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Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin

Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin

Titel: Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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sündhaft teuer, dafür machten sie die Panzerungen auch leichter, schneller und robuster als die Raiders-Ausführung. Diese Dynamik-Panzerungen waren ausdauernder - das war den winzigen, geradezu unvorstellbar teuren Energiezellen (auf der Basis der kalten Fusion) zu verdanken, derentwegen es nicht mehr erforderlich war, sich der Supraleitungs-Kondensatoren zu bedienen, die in Raiders-Panzerungen verbaut waren. Die aktive Chamäleon-Tarnung der Dynamik-Panzerungen des Kaders war etwa doppelt so leistungsstark wie die der Passiv -Panzerungen der Aufklärer, und sie verfügten über weitere Tarnvorrichtungen, die alleine schon den Preis einer Raiders-Panzerung mindestens verdoppelt hätten. Zudem gehörten dazu bessere Sensoren und eine ungleich bessere Computerversorgung. Und das war noch nicht alles: Auch wenn das Standard-›Gewehr‹ des Kaders Projektile von sehr viel kleinerem Kaliber verschoss als das Standard-›Gewehr‹ der Dynamik-Panzerungen der Marines, lag die Mündungsgeschwindigkeit doch noch deutlich höher, und jeder Kaderangehörige führte auch sehr viel mehr Munition mit sich.
    Und natürlich war von Bedeutung, dass jeder, der dem Kader angehörte, nicht nur in der Lage sein musste, Neural-Rezeptoren zu tolerieren, sondern auch mit einem SynthoLink umzugehen: Dies gestattete eine Verschmelzung von Mensch und Maschine, die nicht einmal den Raiders möglich war. Wenn das SynthoLink aktiv war, dann ›sah‹ Alicia auch ansonsten für das menschliche Auge unentschlüsselbare elektromagnetische Wellenlängen, und sie konnte thermische Signaturen ›schmecken‹. Auch in völliger Dunkelheit konnte sie ihre Umgebung wahrnehmen, konnte die radarvermessenen Flugbahnen einkommender Geschosse beobachten und gleichzeitig die Daten verschiedener Fernsensoren verarbeiten und mit den restlichen Informationen über das Kampfgebiet abgleichen. Ein Angehöriger des Kaders trug seine Kampfpanzerung nicht, er machte die Systeme dieser Panzerung zu einer echten Erweiterung seiner eigenen Muskeln und Sinne, in einem Maße, dass Hardware und Mensch zu einer hochleistungsfähigen und unglaublich tödlichen Einheit verschmolzen.
    Alles zusammen stellte eine perfekte Lektion in der Abwägung von Kosten und Stückzahlen dar: Es gab maximal vierzigtausend Kaderangehörige, denen buchstäblich Millionen imperialer Marines gegenüberstanden. Für die Staatskasse war das vermutlich sehr gut so, schließlich kostete jede einzelne Dynamik-Panzerung des Kaders deutlich mehr als ein Sturmshuttle der Leopard -Klasse, das einunddreißig vollgepanzerte Marines in einem Kampfgebiet absetzen konnte, zuzüglich der Kosten sämtlicher Artillerie und des Treibstoffs, den dieses Shuttle benötigte, um den Marines Feuerschutz zu bieten, sobald sie erst einmal abgesetzt waren.
    Nicht einmal das Terranische Imperium hätte es sich auch nur ansatzweise leisten können, derartige Summen für jeden Einzelnen seiner Marines auszugeben, selbst wenn besagte Marines in der Lage gewesen wären, ein SynthoLink zu nutzen. Doch es war finanzierbar, zumindest den Kader in diesem Maße auszurüsten - was vielleicht auch erklärte, wodurch die Kampfstärke des Imperialen Kaders von Seamus II. in einer völlig anderen Größenordnung anzusiedeln war als die jeder anderen Einheit des Militärs.
    »Bereit zum Absprung«, hörte Alicia die emotionslose Stimme der CyberSyntho-KI der Marguerite Johnsen über ihr Schläfenbeinimplantat, die sie so aus ihren Gedankengängen riss. »Absprung in sechzig Sekunden.« In Erwartung des bevorstehenden Rucks spannte sich Alicia an. »Fünfzig. Vierzig. Dreißig. Zwanzig. Zehn ... Neun ... Acht ... Sieben ... Sechs ... Fünf ... Vier ... Drei ... Zwo ... Eins ... Absprung.«
    Ein ganz besonders übelgelaunter Esel trat Alicia genau zwischen die Schulterblätter.
    So zumindest fühlte es sich an. Während der KFS hatte Alicia die acht vorgeschriebenen Sprünge zur Qualifikation für diese Einheit bereits absolviert, und dazu noch zwanzig weitere Trainingssprünge (und mehr als dreißig simulierte). In vielerlei Hinsicht war das hier nichts anderes als das - ein explosionsartiges Aufstöhnen, als das Röhrenkatapult plötzlich das Sprunggeschirr, das fest mit ihrer Panzerung verbunden war, in genau die Mitte des schimmernden Laufs der Röhre schob - mit einer Beschleunigung von einhundertsechzig G. Das Geschirr riss sie mit sich, und die Kontraschwerkraft und die Trägheitsdämpfung reduzierten die tatsächliche

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