Weg des Zorns 02 - Der Zorn der Gerechten
völliger Bewegungslosigkeit erstarren lassen, bis sich die Kondensstreifen der Shuttles am Himmel abzeichneten.
Da war es schon viel, viel zu spät, und Howells ›Piraten‹ führten ihren Angriff mit gnadenloser Präzision durch. Einzelne Shuttles lösten sich aus dem Verband und kamen angeschossen, um kleinere HG-Geschosse und Lenkbomben auf jede Polizeiwache und jede Polizeiaußenstelle in der ganzen Stadt abzuwerfen. Zusammen mit ihnen wurden ganze Häuserblocks gesprengt, und weitere Shuttles erzeugten mit Streuraketen und Brandbomben einen Kreis der Zerstörung rings um das Zielgebiet der Angreifer. Eine regelrechte Flammenwand hielt die Truppen der Verteidiger davon ab, dieses Gebiet zu erreichen, während zwei weitere Shuttles die Waffenkammer der Miliz zerstörten. Dann landeten zwanzig Bengals auf dem Campus der Universität und ließen siebenhundert schwerbewaffnete Piraten von Bord gehen, die sofort auf ihre Zielobjekte zustürmten und jeden töteten, der sich ihnen in den Weg stellte.
Voller Entsetzen versuchten Sicherheitskräfte der Universität, sie aufzuhalten, doch sie verfügten nur über Handfeuerwaffen, während Howells Truppen mit Kampfpanzerungen und schweren Waffen ausgestattet waren. Die Forschungsleiterin der Universität stürmte zum Rechenzentrum, um sämtliche Daten zu löschen, doch ein Trupp der Angreifer kam hereingestürmt und erschoss sie, bevor sie die Konsole auch nur erreicht hatte. Mehrere Techniker-Teams folgten den Streitkräften der Angreifer, bauten tragbare Terminals und Funkantennen auf, während rings um sie das Dröhnen der Waffen und die Schreie der Sterbenden das ganze Gebäude erzittern ließen. Weitere Angreifer stürmten die Labors und schlachteten einen Forscher nach dem anderen ab; eine weitere Truppe Techniker folgte ihnen dichtauf. Auf Kontragrav-Paletten transportierten sie Behälter für Materialproben, Computerausdrucke und Versuchstiere hinaus, während sie immer wieder im Blut der Opfer ausrutschten.
Es war eher Glück als alles andere, dass Monkoto Chief Pilaskov überhaupt fand. Der Unteroffizier hatte seine Rekruten nahe der tosenden Flammenwand antreten lassen, und vor dieser Wand, die den Rest der Stadt von der Universität abschnitt, wirkten ihre Uniformen wie eine schwarzgraue Insel der Ordnung inmitten dieses Chaos.
Sie waren besser bewaffnet, als Monkoto zu hoffen gewagt hatte. Man hatte sie im Lagerhaus-Distrikt der Stadt untergebracht, damit sie beobachten konnten, wie die ›Spinner‹ zu den Waffen griffen, doch es war offensichtlich, dass auch Pilaskov selbst sich weidlich bei den anderen Waren des Waffenhändlers bedient hatte. Die Hälfte der Rekruten trug leichte Panzerungen, und Monkoto sah Handfeuerwaffen ebenso wie schwereres Kriegsgerät, das sonst nur bei ausgebildeten Trupps zum Einsatz kam. Das Beste war, dass Pilaskov ein halbes Dutzend Stilett-Einheiten in die Finger bekommen hatte. Als Monkoto schließlich eintraf, hatte der Chief die ferngelenkten Raketenwerfer bereits weit fernab der Feuerleiteinheiten in Stellung gebracht.
»Ich bin froh, Sie zu sehen, Sir«, sagte er, als Monkoto keuchend auf ihn zugelaufen kam. »Wo ist Commander Hugin?«
»Tot.« Monkoto rang nach Luft, spürte die sengende Hitze in den Lungenflügeln und versuchte, wieder klar zu denken. Ein Bengal-Shuttle jagte über sie hinweg, und Monkoto richtete sich ruckartig wieder auf, als die Bedienungsmannschaft einer der Stilett-Einheiten sich anschickte, das Ziel aufzufassen.
»Nicht feuern!«, bellte er, und der Crew Chief zuckte überrascht zusammen. »Wir wollen nicht die Flankensicherung erledigen«, sprach er weiter, als er sich sicher sein konnte, dass der Unteroffizier ihm auch zuhörte. »Wir wollen die Haupteinheiten erwischen. Warten Sie ab, bis die wieder starten.«
Der Crew Chief nickte; er hatte verstanden, und sein Gesicht spannte sich sichtlich an, als Monkoto sich erneut Pilaskov zuwandte. Mit dem Daumen deutete auf die lodernden Flammen.
»Spreng- oder einfach nur Brandbomben?«, wollte er wissen.
»Hauptsächlich Brandbomben, und dazu nur gerade genug Sprengsätze, um alles überhaupt aufzureißen, denke ich.«
»Haben wir ein Kom, mit dem wir auf die abgeschirmte Frequenz der Polizei zugreifen können?«
»Jawohl, Sir. Nicht viel Funkverkehr - nur von denjenigen, die sich gerade auf der Straße befunden haben, als dieser Angriff hier losging.«
»Das wird reichen müssen.« Monkoto hob eine Hand und deutete mit der anderen auf
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