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Weg des Zorns 02 - Der Zorn der Gerechten

Weg des Zorns 02 - Der Zorn der Gerechten

Titel: Weg des Zorns 02 - Der Zorn der Gerechten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Ansicht waren, die Menschen seien ein wenig zu kriegerisch, als eigentlich gut für sie sei, so erkannten sie doch, dass sie von Natur aus eine ideale Interessengemeinschaft gegen die Rish darstellten.
    Abgesehen davon hatten Menschen Sinn für Humor.
    »In zwei Stunden werden wir in den Orbit einschwenken«, verkündete der Captain der Aharjhka. »Gibt es sonst noch irgendetwas, das die Aharjhka für Sie in dieser Angelegenheit tun könnte?«
    »Nein, Sir. Wenn Sie nur dafür sorgen könnten, dass ich mit einem Ihrer Shuttle unbemerkt dort lande, dann haben Sie alles getan, was ich mir nur wünschen könnte.«
    »Das wird kein Problem darstellen, wenn Sie sich sicher sind, dass das wirklich alles ist, was Sie brauchen.«
    »Das bin ich, und ich danke Ihnen sowohl in meinem Namen als auch im Namen des Imperiums.«
    »Das ist nicht notwendig.« Mit einer Tentakelspitzen-Bewegung tat der Captain diese Höflichkeit ab. »Die Hegemonie weiß um Kriminelle wie diese thugarz, Inspector. Ich darf Sie noch einmal daran erinnern, dass die Aharjhka über eine gut ausgestattete Waffenkammer verfügt, falls Sie der Ansicht sind, meine Mannschaft könne Ihnen in irgendeiner Weise behilflich sein.«
    Die Haut des Quarn, die bislang hellrot gewesen war, verfärbte sich nun zu einem düsteren Violett. Die ›Spinnen‹ mochten den Krieg ja für eine laute, vulgäre und ineffiziente Methode halten, etwaige Differenzen beizulegen, doch wenn Gewalt die einzig mögliche Lösung eines Problems darstellte, dann gingen sie diese Vorgehensweise mit dem gleichen Pragmatismus an, mit dem sie sich auch um wichtige Dinge kümmerten - etwa darum, Geld zu verdienen. ›Erbarmungslos wie ein Quarn‹ galt unter den menschlichen Händlern als großes Kompliment, doch diese Formulierung bezog sich nicht nur auf das Feilschen, sondern auch auf einen anderen, deutlich grausigeren Aspekt, und die Quarn verabscheuten Piraten ungleich mehr als die Menschen das taten. Für sie waren Piraten nicht nur blutrünstige Verbrecher, sondern blutrünstige Verbrecher, die schlecht für das Geschäft waren.
    »Ich weiß dieses Angebot zu schätzen, Captain, aber wenn ich mich nicht täusche, befindet sich sämtliche Feuerkraft, die ich benötige, bereits vor Ort. Ich muss sie nur noch mobilisieren.«
    »Tatsächlich?« Reglos kauerte der Quarn auf dem pilzförmigen Hocker, der ihm als Kommandosessel diente, doch zwei Sehzellgruppen drehten sich zu dem menschlichen Passagier um. »Sie sind ein sonderbarer Mensch, Inspector, aber ich glaube fast, Sie meinen das ernst.«
    »Das tue ich auch.«
    »Es wäre unhöflich, Sie als ›verrückt‹ zu bezeichnen, aber bitte vergessen Sie nicht, dass es sich hier um Wyvern handelt.«
    »Das vergesse ich nicht. Das kann ich Ihnen versichern.«
    »Dann viel Glück bei Ihren Geschäften, Inspector. Ich werde Sie dreißig Minuten vor Start des Shuttles informieren lassen.«
    »Ich danke Ihnen, Sir«, gab Ben Belkassem zurück und machte sich auf den Rückweg zu seiner winzigen, eigens für einen Menschen ausgestatteten Kabine, die tief im Innersten der Aharjhka verborgen lag. Rasch und doch vorsichtig bewegte er sich durch das interne Schwerefeld des Schiffes.
    Dankbar straffte er die Schultern, als er schließlich die schützende Energiebarriere durchquerte, die es ermöglichte, in seiner Kabine eine Schwerkraft von genau 1 G aufrechtzuerhalten. Es war zutiefst erleichternd, endlich wieder sein normales Körpergewicht zu spüren, und noch größer war die Erleichterung, endlich den Helm abnehmen und sich an der Nase kratzen zu können. Zufrieden seufzte Ben Belkassem, dann kniete er sich auf das Deck und zog eine kleine Kiste unter seiner Koje hervor. Sofort machte er sich mit geschickten, offensichtlich trainierten Bewegungen daran, die verschiedenen todbringenden Gerätschaften zu überprüfen, während er in Gedanken noch einmal das Gespräch mit dem Captain durchging.
    Natürlich verstand er, welche Sorgen sich der Quarn machte, doch der Captain hatte noch nicht begriffen, wie viel Glück Ben Belkassem gehabt hatte. Dass die Aharjhka sich derzeit gerade in der Nähe von Dewent befand und ihr Flugplan auch einen Aufenthalt bei Wyvern vorsah, war wie ein Sechser im Lotto gewesen, und der Inspector hatte die Absicht, den daraus gewonnenen Vorteil gänzlich auszunutzen. Nur wenige wussten, wie eng das Hegemonial-Amt für Rechtspflege und das Imperiale Justizministerium zusammenarbeiteten, und noch weniger waren darüber

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