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Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin

Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin

Titel: Weg des Zorns 01 - Die Kriegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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weiteren Kanaldeckel fanden.
    Chiawa war die Leiter hinaufgeklettert und hatte mit den Schultern die Abdeckung weit genug aufgedrückt, um kurz ins Freie spähen zu können. Eigentlich hatte er sofort weitermarschieren wollen, doch er entschied sich abrupt um, als er unmittelbar vor sich die Fersen eines Fremden sah - eines Fremden in schweren Stiefeln.
    Reglos hielt Chiawa inne, den Kanaldeckel noch auf den Schultern; inständig hoffte er, niemand habe die Bewegung bemerkt. Seine Begleiter standen ebenfalls völlig reglos am Fuße der Leiter; sie hatten sofort registriert, wie sich die Körpersprache ihres Anführers abrupt änderte. Chiawa spürte, wie die Anspannung wuchs, während er vorsichtig den Kopf zur Seite wandte, um etwas besser erkennen zu können, was sich dort vor ihm ereignete.
    Das Herz schlug ihm bis zum Hals, und wieder brach ihm der Schweiß aus, als er begriff, dass dort vor ihm mindestens vierzig oder fünfzig Männer und Frauen stehen mussten. Niemand von ihnen trug eine Uniform, doch er sah Dutzende der roten BFG-Armbänder.
    Langsam atmete er tief durch und senkte den Kanaldeckel vorsichtig, ganz vorsichtig wieder ab. Dann stieg er die Leiter wieder hinunter, deutlich behutsamer und leiser, als er sie hinaufgeklettert war. Schließlich wandte er sich erneut seinen Männern zu.
    »Viel habe ich nicht erkennen können«, erklärte er ihnen leise, »aber da oben stehen vielleicht fünfzig Gestalten von der BFG, und sie sind schwer bewaffnet. Ich habe Sturmgewehre und Granatwerfer gesehen, und ich glaube, die haben sogar ein paar Schnellfeuergeschütze dabei.«
    »Scheiße«, murmelte Corporal Munming. »Was zur Hölle machen die denn da, Skipper? Stehen die bloß rum und kratzen sich am Arsch, oder was?«
    »Schön wär's ja«, gab Chiawa mit einem rauen Lachen zurück. »Nein. Ich habe gesehen, wie einer von denen wild mit den Armen gestikuliert hat, als würde er den anderen Anweisungen erteilen. Und es hat ganz so ausgesehen, als würden die
    sich in den Gebäuden zu beiden Seiten der Straße verschanzen wollen.«
    »Ein Hinterhalt?«, vermutete Munming.
    »Würde ich sagen«, stimmte Chiawa ihm zu und nickte kurz. »Wir sind noch einen halben Häuserblock von der nächsten Kreuzung entfernt. Warten Sie mal!«
    Er kauerte sich auf den Boden - was ihm auf den glitschigen Steinen des Abwasserkanals nicht gerade leichtfiel - und aktivierte erneut sein Kartendisplay. Die anderen drängten sich dicht um ihn, um trotz der beengten Verhältnisse einen Blick darauf werfen zu können.
    »Sehen Sie?« Mit der Fingerspitze tippte er auf die Kartenoberfläche, dann wies er auf die Leiter, die zum Kanaldeckel hinaufführte. »Das da oben ist die Solu-Allee. Ein Stück weiter« - er wies in etwa nach Südosten - »trifft sie auf den Hauptstadt-Boulevard. Und das ist zufälligerweise der kürzeste Weg von den Promenaden zum Raumhafen.«
    »Also, Skipper, was denken Sie, was die vorhaben?«, fragte Private Mende in einem Tonfall, der recht deutlich verriet, dass er bereits davon ausging, ihm werde gar nicht gefallen, was er gleich hören werde.
    »Sicher bin ich mir natürlich nicht«, gab Chiawa zurück. »Aber für mich sieht das ganz so aus, als wüssten die da oben ganz genau, dass schon bald irgendjemand den Hauptstadt-Boulevard herunterkommen wird. Und wenn man an das Mörserfeuer denkt, das wir vor ungefähr einer halben Stunde gehört haben, kann ich mir eigentlich nur eine Person denken, die dieser ›jemand‹ sein könnte.«
    »Sie gehen davon aus, die Imp-Marines haben Truppen zur Promenade geschickt, um den Präsidenten abzuholen und ihn zum Raumhafen zu bringen, und nicht, um die Präsidenten-Villa zu verteidigen, stimmt's?«, sagte Munming.
    »So in etwa«, stimmte Chiawa zu.
    »Na ... jou. Okay, das ergibt wohl wirklich Sinn«, merkte Private Khanbadze an und blickte stirnrunzelnd wieder auf die Karte. »Nur dass ich wirklich nicht gerne zu denen gehören würde, die jetzt versuchen, diese Wespen-Typen anzugreifen. Ich meine, die haben uns ja schon total fertiggemacht, und dieses Mal werden die wohl erst richtig die Klauen ausfahren - dieses Mal ist das ja nicht bloß so eine Übung.«
    »Stimmt.« Chiawa nickte. »Und sie werden bestimmt auch über Fernsonden-Aufklärung verfügen. Aber diese Leute sind weit von den Promenaden entfernt. Ich denke, die haben eine gute Chance, sich derzeit außerhalb der Sensorreichweite der Wespen zu befinden, und wenn es denen gelingt, rasch genug in Deckung

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