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Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin

Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin

Titel: Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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so mancher unabhängigen Freiwelt, die sich um die Expansionsrate des Imperiums sorgte, der Gedanke äußerst attraktiv, jegliche ›Befreiungsbewegung‹ in der unmittelbaren Nachbarschaft zu unterstützen. Und damit war noch nicht einmal die Möglichkeit berücksichtigt, die Regierung dieser Freiwelt könne ebenso wie deren Bürger einen derartigen Versuch der Befreiung tatsächlich gutheißen.
    Derzeit übte das Imperium zunehmend Druck auf Chengchou und seine Nachbarn - Cotterpin, Onyx und Hwan-ku - aus, da in deren Territorium und den anderen, kleineren Sonnensystemen dieser Region verschiedene bewaffnete Gruppen aktiv waren. Die vier Welten unter der allgemeinen Führung von Onyx waren davon nicht gerade begeistert. Es war unverkennbar, dass sie das Eindringen des Imperiums in ihre Nachbarschaft zutiefst verstimmte - doch die Regierungen dieser Welten mussten wissen, dass sie früher oder später den Forderungen des Imperiums, irgendetwas zu unternehmen, einfach würden nachgeben müssen. Wenn nicht, dann würde das Imperium langfristig selbst eingreifen. Auch das war den Regierungen dieser vier Welten bereits bekannt, und das steigerte deren Verstimmung nur noch.
    Die Verhandlungen hatten sich in die Länge gezogen - deutlich mehr, als Alicia das erwartet hätte. Es erschien ihr offensichtlich, dass die Unterhändler des Imperiums von Außenminister Madison die Anweisung erhalten hatten, unter allen Umständen dafür zu sorgen, dass die Verstimmung der Einheimischen nicht noch weiter eskalierte. Sie hatten ungewöhnlich viel Geduld unter Beweis gestellt und auch der - vermutlich immensen - Versuchung widerstanden, der Gegenseite einfach mit einem gewaltigen Knüppel zu drohen.
    Bedauerlicherweise hatte sich Gavin Mueller, der Außenminister von Onyx, der als Sprecher dieser ›Vierer-Gruppe‹ (wie die vier Freiwelten zusammen mittlerweile genannt wurden) fungierte, von der Zurückhaltung der imperialen Unterhändler nicht sonderlich beeindrucken lassen.
    Er hatte die Position bezogen, es gebe keinerlei Beweis dafür, dass auch nur eine seitens des Imperiums verbotene Organisation von ihrem Territorium aus aktiv sei. Das Imperium, so hatte er erklären lassen, mache sich einer gewaltigen Ungerechtigkeit schuldig, wenn es von ihnen verlange, die Verantwortung für die Politik jenes halben Dutzends weiterer, kleinerer Freiwelten in ihrem Sektor zu übernehmen. Wenngleich Mueller bereit war, einzuräumen, dass einige jener Freiwelten tatsächlich als Ausgangsbasis genutzt wurden, sei es doch unangemessen, von der ›Vierer-Gruppe‹ zu verlangen, sich jenen Welten gegenüber als eine Art interstellare Polizei aufzuspielen. Nicht nur, dass ihnen ihre Nachbarn ein derartig eigenmächtiges Handeln zu Recht verübeln würden, nein, auch die Kosten dafür seien alles andere als belanglos. Und ebenso sei es schlichtweg unangebracht, sie für die Fehler anderer verantwortlich zu machen.
    »Ist diese ›Vierer-Gruppe‹ tatsächlich so stur, wie es mir hier scheinen will?«, fragte Alicia nach kurzem Schweigen.
    »Wer weiß das schon?« Onassis zuckte mit den Schultern. »Kann schon sein, dass sie hier in all den Diskussionen den Eindruck erwecken will, sie sei im Recht, weil sie weiß, dass sie, solange diese Diskussionen andauern, nichts weiter wird unternehmen müssen. Aber die Vorstellung, dass die Navy in ihrem Sektor patrouilliert, kann denen doch wirklich nicht passen. Natürlich« - das Lächeln des Master Sergeants war völlig freudlos - »passt uns diese Vorstellung genauso wenig. Die Navy ist uns zumindest in einem Punkt sehr ähnlich - auch die haben nie genügend Einheiten zur Verfügung, wo auch immer sie gebraucht werden. Es wäre für uns ungleich angenehmer, wenn diese ›Vierer-Gruppe‹ sich selbst darum kümmern würde. Es erwartet doch niemand von ihr, dass sie sämtliche Terrororganisationen, die auf ihrem Territorium aktiv sind, vollständig ausschaltet. Wäre natürlich prima, wenn's so wäre, aber das ist doch ziemlich unrealistisch. Wir wollen doch nur sichergehen, dass sie nicht selbst diese Terroristen unterstützt und dass sie den unabhängigen Systemen, von denen sie selbst sagt, sie würden den Terroristen tatsächlich Unterschlupf bieten, das Leben zumindest ein bisschen schwerer macht.«
    »Aber wenn sie das tut, werden ihre Wähler das als Kollaboration mit dem Imperium ansehen«, merkte Alicia säuerlich an, und Onassis nickte.
    »Sie haben's erfasst. Und dabei ist noch ganz außer Acht

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