also gut, Abe«, wandte sich der Lieutenant dann wieder an den Sergeant, »Sie wissen, wohin wir müssen. Ich denke, wir legen sofort los und lassen den Ersten Trupp und die Transporter zurückfallen. Schützengruppe Bravo vom Zweiten Trupp kommt mit mir. Sie sollten sich jetzt mit Clarissa absprechen und festlegen, was Sie brauchen, um sich neu zu orientieren. Lassen Sie mich wissen, sobald Sie bereit sind.«
    »Jawohl, Ma'am!«, bestätigte Metternich. Sein Tonfall veränderte sich ein wenig, als er sich nun wieder an seine Schützengruppen wandte.
    »Okay«, sagte er. »Genau an dieses Drehbuch werden wir uns halten. Vorerst macht jeder einfach kehrt und steuert die Kreuzung an. Cesar, das bedeutet, dass Sie und Alley die Nachhut bilden, bis wir uns neu orientiert haben. Ab dann, Alley, möchte ich, dass Sie ...«
    Alicia spähte immer noch nach Osten, mit ihren eigenen, leistungsgesteigerten Augen ebenso wie mit Hilfe ihrer Fernsonde, während sie der Stimme ihres Sergeants lauschte.
    Es war zwei Stunden nach der lokalen planetaren Definition von ›Mitternacht‹, als der Zwote Zug der Bravo-Kompanie des Aufklärer-Bataillons vom Ersten der 5l7ten den Kordon vor dem Raumhafen von Zhikotse durchquerte. Abgesehen von Gunnery Sergeant Wheaton, bei dem vollständige Genesung zu erwarten stand, hatte die Einheit keine ernsthaften Verwundeten und keinen einzigen Verlust hinnehmen müssen.
    Was man über die Stadt Zhikotse nicht gerade sagen kann, dachte Alicia müde, während sie zuschaute, wie die Flammen immer noch geisterhafte Muster an den Himmel über der Hauptstadt des Planeten malten.
    Aber wenigstens lässt sich die Situation langsam wieder unter Kontrolle bringen. Vielleicht ja nur, weil sich das Chaos selbst aufgezehrt hat, aber es lässt sich eben doch bewerkstelligen. Die Planetarregierung ist immer noch einsatzfähig, und wir haben nicht mehr Menschen getötet, als das nun einmal unvermeidbar war.
    Immer noch starrte sie zu den Flammen hinüber und lauschte dem Dröhnen der Truppentransporter, die hinter ihr vorbeirumpelten,

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