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Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin

Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin

Titel: Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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hierfür.«
    »Natürlich«, bestätigte Chiawa mit einem müden Grinsen, dann blickte er zu seinen Scharfschützen hinüber.
    »Und wie sieht's bei euch aus, Jungs?«
    »Zwei volle Magazine, ein halbgefülltes«, antwortete Private Mende und zuckte kaum merklich mit den Schultern. »Dazu noch je eine Rauch-, eine Gas- und eine Splittergranate.«
    »Vier Magazine, Sir«, meldete dann Private Paldorje. »Aber die Granaten sind mir schon ausgegangen.«
    »Nur ein Magazin«, sagte Private Khanbadze. »Aber dafür habe ich noch zwei Gewehrgranaten - beides Splitter.«
    »Und ich selbst habe ...« - Chiawa klopfte gegen die Munitionstasche an seiner Hüfte - »noch drei Magazine.« Sein Lächeln wirkte nicht sonderlich belustigt. »Ist nicht gerade viel Feuerkraft, was?«
    »Sir«, ergriff Munming offen das Wort, »im Augenblick habe ich irgendwie das Gefühl, Feuerkraft wird uns deutlich weniger nützlich sein, als einfach schön außer Sicht zu bleiben.«
    »Damit haben Sie wohl leider Recht«, stimmte Chiawa zu. Er streifte den Helm ab und legte ihn neben sich auf den Fußboden, dann zog er das Kartendisplay aus der Tasche und aktivierte es. Er wünschte - nicht zum ersten Mal -, ihm stünden die gleichen modernen Informationssysteme zur Verfügung, mit denen die Marines ausgestattet wurden. Aber solange das nicht so war, blieb ihm nichts anderes übrig, als aus den völlig veralteten Gegenstücken aus Miliz-Beständen das Beste zu machen.
    Er drückte den Positionsbestimmungsknopf, und gehorsam sprang das GPS-System zum richtigen Feld der elektronischen Stadtkarte und ließ das Positions-Icon aufleuchten. Dann betätigte Chiawa die Feinabstimmung und vergrößerte die Detailtiefe der Karte. Nachdenklich legte er die Stirn in Falten.
    »Also gut«, sagte er, ohne aufzublicken. »Sieht nicht so aus, als würden wir den Raumhafen so bald erreichen.«
    »Na prächtig«, murmelte einer seiner Männer, und kurz ließ Chiawa in einem schiefen Grinsen die Zähne aufblitzen.
    »Na, Mende«, schalt er ihn. »Wir wollen doch nichts sagen, was unseren Befehlshaber an seinem eigenen Urteilsvermögen zweifeln lässt, oder?«
    Damit rang er all seinen noch verbliebenen Soldaten ein müdes Lachen ab; dann tippte der Captain mit einer rußverschmierten Fingerspitze auf das Kartendisplay.
    »Wie ich schon sagte: Warum auch immer, es sieht ganz so aus, als würde ein Großteil der Menschenmassen aus diesem Teil der Stadt geradewegs auf den Raumhafen zumarschieren. Oder in die Innenstadt«, setzte er ein wenig grimmiger hinzu, und die Soldaten nickten. Die dichte Qualmwolke, die über dem Geschäftsbezirk von Zhikotse in der Luft stand, war größer und größer geworden, und gelegentlich aufbellende Handfeuerwaffen oder Granaten verrieten, dass zumindest noch einige Milizsoldaten sich bemühten, die Plünderungen einzudämmen. Es sah allerdings nicht danach aus, als hätten sie dabei sonderlich viel Erfolg - und es klang auch nicht so.
    Entschlossen zwang sich Chiawa, nicht mehr darüber nachzudenken, in welch entsetzlichen Zustand sein Wirkungsbereich gefallen war. Genau inmitten der Rauchsäule befand er sich - und auch alles, was er und seine Familie besaßen. Oder wohl eher: besessen hatten. Doch wenigstens hatte er Ang Lhamo erreicht, bevor sein Zivil-Kom ausgefallen war. Seiner Frau und seinen Söhnen war es gelungen, fünfzehn Minuten, nachdem die ganze Katastrophe begonnen hatte, die Stadt zu verlassen. Mittlerweile hatten sie unbehelligt die Farm seiner Schwiegereltern erreicht - Gott sei Dank.
    Im Augenblick jedoch zählte nur, dass sich der Geschäftsbezirk halbkreisförmig um den gesamten westlichen und südlichen Teil des Raumhafens erstreckte. Chiawa hatte ein oder zwei sehr kurze, heftige Schusswechsel gehört; dabei waren auch schwere Schnellfeuergeschütze zum Einsatz gekommen - offenbar war jemand auf den Sicherungskordon gestoßen, den Major Palacios' Marines errichtet haben durften. Chiawa hoffte, ein Großteil der Schüsse habe vor allem dazu gedient, die Angreifer zum Rückzug zu bewegen, und nicht etwa, dass die Marines gezielt hätten feuern müssen, doch sein Kommunikator war bereits vor mehr als einer Stunde ausgefallen. Daher hatte er nun jeglichen Kontakt zu anderen verloren und konnte nicht in Erfahrung bringen, wie schlimm die Lage in der Region zwischen seiner aktuellen Position und dem Raumhafen tatsächlich stand.
    Außer ›nicht gut‹, dachte er beißend, wandte den Kopf zur Seite und betrachtete

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