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Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin

Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin

Titel: Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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dass du wieder nach Hause gekommen bist, wie kurz es auch sein mag«, erklärte er ihr schließlich. Alicia neigte den Kopf zur Seite, und er lächelte. »Das soll wirklich keine Klage sein. Dein Großvater und ich haben recht viel darüber gesprochen, seit du dich für den Kader freiwillig gemeldet hast. Er hat mir auch recht anschaulich beschrieben, was du in den vergangenen Monaten alles hast über dich ergehen lassen müssen. Und er hat mir auch gesagt, die nächsten drei Monate werden sogar noch interessanter sein. Stimmt das?«
    »Ja, so könnte man das wohl ausdrücken ... wenn man Spaß an Untertreibungen hat«, gab Alicia trocken zurück.
    Dieser Heimaturlaub war die kurze Verschnaufpause zwischen den zahlreichen Operationen, die für den Dienst im Kader erforderlich waren, der Eingewöhnungsphase und der Grundausbildung einerseits sowie der KFS andererseits - der gefürchteten Kader-Fortbildungsschulung. Dort würde man ihr auch die neue Dynamik-Panzerung anpassen und sie durch das geleiten, was beim Kader als ›realistische Kampfausbildung‹ galt. Mehr als ein Kandidat des Kaders war trotz aller gründlichen Vorauswahlprozesse, der Evaluation und des Trainings, das er bereits absolviert hatte, während der KFS doch noch ausgeschieden. Die KFS war dazu gedacht, sämtliche Funktionen von Camp Mackenzie, der Aufklärer- und der Raiders-Schulung sowie alle Aspekte der speziellen Erfordernisse des Kaders in einem dreimonatigen Ausdauerwettbewerb zu vereinen - und dabei sämtliche bisherigen Kurse regelrecht einschläfernd wirken zu lassen.
    »Das Gute an dem, was die als Nächstes mit mir vorhaben«, erklärte Alicia ihrem Vater, und ihr Grinsen wurde nun regelrecht sarkastisch, »ist: Da schließlich alles, was mich nicht umbringt, mich nur noch härter macht, sollte ich nach dem nächsten Kurs fit genug sein, am imperiumsweiten Marathon teilzunehmen. Ach verflixt, ich bin doch schon jetzt fast so weit!«
    »Du siehst wirklich fit aus, Alley«, pflichtete Collum DeVries seiner Tochter bei. »Und sosehr ich mich vor ein paar Jahren noch gescheut hätte, das zu sagen: Die Uniform steht dir wirklich gut. Natürlich habe ich das insgeheim auch schon gedacht, als du noch die Uniform der Marines getragen hast.«
    »Ich weiß, dass das wirklich nicht das ist, was du dir für mich erhofft hattest«, setzte sie an, doch sofort fiel ihr Vater ihr ins Wort.
    »Nein«, widersprach er. »Das ist so nicht richtig.«
    Alicia hielt inne und blickte ihn so erstaunt an, dass er lachen musste.
    »Naja, vielleicht ja schon, aber wenn jemand sagt: ›Das ist wirklich nicht das, was du dir für mich erhofft hattest‹, dann ist damit eigentlich gemeint: ›Ich habe mich für etwas entschieden, was dich richtig sauer gemacht hat‹. Oder irgendetwas in der Art zumindest. Und ich war nie wütend auf dich, und die Entscheidungen, die du getroffen hast, haben mich auch nie ›enttäuscht‹.«
    »Wirklich?« Alicia lehnte sich entspannt in ihrem Sessel zurück, doch ihr Blick wirkte immer noch sehr konzentriert. »Ich hatte auch nie das Gefühl, dass du wütend auf mich gewesen wärst, aber ich muss schon zugeben, dass ich hin und wieder gedacht hatte, du wärst vielleicht ... na ja, vielleicht nicht enttäuscht, aber zumindest doch unglücklich darüber, dass ich mich für das Militär entschieden habe.«
    »Alicia, du bist meine Tochter. Es hat eine Zeit gegeben, da warst du so groß wie Stevie jetzt - erinnerst du dich an das Bild von dir, wie du auf meiner Handfläche sitzt? Und dann warst du mein kleines Mädchen. Ich kann mich noch gut erinnern, wie du dir dieses üble Fieber eingefangen hattest und wie du die ganze Nacht auf meiner Brust geschlafen hast ... und du hast jedes Mal angefangen zu weinen, wenn ich versucht habe, dich wieder in dein Bettchen zu legen. Und kurz darauf schienst du dann nur noch aus aufgeschrammten Knien und Ellenbogen zu bestehen - und aus einem Lächeln, das mein Herz sofort zum Schmelzen gebracht hat. Und dann warst du auf dem College, und du hast deiner Mutter so ähnlich gesehen, dass es fast schon unheimlich war - du hast genau ausgesehen wie sie, als ich sie damals kennengelernt habe.«
    Die Erinnerungen brachten ihn zum Lächeln, dann schüttelte er den Kopf.
    »Ich habe dich sehr lieb, genauso wie ich deine Schwester und deinen Bruder lieb habe. Und weil das so ist, erschreckt mich die Vorstellung, dir könne irgendetwas passieren, mehr als alles andere. Wenn ich dafür sorgen könnte, dass

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