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Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin

Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin

Titel: Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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weitere Büroräume. Die Passivsensoren von Alicias Fernsonde waren leistungsstark genug, um ihr mitteilen zu können, dass nur zwei oder drei dieser Büros derzeit besetzt waren.
    Nicht, dass sich ansonsten allzu viele Personen in diesem Gebäude aufgehalten hätten.
    Die Geiseln drängten sich in der Mitte der riesigen Halle zusammen; die meisten von ihnen kauerten auf Schaumstoffmatten, die ihnen wohl als Schlafunterlagen dienten. Entlang einer der Wände waren mehrere Mobiltoiletten aufgestellt, und dank der Video-Sensoren ihrer Sonde konnte Alicia auch mehrere Trinkwasserkanister erkennen, dazu Essenspakete, die ziemlich genau nach Einmannpackungen der Marines aussahen. Alle Gefangenen in dieser Halle wirkten ungewaschen und ungepflegt; die meisten von ihnen hatten die Knie an die Brust gezogen und zeigten ganz die Körpersprache von Menschen, die sich an irgendeinen Ort tief in ihrem eigenen Innersten zurückziehen wollten, weit fort von diesen Terroristen, in deren Gewalt sie sich mittlerweile schon seit zwei Standardmonaten befanden.
    Andererseits befanden sich im Inneren dieses Gebäudes deutlich weniger Terroristen, als Alicia erwartet hatte, und als ihr das bewusst wurde, verzog sie die Lippen zu einem freudlosen Lächeln.
    Wir haben so viele von denen gesehen, dass ich wohl allmählich annehme, die hätten einen unerschöpflichen Truppenvorrat, dachte sie. Na, offensichtlich ist dem doch nicht so.
    Aber unter den gegebenen Umständen kann man es diesen Terroristen wohl nachsehen, dass sie glauben, genug Truppen zur Bewachung der Geiseln im Gebäudeinneren abgestellt zu haben, ging es ihr dann durch den Kopf. Auf dem Laufsteg waren insgesamt vier schwere Schnellfeuergeschütze montiert, und zwar dergestalt, dass sie insgesamt jeden Quadratzentimeter dieses Raumes bestreichen konnten. Jede Einzelne dieser Waffen konnte bis zu fünftausend Schuss in der Minute abfeuern; die vier gemeinsam konnten die gesamte Wartungshalle innerhalb von Sekundenbruchteilen in ein Schlachthaus verwandeln. Und die Schnellfeuergeschütze stellten noch nicht einmal die einzigen Sicherheitsvorkehrungen dar, welche die Terroristen hier getroffen hatten: Eine Infanterie-Plasmakanone - leichter als die Luftabwehrgeschütze, aber immer noch deutlich schwerer als alles, was Alicia zur Verfügung stand - war so tief im Inneren des Gebäudes positioniert, dass sie alle drei Fahrzeug-Zufahrten in der Westwand sicherte.
    Nur die Bedienungsmannschaft der Plasmakanone trug Kampfpanzerung. Die anderen achtzehn Bewaffneten, die hier zur Unterstützung der Schnellfeuergeschützkanoniere und Kanonenschützen eingesetzt waren, verfügten entweder über keinerlei Schutz oder trugen nur Passiv-Panzeranzüge. Doch sie alle, das entging Alicia nicht, trugen Kampfhelme. Alicia konnte nicht genug Details erkennen, um sich dessen ganz sicher sein zu können, doch auch diese Kopfbedeckungen sahen nach Überschussbeständen der Marines aus - und wenn dem so wäre, dann würden sie ihren Trägern zumindest halbwegs vernünftige Sensoren und ein freizugängliches Taktik-Link liefern.
    Alicia brachte die Fernsonde dazu, sich einmal um die eigene Achse zu drehen, um noch einmal die ganze Halle begutachten zu können, dann ließ sie ihren Robo-Spion aufsteigen und auf einem Stützträger unmittelbar unter dem Dach des Gebäudes aufsetzen. Ein letztes Mal ließ Alicia ihn langsam rotieren, bis sie den bestmöglichen Blickwinkel auf die Montagehalle hatte, dann schaltete sie das Gerät auf ›Standby‹ und richtete sich auf.
    »Ich gehe davon aus, du hast alles gesehen?«, fragte sie Tannis.
    »Jou.« Auch Tannis stand auf, und gemeinsam stiegen sie die kleine Anhöhe unterhalb des Felsgrates hinab und gesellten sich zu den restlichen Überlebenden der Charlie-Kompanie.
    Viele sind das nicht mehr, ging es Alicia durch den Kopf, als die Icons ihrer Kameraden sich nach und nach um ihr eigenes scharten.
    Einunddreißig Männer und Frauen umringten sie schließlich: elf Prozent der Kompanie, die für diesen Absprung eingeteilt worden war. Nur sieben der ursprünglich achtzehn Soldaten ihres eigenen Trupps waren noch dabei ... und damit war der Erste Trupp immer noch die Einheit mit der besten Überlebensrate.
    Jede Dynamik-Panzerung für sich zeigte, was ihr Träger oder ihre Trägerin bislang alles hatte durchmachen müssen. Die aktive Chamäleon-Tarnung, die in alle Panzerungen des Kaders eingebaut war, half ihnen im Moment nicht sonderlich weiter - wie denn

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