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Weg des Zorns 02 - Der Zorn der Gerechten

Weg des Zorns 02 - Der Zorn der Gerechten

Titel: Weg des Zorns 02 - Der Zorn der Gerechten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Kurzstrecken-Geschützbatterien der Schlachtkreuzer bestrichen den Rumpf der Procyon. Nach weniger als zwei Sekunden war alles vorbei; lange bevor die Renegaten auch nur erahnen konnten, was hier gerade geschah, war jedes einzelne Fusionskraftwerk der Procyon nur noch ein weißglühendes Trümmerstück.
    »Wie ich schon sagte, Admiral«, sprach Keita mit eisiger Befriedigung weiter, »diese Kraftwerke werden die nicht in die Luft jagen.« Einen Augenblick lang hielt der Brigadier inne, dann nickte er, als habe er einen Entschluss gefasst. »Noch etwas, Admiral. Ich weiß nicht, ob es möglich sein wird, dieses Schiff zu bergen. Aber wenn ja, dann gehört es Ihnen. Mein Wort darauf.«
    Vor Erstaunen sog Monkoto scharf die Luft ein. So schwer beschädigt die Procyon auch war, sie war noch längst nicht irreparabel. Falls es möglich war, irgendwo einen Ersatz für den Fasset-Antrieb aufzutreiben, und die Vorstellung, seine Flotte um dieses Acht-Millionen-Tonnen-Ungeheuer aufzustocken ...
    »Aber jetzt«, sagte Keita forsch und knapp, »haben meine Leute noch eine Aufgabe zu erledigen. Wir sprechen uns später, Admiral.«
    Tannis Cateau schloss den Visor ihrer Dynamik-Panzerung. Das leise Zischen einer automatischen Versiegelung war zu hören, und Tannis überprüfte die Servos ihres Sturmgewehrs. Die meisten Angehörigen der Springereinheiten zogen für den Kampf im Vakuum Plasmagewehre oder Laser vor. Innerhalb einer Atmosphäre waren Energiewaffen nicht sonderlich beliebt - schließlich war ihre Reichweite dort drastisch vermindert, und selbst im Vakuum konnte eine zeitlich optimal abgepasst geworfene Aerosol-Granate einem Laser äußerst unschöne Dinge antun -, doch da Laserwaffen keinerlei Rückstoß besaßen, waren sie in der Schwerelosigkeit sehr geschätzt. Natürlich hatten Laser einen geradezu entsetzlichen Energiebedarf, und PlasGewehre konnte man kaum als ›Präzisionswaffe‹ bezeichnen, vor allem nicht in den beengten Korridoren eines Raumschiffs, und doch schienen die meisten der Ansicht zu sein, die Vorteile dieser Waffe würden weit überwiegen. Tannis sah das anders. Das Sturmgewehr war ihre bevorzugte Präzisionswaffe, und die Schubdüsen ihrer Panzerung dazu zu nutzen, den Rückstoß abzufangen, war ihr schon vor Jahren in Fleisch und Blut übergegangen.
    Mit einem schiefen Grinsen riss sie sich zusammen und verdrängte diese unkontrolliert umherschweifenden Gedanken. Kurz bevor es in einen Einsatz ging, neigten ihre Gedanken nun einmal dazu, auf Wanderschaft zu gehen ... da war Tannis ganz anders als Alley, die sich in derartigen Situationen nur noch mehr zu konzentrieren schien.
    Auch diese Erinnerung schob Tannis beiseite und warf einen Blick auf die Repetieruhr im Hangar, in dem die Sturmshuttles bereits in Position gebracht wurden. Wenigstens war Alley entkommen. Ihre eigenen Leute hatten sie nicht umgebracht, und es bestand immer noch die Hoffnung ...
    Der letzte Shuttle nahm die vorherbestimmte Position ein, Schubdüsen flammten auf, und sie brachten die Kilometer hinter sich, die zwischen ihrem Schiff und dem Wrack der Procyon lagen.
    Monkoto spürte, wie sich sein Magen zusammenkrampfte, als die silbrigen Shuttles, einem Schwarm Fische gleich, auf den verwundeten Leviathan zuhielten. Sie waren so winzig - kleiner als ein Flugzeug aus dem Vorraumfahrtzeitalter -, und wenn ihm auch nur ein einziges Energiegeschütz entgangen sein sollte ...
    Doch keine einzige Waffe wurde abgefeuert. Fauchend näherten sich die Bengals ihrer Beute, unter dem Bauch des Shuttles montierte Traktorsysteme zogen sie dicht an die Procyon heran, und Luken wurden geöffnet.
    Instinktiv duckte sich Tannis und stieß einen Fluch aus, als ein ganzer Feuerstoß Schildbrechergeschosse von ihrer Panzerung abprallte. Ein Kamerad aus ihrem Hauptquartier-Sektor richtete sich genau zwischen ihr und dem Schützen auf und taumelte einen Meter zurück, als ihn die hochverdichteten Projektile trafen. Sie stammten aus einem Standard-Sturmgewehr, und glühende Querschläger wirbelten in alle Richtungen, nachdem die Panzerung sie mühelos abgehalten hatte. Dann hob ihr Kamerad die Waffe mit der tödlichen Effizienz eines erfahrenen Soldaten unter dem Einfluss des ›Tickers‹, und Tannis verzog gequält das Gesicht, als ein Plasmastrom den Korridor hinunterjagte, im Vakuum gänzlich lautlos. Der Gewehrschütze verschwand - und zusammen mit ihm verschwanden etwa zwölf Meter Wand.
    »Gefangene, Jake«, sagte Tannis leise. »Wir

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