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Weg des Zorns 02 - Der Zorn der Gerechten

Weg des Zorns 02 - Der Zorn der Gerechten

Titel: Weg des Zorns 02 - Der Zorn der Gerechten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Gefrierpunkt, und die Körpertemperatur war nicht einmal um fünf Grad abgesunken? Unmöglich. Und doch ...
    »Kommen Sie unter Maximalschub zurück, Lieutenant, und sagen Sie der Leitstelle, sie sollen Sie sofort zu Operationssaal Zwölf umleiten. Ich bereite dort schon alles vor und warte auf Sie.«
    Okanami und seine handverlesene Gruppe befanden sich im Inneren des Sterilfeldes und starrten die Person an, die vor ihnen auf dem Operationstisch lag. Verdammt, mit so einer Verwundung konnte überhaupt niemand überleben! Und trotzdem lebte sie noch. Die ferngesteuerten Instrumente der MediTechniker leisteten ganze Arbeit, resezierten ein elffach punktiertes Stück Dünndarm, entfernten die Milz, behandelten massive Punktierungen der Leber und der Lunge und mühten sich nach Kräften, ein Bein zu retten, das selbst noch nach dem Treffer, der den ganzen Oberschenkelknochen zerschmettert hatte, hoffnungslos weiter beansprucht worden war. Eine weitere Bluttransfusion wurde eingeleitet ... und die Frau lebte noch. Nur gerade noch - tatsächlich waren ihre Vitalfunktionen deutlich schwächer geworden, als die Geräte die Arbeit aufgenommen hatten -, doch sie lebte noch.
    Und auch mit ihrer Beschreibung der Implantate hatte Sikorsky ganz Recht gehabt. Okanami hatte einige Jahrzehnte mehr Erfahrung als dieser junge Lieutenant, und dennoch hatte er sich etwas Derartiges nicht einmal vorstellen können. Offensichtlich hatte es bei dieser Frau mit einem Standard-Implantatsatz des Imperial Marines Corps angefangen, und einige Teile davon erkannte der Surgeon Captain auch sofort, aber der Rest ...!
    Es gab drei voneinander unabhängige Neural-Rezeptoren - nicht etwa parallel verbunden, sondern mit jeweils gänzlich separaten Sub-Systemen -, und dazu derart hochentwickelte Sensorik-Booster, wie Okanami sie noch nie gesehen hatte. Und ein NeuroTech-Netzwerk überzog sämtliche lebenswichtigen Organe. Okanami hatte noch nicht die Zeit gehabt, sich das genauer anzuschauen, aber für ihn sah es verdächtig nach einem unglaublich miniaturisierten Disruptor-Schutzschild aus - und das erschien ihm auf den ersten Blick schlichtweg lächerlich. Niemand konnte ein derart winziges Schutzschild überhaupt konstruieren, und die deutlich größeren Einheiten, die in Kampfpanzerungen verbaut wurden, kosteten jeweils eine Viertelmillion Credits! Und wenn er gerade schon über unmögliche Dinge nachdachte, da war dieses Pharmaskop. Es enthielt genug Schmerzmittel, Koagulanzien und Aufputschmittel (ein Großteil davon stand auf der Liste der nicht verkehrsfähigen Substanzen), um selbst noch einen Toten auf den Beinen zu halten - ganz zu schweigen von einem beeindruckend ausgefeilten Endorphin-Generator und mindestens drei Drogen, von denen Okanami noch nie auch nur gehört hatte. Doch ein kurzer Blick auf die Instrumente verriet ihm, dass es nicht dieses Pharmaskop war, das die Frau bislang am Leben gehalten hatte. Selbst wenn es tatsächlich zu einer derartigen Leistung in der Lage sein sollte, erwiesen sich doch fast alle Vorräte noch als nahezu unangetastet.
    Dankbar atmete Okanami tief durch, als die Thorax- und Abdominal-Teams die Arbeit abschlossen, sodass sich die Osteoplastik-Techniker nun um den Oberschenkel der Frau kümmern konnten. Ihre Vitalfunktionen wurden ein wenig stärker, und auch der Blutdruck erholte sich allmählich, doch irgendetwas an ihrem EEG war einfach merkwürdig. Es wäre überhaupt nicht erstaunlich gewesen, wenn diese Patientin nach allem, was sie durchgemacht hatte, einen Hirnschaden davontrüge, doch es konnte auch an diesen vermaledeiten Rezeptoren liegen.
    Mit einer Geste zog er Commander Fords Aufmerksamkeit auf sich, und die Neurologin schwenkte ihre Monitore in die richtige Position. Es war eindeutig, dass Rezeptor Zwo hier als Primär-Knoten fungierte. Okanami trat näher heran und betrachtete über Fords Schulter hinweg die Bildschirme, während die Neurologin vorsichtig die Geräte einstellte und dann ein Standard-Diagnose-Muster eingab.
    Einen Augenblick lang geschah nicht das Geringste, und Okanami legte die Stirn in Falten. Jetzt sollte doch zumindest irgendetwas passieren - und wenn nur eine Reihe Implantats-Codes abgerufen würden. Doch nicht einmal das geschah. Und dann geschah doch etwas, und zahlreiche Alarmglocken schrillten los.
    Ein grellrot leuchtender Warncode erschien, und die bewusstlose Frau öffnete ruckartig die Augen. Sie wirkten völlig blicklos, wie jadegrüne Fenster eines

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