Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin
hohen Preis zahlen.
Siebenundzwanzig Soldaten des Kaders waren am Fuß dieses Hügels aufgebrochen. Siebzehn von ihnen erreichten die Kuppe und hinterließen auf den Hängen die geborstenen, rauchenden Leichen ihrer Feinde.
Als die Außenwand ihres Zielgebäudes vor ihr aufragte, zückte Alicia ihre Energieklinge. Sie schlug damit zu und durchtrennte das robuste Verbundwerkstoff-Plastik wie ein hauchfeines Spinnennetz. Einen Augenblick später brach sie durch die Öffnung, die sie gerade erzeugt hatte, vergrößerte sie dadurch und stürmte in das Innere des Gebäudes, während immer noch Splitter auf sie herabregneten.
Sie verlangsamte nicht einmal ihren Schritt. Andere gepanzerte Gestalten folgten ihr durch die gleiche Öffnung, und genau wie Alicia wussten auch sie, wo sie die Terroristen im Gebäudeinneren zu suchen hatten. Sie alle befanden sich in Kontakt mit der Fernsonde, die Alicia auf dem Stützbalken hoch über ihren Köpfen abgesetzt hatte, und nun sausten Alicias Gedanken durch ihr SynthoLink und wiesen den Soldaten individuelle Ziele zu.
Alicia selbst aktivierte ihre Sprunghydraulik mit maximaler Kraft, sodass sie in einem gewaltigen Satz die ganze Halle durchquerte, während unter ihr die Terroristen verängstigt aufschrien. Kaum drei Meter vom nächsten Schnellfeuergeschütz entfernt erreichte sie den Laufsteg, und die ungepanzerte Terroristin, die für den Einsatz dieser Waffe verantwortlich war, kreischte entsetzt auf, als dieser Laufsteg plötzlich unter ihren Füßen erzitterte. Alicia war gelandet. Panisch versuchte der Schütze der BAFA seine Waffe auszurichten, doch Alicia war ihr einfach zu nah. Sergeant First Class DeVries machte sich nicht einmal die Mühe, ihr Sturmgewehr oder ihre Pistole einzusetzen. Stattdessen beschrieb sie mit der Hand, die immer noch die Energieklinge umklammerte, einen einzigen, grazilen, todbringenden Bogen, der die Frau knapp unterhalb ihrer Achselhöhlen traf und den Körper geradewegs durchtrennte. Eine entsetzliche Fontäne warmen Blutes sprudelte empor.
Die zwei Hälften der Terroristin stürzten auf den Laufsteg, und Alicia wirbelte herum und griff nach dem Schnellfeuergeschütz, bevor es über das Geländer des Laufstegs in die Halle hinabstürzen konnte.
Ein Stück weit über ihr riss eine Salve Panzerbrecher-Geschosse zahllose Löcher in die Wand: Einer der anderen BAFA-Schützen hatte das Feuer auf sie eröffnet. Doch er hatte zu schlecht gezielt, und bevor der Terrorist es ein zweites Mal versuchen konnte, schickte Tannis Cateau mit tödlicher Präzision zwei einzelne Kugeln geradewegs durch sein Gehirn.
Alicia legte das Schnellfeuergeschütz neben sich auf den Laufsteg und drehte sich schon herum, um wieder auf den Boden der Halle zu springen, doch sie brauchte dafür einen Sekundenbruchteil zu lange.
Corporal Brian Oselli war nur einen halben Meter hinter Alicia durch die Außenwand gebrochen. Auf dem Marsch den Hügel hinauf hatte der Soldat des Ersten Trupps seine letzte Gewehrmunition verbraucht, doch nun hielt er seine Heckler & Koch in der rechten, die Energieklinge in der linken Hand.
Ein weiterer Terrorist tauchte vor ihm auf; dieser trug eine Passiv-Panzerung und hielt ein M-97 in der Ausführung der Marines in den Händen. Hektisch versuchte der Terrorist, seine Waffe auszurichten, doch drei Panzerbrecher aus Osellis Pistole durchschlugen seinen Brustpanzer. Die Wucht der Treffer schleuderte den Leichnam zurück, er rutschte auf die Plasmakanone zu, die die Fahrzeug-Zufahrten sicherte.
Die Geschützbedienung der Plasmakanone war von dem unerwarteten, heftigen Angriff des Kaders ebenso überrascht wie alle anderen. Eigentlich hätten sie sich keine Sorgen machen müssen, dass irgendwelche tödlichen Feinde plötzlich hinter ihnen auftauchten, und einer von ihnen verfiel in Panik und wich zurück, als Oselli auf ihn zustürmte. Doch für die beiden anderen Terroristen galt das nicht. Rasch schwenkten sie ihre Kanone herum und richteten sie auf den Kaderangehörigen, und Oselli stieß einen unbändigen Wutschrei aus. Wenn diese Waffe abgefeuert wurde, würde er sterben ... und mit ihm Dutzende, vielleicht sogar Hunderte Geiseln hinter ihm.
Während er weiter vorrückte, feuerte er, wieder und wieder. Die Panzerbrecher-Geschosse seiner Pistole trafen den Plasmagewehrschützen; kreischend sausten sie durch die Luft, als sie an dessen Panzerung abprallten. Der Mann taumelte rücklings, doch nicht allzu weit, und Oselli spürte den Hass
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