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Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin

Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin

Titel: Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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als ihr plötzlich jemand einen kräftigen Klaps auf die Schulter gab. Sie wandte sich um und sah vor sich Leocadio Medrano.
    »Gar nicht schlecht, Wespe«, sagte er barsch, dann nickte er knapp und stapfte, das schwere Plasmagewehr über der Schulter, wortlos wieder davon. Schweigend blickte ihm die Ex-Larve hinterher.

Buch 2:
DAS SCHWERT DES IMPERATORS
Gemächlich wirbelte die Finsternis um sie herum. Erneut trieb sie dem Bewusstsein entgegen, ihre Gedanken griffen danach, tasteten zwischen den Träumen umher, suchten nach ihrer Funktion. Nach ihrem Zweck.
    Erinnerungen tanzten in diesen Träumen umher. Erinnerungen an Feuer und Blutvergießen. Erinnerungen von genommener Rache und vollzogener Strafe. Diese Erinnerungen machten aus, was sie war. Oder was sie gewesen war.
    Halt! Da war es schon wieder, dieses Flüstern um den Zweck ihres Daseins, dieses Echo ihrer selbst. Und nun war es stärker, nicht mehr so zaghaft. Allmählich erkannte es sich selbst, erkannte ihre träumerische Gedankenwelt und war erstaunt ob der Kraft, die es dort vorfand, und ebenso darüber, wie sehr all diese Kraft auf eben jenen Zweck fokussiert war.
    Es war von Schatten umgeben. Dunklen Schatten, die sich zuvor nur hatten erahnen lassen. Die Zukunft verengte sich, so wie es bei der Zukunft von Sterblichen unausweichlich ist: Entscheidungen werden getroffen, Pfade ausgewählt, Möglichkeiten und Gelegenheiten bleiben ungenutzt und versinken ins Reich dessen, was hätte sein können. Das Echo wusste davon nichts, und doch hörte sie, wie die Zukunft zu ihr sang, wie schon seit Jahrtausenden nicht mehr.
    Dieser eine Mensch hier, der könnte es sein, dachte sie verträumt. Er konnte sie sogar erreichen, sogar hier noch, wenn das Bedürfnis nur stark genug war, wenn der Schmerz und der Hass grell genug loderten - und wie viel Zeit war schon vergangen, seit sie diese Möglichkeit zum letzten Mal verspürt hatte?
    Und doch, selbst noch in ihren Träumen, fragte sich ein Teil ihrer selbst, ob sie dieses Ziel wirklich erneut anstreben wollte. Das war, was sie war, dafür hatte man sie geschaffen - das war ihre höchste Aufgabe. Doch irgendwann ermüdete selbst jemand wie sie angesichts all dieses Todes, all dieser Zerstörung. Wäre es wirklich besser, wieder dorthin zurückzukehren, erneut die Scharfrichterin des Schicksals zu sein? Oder wäre es besser, niemals mehr zu erwachen? In diese Träume eingehüllt zu sein, schützend umgeben von der Finsternis, bis sie - und ihre zahllosen Opfer - schließlich in geruhsamem Nichts verblasste?

Kapitel 13
    »Hey, Alley!«
    Staff Sergeant Alicia DeVries öffnete die Augen und blickte von der Dienstanweisung auf, mit der sie sich gerade beschäftigt hatte - auch wenn ›aufblicken‹ vielleicht nicht ganz der richtige Ausdruck war, denn schließlich griff sie über ihr SynthoLink darauf zu. Doch jetzt stapfte Sergeant Haroldson lautstark in ihre gemeinsame Stube, die ihnen zugleich auch als Büroraum diente.
    »Ich weiß ja, dass du nicht von Alterde bist, Greta«, merkte Alicia an, »aber sagt dir ein Alterden-Viech namens ›Elefant‹ was?«
    »Jou, so in etwa. Wieso?«, fragte Haroldson misstrauisch nach.
    »Weil deine Art und Weise, einen Raum zu betreten, mich gleich an eine ganze Herde dieser Tiere denken lässt.«
    »Sehr witzig. Ha, ha.« Haroldson schnitt eine Grimasse, während Alicia grinste und ihr SynthoLink-Headset ablegte. Dann lehnte sie sich in ihrem Schreibtischstuhl zurück und streckte sich ausgiebig.
    »Und was bringt dich so frühzeitig in unsere bescheidene Behausung, o donnernde Herde?«, fragte sie.
    »Der Captain schickt mich. Er hat Sehnsucht nach dir.«
    »Nach mir?« Erstaunt hob Alicia die Augenbrauen, und Haroldson zuckte mit den Schultern.
    »Warum, hat er mir nicht gesagt, aber ich glaube, irgendein HQ-Würstchen will dich sehen. Zumindest hat der Kerl ganz den Eindruck gemacht, vom Hauptquartier zu sein, auch wenn er keine Uniform getragen hat. Ich glaube, der kommt auch von Alterde. Sein Akzent klingt ziemlich genau wie deiner.«
    »Ulkiger und ulkiger«, murmelte Alicia. Sie stemmte sich aus ihrem Sessel und wandte sich dem Bildschirm dieses Raumes zu. Mit einem Knopfdruck stellte sie das Gerät auf den ›Spiegel-Modus‹ um und begutachtete kritisch ihr Äußeres.
    Haroldson verkniff sich ein Lächeln, als ihre Stubenkameradin den Sitz ihrer Uniform noch sorgfältiger überprüfte, als sie das bei einem Mitglied ihres Trupps getan hätte. Haroldson kannte die

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