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Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin

Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin

Titel: Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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ebenfalls, wenngleich ein wenig zaghaft, »er sei ein ›einfacher Arbeiter‹, der einen Posten vorzieht, bei dem er sich selbst die Hände schmutzig machen kann, statt irgendwann in der Verwaltung zu enden. Aber eigentlich bin ich immer davon ausgegangen, dass er seine aktuellen Aufgaben einfach viel zu sehr liebt, als dass er sie würde aufgeben wollen.«
    »Damit haben Sie gewiss Recht. Aber ich habe meine Frage wohl falsch formuliert: Ich meinte, hat Ihr Herr Großvater jemals mit Ihnen darüber gesprochen, wie er es geschafft hat, um ein Offizierspatent herumzukommen?«
    »Also ... nein, Sir. Zumindest nicht so richtig. Ich habe es mir selbst immer damit erklärt, dass er ja nun wirklich jeden im Corps kennt - die meisten auch privat - und dass er mit dem System einfach viel zu vertraut ist, als dass jemand ihm ein Offizierspatent aufbürden könnte, das er nicht haben will.«
    »Da ich Ihren Herrn Großvater ja auch kennengelernt habe, scheint mir diese Erklärung tatsächlich etwas für sich zu haben«, gestand Keita ein und lachte leise. »Aber Sie können mir glauben, für jemanden, der es geschafft hat, mit dem Banner ausgezeichnet zu werden, ist es wirklich keine geringe Leistung, nicht zu einem Offizier gemacht zu werden. Tatsächlich gehört ein Offizierspatent - oder zumindest das Angebot, ein Patent zu erwerben - normalerweise dazu. In Ihrem Falle hatte der Kader ...« - dass er damit sich persönlich meinte, wusste Alicia genau, auch wenn Sir Arthur das niemals offen zugegeben hätte - »natürlich beschlossen, Sie hätten sich bereits auf dem Schlachtfeld für eine Beförderung qualifiziert, schon bevor der Imperator beschlossen hat, Ihnen das Banner zu verleihen. Aber auf uns wird immer recht viel Druck ausgeübt, dafür zu sorgen, dass der Träger dieses Ordens auch ein Offizierspatent anstrebt, schließlich verleiht man das Banner niemandem, der nicht genau sämtliche Kriterien erfüllt, die für einen Offizier erforderlich sind.«
    Alicia spürte, wie ihr das Blut in die Wangen schoss, doch es gelang ihr, mit ihrer Miene weiterhin nur höfliches Interesse zu signalisieren, und sie sah, wie sich Keita ein Grinsen verkniff.
    »Das Problem ist, dass man schlecht Druck auf jemanden ausüben kann, dem die höchste Tapferkeitsauszeichnung des Imperiums verliehen wurde. Im Falle Ihres Herrn Großvaters habe ich das Gefühl, er habe das Banner als Keule benutzt, um sämtliche Offizierspatente effektiv abzuwehren. In Ihrem Falle geschieht das natürlich nicht - natürlich waren Sie auch viel jünger und unschuldiger als Ihr Herr Großvater, als Sie das Banner erhalten haben.«
    Dieses Mal grinste Sir Arthur unverhohlen, und Alicia lächelte ihn an. Dann wurde seine Miene wieder ein wenig ernster.
    »Was ich hier eigentlich sagen will, Alley, das ist, dass Sie Ihr Offizierspatent schon erworben haben, noch bevor Ihnen das Banner verliehen wurde. Aber jetzt, wo Sie diesen Orden tragen, ist die alte Tradition aufrechtzuerhalten, dass Sie selbst auswählen können, wohin Sie als Nächstes gehen - natürlich innerhalb eines vernünftigen Rahmens.«
    Seine Handbewegung hatte etwas sehr Aufforderndes, und Alicia runzelte die Stirn.
    »Ich weiß das sehr zu schätzen, Sir«, sagte sie schließlich. »Aber ich weiß nicht genau, wohin ich eigentlich will. Nur ...«
    Sie stockte, offensichtlich gehemmt, und Keita neigte den Kopf zur Seite.
    »Spucken Sie's schon aus, Alley«, sagte er. »Im Augenblick haben Sie die freie Wahl.«
    »Also, wenn das so ist, Sir«, sprudelte Alicia hervor, fast als wolle sie sich selbst dazu bewegen, dieses Thema rasch hinter sich zu bringen. »Ich habe gehört, die Kompanie wird aufgelöst. Stimmt das?«
    »Wo haben Sie das gehört?«, fragte Keita.
    »Das würde ich lieber für mich behalten, Sir. Aber stimmt es denn?« Fast flehend blickte sie ihn an.
    »Warum genau fragen Sie?«, lautete seine Gegenfrage.
    »Weil das falsch wäre, Sir«, erklärte sie mit einer Verve in der Stimme, die sie selbst ein wenig erschreckte. »Die Kompanie hat etwas Besseres verdient. Sie hat es wirklich verdient.«
    »Alley, im Augenblick besteht die Charlie-Kompanie aus genau neun Personen«, merkte Keita mit sanfter Stimme an. »Wir werden sie von Grund auf neu aufstellen müssen. Es geht hier nicht nur darum, ein paar leere Stellen aufzufüllen - wir müssen sie wirklich komplett neu aufbauen, fast als würden wir eine völlig neue Kompanie aufstellen.«
    »Wir haben doch immer noch die

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