Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin

Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin

Titel: Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
sagen, dass wir die Trainingsmethoden individuell auf jeden einzelnen Kaderangehörigen zuschneiden. Eben wegen unserer Unterschiedlichkeit ist das der einzige Weg für uns, die Leistungsfähigkeit eines jeden Mitglieds des Kaders zu maximieren. Ich habe schon andere Kadermitglieder erlebt, die es mit Ihrer körperlichen Geschicklichkeit aufnehmen oder sie sogar überbieten könnten, und das Gleiche gilt für Ihre Ausdauer, Ihre Auge-Hand-Koordination oder Ihren IQ. Ich glaube nicht, dass ich viele gesehen habe, die es Ihnen in allen diesen Kriterien hätten gleichtun können; keiner von denen ist völlig außergewöhnlich. Zumindest nicht für Kader-Verhältnisse.
    Aber ich habe noch nie jemanden erlebt, der es mit Ihrer ... in Ermangelung eines besseren Ausdrucks will ich das einfach ›Ausgeglichenheit‹ nennen ... aufnehmen könnte. Tief im Innersten Ihrer Persönlichkeit existiert eine Standfestigkeit, die wirklich bemerkenswert ist - wahrscheinlich ist das zum Teil auf Ihr Genmaterial zurückzuführen, zum Teil auch darauf, wie Sie erzogen wurden. Diese ›Ausgeglichenheit‹ scheint all Ihren anderen Begabungen, Fähigkeiten und Eigenschaften nicht etwa im Wege zu stehen, sondern untermauert all dies nur noch.«
    Er hielt inne, als müsse er kurz darüber nachdenken, was er als nächstes sagen wolle, doch dann zuckte er nur mit den Achseln.
    »Es wird interessant sein, mitzuerleben, wo genau Sie eigentlich in die Matrix des Kaders hineinpassen. Nicht zwei von uns passen an genau die gleiche Stelle, und ich bin geneigt, zu vermuten, dass das für Sie ganz besonders gelten wird.«

Kapitel 16
    »Und? Was hältst du von deinem neuen Brüderchen?«, fragte Fiona DeVries und lächelte.
    »Der ist süß!« Alicia mühte sich nach Kräften, nicht allzu skeptisch zu klingen, und ihre Mutter lachte. »Ohm ... schläft der immer so viel?«, setzte Alicia dann noch hinterher.
    »Schön wär's ja«, warf ihre Schwester Clarissa ein und verdrehte die Augen.
    »He, es ist noch gar nicht so lange her, da warst du diejenige, die ständig herumgeschrien hat«, sagte Alicia und zog neckend an dem langen Zopf ihrer Schwester. »Ich weiß noch ganz genau, wie schlimm das mit dir in den ersten Jahren war, Winzling!«
    »Ach ja?« Clarissa funkelte sie an, und in ihren grauen Augen - deren Farbe sie genauso deutlich von ihrem Vater geerbt hatte wie Alicia das Grün von ihrer Mutter - lag Belustigung, zugleich aber auch ein Hauch von dieser Beinahe-Ehrfurcht, die man ihr schon angemerkt hatte, als ihre hochgewachsene ältere Schwester - die in den Grüntönen der Uniform des Imperialen Kaders mit dem ›Raumschiff-und-Harfe‹ des Wappens Seiner Majestät einfach atemberaubend aussah - auf den Platz vor dem Ankunftsterminal herausgetreten war.
    »Ja«, erwiderte Alicia grinsend. »Und ich wette, du hast jetzt ein eigenes Zimmer. Das ist mehr, als ich hatte, während du noch der zappelige, kleine Neuzugang warst.«
    »Klar, sicher doch. Damals, als du zu Fuß zur Schule musstest, durch den hohen Schnee und in der sengenden Hitze. In beide Richtungen ging es bergauf, barfuß musstest du deine Schiefertafel und deinen Griffel durch den strömenden Regen schleppen und ...«
    »Wir haben's verstanden, Clarissa«, fiel Collum DeVries seiner jüngeren Tochter ins Wort, dann legte er den Arm um seine Frau und lächelte das jüngste Familienmitglied glücklich an. »Und was dich angeht, Alicia Deirdre DeVries: Lass dir gesagt sein, er ist wirklich süß. Ich habe aus zuverlässiger Quelle erfahren, dass diese feuerrote Verfärbung seiner Haut sich schon bald geben wird. Allerspätestens an seinem fünfzehnten Geburtstag ist die weg!«
    Lautstark stieß ihm seine Frau einen Ellenbogen zwischen die Rippen, und er keuchte pflichtschuldig auf.
    »Aber wirklich, Alley«, sagte jetzt Fiona mit sehr viel sanfterer Stimme, »ich bin wirklich, wirklich froh, dass du rechtzeitig zur Taufe hier sein kannst. Zu wissen, dass du schon die ganzen letzten vier Monate hier auf Alterde warst, war in gewisser Weise ganz toll, aber es war auch ... irgendwie frustrierend.«
    »Es tut mir leid, Mom«, entgegnete Alicia. »Ich wünschte, ich hätte früher nach Hause kommen können. Aber ...«
    »Ich weiß genau, woran das gelegen hat, Alley.« Fiona lächelte. »Ich bin auf New Dublin aufgewachsen, erinnerst du dich? Und selbst wenn ich es nicht selbst hätte herausfinden wollen, hätte dein Großvater unmissverständlich deutlich gemacht, dass du dir das nicht

Weitere Kostenlose Bücher