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Weg des Zorns 02 - Der Zorn der Gerechten

Weg des Zorns 02 - Der Zorn der Gerechten

Titel: Weg des Zorns 02 - Der Zorn der Gerechten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Elysium-Einsatz waren eindeutig nicht seine Schuld - was auch immer ›Control‹ ihm hier erklären wollte.
    ›Control‹ wartete ab, bis Howell Platz genommen hatte, und blickte ihn mehrere Momente lang schweigend an. Dann lehnte er sich zurück und sog scharf die Luft ein - was seinen sorgfältig eingewachsten Schnurrbart nur noch aggressiver nach Borsten aussehen ließ.
    »Also, Commodore, ich nehme an, Sie wissen, warum ich hier bin?« Howell erkannte sein Stichwort und gab seinem Besucher die Antwort, die dieser auch erwartete.
    »Ich nehme an, es hat mit Elysium zu tun.«
    »Das hat es allerdings. Wir sind wirklich nicht glücklich mit diesem Debakel, Commodore Howell. Ganz und gar nicht. Und unsere Geldgeber auch nicht.«
    Der Blick aus seinen grauen Augen wirkte sehr hart, doch Howell achtete sorgsam darauf, nicht einmal mit der Wimper zu zucken. Außerdem weigerte er sich, Zeit damit zu verschwenden, sich hier zu rechtfertigen, solange man ihm keine konkreten Vorwürfe machte, und so hielt er schweigend ›Controls‹ finsterem Blick ruhig stand.
    »Ihnen lagen vollständige Informationen vor, Commodore«, ergriff ›Control‹ wieder das Wort, als unverkennbar wurde, dass Howell nichts hinzufügen würde. »Wir haben Ihnen Elysium auf einem silbernen Tablett serviert, und Sie haben nicht nur drei Viertel Ihrer gesamten Bodentruppen verloren, sondern auch noch fünf Frachtshuttles, ein Sturmshuttle der Leopard -Klasse, vier Bengals ... und einen Millionen-Tonnen-Schlachtkreuzer. Und um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, haben Sie nicht einmal das eigentliche Zielobjekt sicherstellen können. Sagen Sie, Commodore, sind Sie so unfähig geboren, oder haben Sie hart dafür arbeiten müssen, ein derartiges Ausmaß an Inkompetenz zu erreichen?«
    »Sir, ich denke, ich habe in der Vergangenheit meine Kompetenz sehr wohl unter Beweis gestellt«, gab Howell mit sanfter Stimme zurück - einer Stimme, die keinen von ihnen beiden zu täuschen vermochte. »Auf Ihre letzte Frage werde ich daher nicht einmal antworten, Sir. Was die anderen Punkte betrifft, die Sie angesprochen haben, so denke ich, dass die Aufzeichnungen für sich sprechen. Die Poltava hat einen lehrbuchreifen Angriff durchgeführt, aber dann hat Captain Ortiz eine Fehlentscheidung getroffen und sich seinem letzten Gegner zu weit angenähert. Derartige Dinge können selbst den besten Kommandanten geschehen, und wenn das in fünfzehn Lichtminuten Entfernung zum Flaggschiff passiert, dann kann auch der Flaggoffizier es nicht verhindern.«
    Er hielt ›Controls‹ Blick weiterhin stand, gestattete sich, in seinen Augen den Zorn zu zeigen, den seine Stimme keineswegs verriet, und bemerkte dann, dass sich der Blick seines Gegenübers veränderte. Ob es zunehmender Zorn war oder doch Respekt seinem Untergebenen gegenüber, wusste Howell nicht zu sagen, zumindest nicht im Augenblick. Und eigentlich war es ihm auch egal.
    »Was den Rest Ihrer ... Anklage betrifft, möchte ich lediglich darauf hinweisen, dass die Informationen über diese Welt alles andere als vollständig waren. Sie wussten selbst, wie schwer es werden würde, die Dateien von GeneCorp sicherzustellen. Hätte sich der Feind tatsächlich in den Stellungen verschanzt, von denen Sie uns zugesichert hatten, dass er sich dort aufhalten würde, dann wäre es uns vermutlich gelungen, die Anlagen der Firma zu stürmen - auch wenn die Tatsache, dass man dort bereits Sprengladungen angebracht hatte, es vermutlich ohnehin verhindert hätte, die gewünschten Daten zu sichern.
    Allerdings stellte sich heraus, dass die Kommandanten unserer Bodentruppen geradewegs in etwas hineinmarschiert sind, das sich mit keinem anderen Wort beschreiben lässt als mit ›Falle‹. Vermutlich kann man mir tatsächlich vorwerfen, nicht mit Nachdruck darauf hingewiesen zu haben, alle Truppen müssten stets wachsam und kampfbereit bleiben, obwohl uns doch vollständige Informationen vorlagen, aber ich möchte anmerken, dass es klüger von Ihnen gewesen wäre, keinerlei taktische Daten zu übermitteln, wenn Sie sich nicht sicher sind, dass sie richtig sind. Nicht zutreffende Informationen sind schlimmer als gar keine Informationen - wie dieser Einsatz auch deutlich unter Beweis gestellt hat.«
    »Niemand vermag zu garantieren, dass es nicht in letzter Minute noch zu Änderungen kommt, Commodore.«
    »Dann, Sir, wäre es wohl ratsam, nicht so zu tun, als wären Sie in der Lage, genau das zu tun«, gab Howell mit der gleichen

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