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Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin

Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin

Titel: Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Munming sie alle voller Anspannung beobachtete.
    »Also wusste der gute Captain ganz genau, wovon er redet«, merkte Lieutenant Kuramochi an.
    Eigentlich sprach sie gerade mit Sergeant Metternich, aber über das Netz ließ sie ganz bewusst den gesamten Dritten Trupp mithören, die Vorhut dieser Kolonne. Und sie ergeht sich hier wieder einmal recht ausgiebig in hemmungsloser Untertreibung, bemerkte Alicia.
    Chiawas Warnung hatte Sergeant Bruckner dazu veranlasst, die Vorhut-Fernsonden zurückschwenken zu lassen - zur Unterstützung hatte sie zusätzlich noch einige Sonden von den Flanken der Kolonne abgezogen -, und nun überprüften die Geräte sehr, sehr sorgfältig das beschriebene Gebiet. Und Chiawas Zahlen waren noch untertrieben: In diesem Terrain befanden sich mehr als dreihundert bewaffnete Kämpfer, und die Fernsonden hatten schwere Schnellfeuergeschütze geortet, dazu Granatwerfer, dazu noch mindestens ein Hochgeschwindigkeits-Schnellfeuergeschütz und mehr als ein Dutzend Boden-Luft-Flugkörper.
    »Ich hatte gerade die Chefin an der Muschel«, sprach Kuramochi weiter. »Sie sagt, Lieutenant Beregovoi glaube, da vorne warte ein Großteil der gesamten noch verbliebenen Kampfstärke der BFG auf uns. Das Bataillon hat deren Führungskader heute am frühen Nachmittag aus den Augen verloren; anscheinend haben die genau diese Ecke hier angesteuert, und Major Palacios vermutet, dass dieser Captain Chiawa ganz recht hat. Die gehen wohl davon aus, ihre letzte Chance bestehe darin, Präsident Shangup und die Abgeordneten als Druckmittel in ihre Finger zu kriegen - möglicherweise, um diesen Planeten hier unbehelligt verlassen zu können.
    Ich brauche wohl nicht darauf hinzuweisen, dass wir vom Corps das für ein Paradebeispiel einer ›ganz schlechten Idee‹ halten.«
    Es überraschte Alicia selbst, dass sie leise lachen musste. Nicht dass die allgemeine Lage sie sonderlich erheitert hätte. Was sich ihnen entgegenstellen würde, wäre deutlich gefährlicher als alles, was sie während ihres Rückzugs von der Promenade hatten bekämpfen müssen. Dennoch: Jetzt wussten sie schon einmal, wo sich der Gegner befand, und sie hatten bereits einmal unter Beweis gestellt, dass sie alles, was sie eindeutig orten konnten, auch töten konnten.
    Andererseits: Wenn Beregovoi recht hatte, dann waren das hier vermutlich die bei weitem bestausgebildeten, diszipliniertesten Gegner, mit denen die Marines es auf dieser Welt zu tun bekämen. Zudem verfügten sie über hinreichend schweres Kriegsgerät, um die Lage mit einem Sperrfeuer - auch wenn es ungezielt abgegeben würde - verdammt knifflig zu gestalten, und die Tatsache, dass sie über ein Hochgeschwindigkeits-Schnellfeuergeschütz verfügten, ließ zumindest vermuten, ihnen stünden auch bessere Sensoren zur Verfügung.
    Alicia zweifelte keine Sekunde daran, dass ihr Zug sie dennoch allesamt würde ausschalten können. Doch die Wahrscheinlichkeit, dass ihnen das auch gelingen würde, ohne Verluste in den eigenen Reihen davonzutragen, war deutlich geringer als bei ihrem Rückzug aus den Promenaden. Und selbst wenn das nicht stimmen sollte, war sich Alicia doch ziemlich sicher, dass die Gegenseite deutlich schwerere Verluste würde hinnehmen müssen, bevor sie sich zurückzöge. Die würden sich nicht einfach in die Flucht schlagen lassen, und je länger sie die Stellung hielten, desto mehr von ihnen würden den Tod finden.
    Aber das sind auch deren Führerpersönlichkeiten. Das sind die Leute, die das Ganze hier angefangen haben, dachte sie. Das Imperium will diese Leute fassen, und hier sind sie nun.
    »Ich bin ein wenig versucht, uns einfach auf die zu stürzen«, sprach Lieutenant Kuramochi weiter. »Vor allem, wenn sich dort wirklich die letzten Überlebenden aus dem Führungskader der BFG befinden. Aber unser Haupteinsatzziel lautet nach wie vor, den Präsidenten und die anderen Mitglieder der örtlichen Regierung in Sicherheit zu bringen und nicht bei irgendwelchen Sekundäreinsätzen unvermeidbare Risiken einzugehen. Major Palacios hat meine Interpretation unserer Aufgabenlage bestätigt, und sie hat mich auch daran erinnert, dass es nicht unser Ziel ist, mehr Leute umzubringen, als wir unbedingt müssen. Also: Statt uns unseren Weg geradewegs durch die BFG hindurchzubahnen, werden wir ihr ausweichen.«
    Erleichtert atmete Alicia durch. Und diese Erleichterung, das musste sie ein wenig erstaunt feststellen, rührte deutlich mehr daher, dass sie auf diese Weise eine Chance

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