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Weg des Zorns 02 - Der Zorn der Gerechten

Weg des Zorns 02 - Der Zorn der Gerechten

Titel: Weg des Zorns 02 - Der Zorn der Gerechten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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eine Gottheit, noch bin ich allwissend. Ich kann nichts anderes tun, als dich zum Schweigen zu bringen, nachdem du angefangen hast, im Schlaf zu sprechen.«
    »Verdammt. Rede ich denn viel?«
    »Nicht sonderlich. Eigentlich brichst du meistens noch während des ersten Wortes wieder ab. Um ehrlich zu sein, wäre es mir lieber, wenn du dann einfach weitersprechen würdest, als so merkwürdig aufzuhören.«
    »Ach, komm schon, Tannis! Viele Leute reden doch im Schlaf!«
    »Aber nicht«, gab Tannis nüchtern zurück, »mit Gestalten aus der griechischen Mythologie. Ich wusste gar nicht, dass du dich jemals mit diesem Thema befasst hast.«
    »Habe ich auch nicht. Bloß, dass ... ach, vergiss es einfach.« Tannis hob eine Augenbraue, und Alicia schnaubte verächtlich. »Und lass das mit diesem allwissenden Funkeln in den Augen! Du weißt doch selbst, wie man irgendwelche Informationen aufschnappen kann, die man eigentlich überhaupt nicht braucht.«
    »Das wohl.« Tannis zog einen Stuhl an das Bett heran und setzte sich. »Das Problem, Sarge, ist, dass die meisten Leute, die im Schlaf reden, nicht eine ganze Woche lang von sämtlichen Scannern der Navy verschwunden waren - und bei denen kann man auch keine merkwürdigen EEGs messen.«
    »›Merkwürdige EEGs‹?«
    »Jou. Als ›merkwürdig‹ hat Captain Okanami sie bezeichnet, aber die Beschreibung ist gar nicht so unzutreffend. Seine Leute und er wussten überhaupt nicht, was ihnen da eigentlich auf den Tisch gekommen war, bis sie dein Flucht-Programm aktiviert haben, aber die ganze Zeit über hatten sie klare, saubere EEGs von dir. Und es hat eine Zacke aufgewiesen, ganz genau, wie es auch sein sollte, als du diesen armen Commander Thompson umgehauen hast ...« Tannis hielt inne. »Hat man dir davon erzählt?«
    »Ich habe sogar ausdrücklich danach gefragt. Ich wusste, dass ich auf irgendetwas eingeschlagen habe, und die meisten der Ärzte haben zu sehr darauf geachtet, mir nicht zu nahe zu kommen, um überhaupt irgendetwas geschafft zu bekommen. Ich habe ihn sogar extra um Entschuldigung gebeten.«
    »Ich bin mir sicher, dass er das sehr zu schätzen wusste.« In Tannis' Augen war wieder ein Funkeln zu erkennen. »Ziemlich sauberer Schlag, Sarge, bloß 'n bisschen zu tief.« Sie grinste, dann zuckte sie mit den Schultern. »Wie dem auch sei, da waren also diese Zacken und all die anderen kleinen Schnörkel, die mir ganz nach meiner guten alten Alicia aussahen. Aber da war noch ein weiteres Muster zu erkennen - fast wie eine Überlagerung.«
    »Ach?«
    »Genau: ›ach‹! Das sah fast aus, als wärst du zu zweit. Schon sehr ungewöhnlich, Sarge. Nimmst du seit neuestem Untermieter auf?«
    »Das ist überhaupt nicht komisch, Tannis«, sagte Alicia und wandte den Blick ab. Tannis holte tief Luft.
    »Du hast recht. Entschuldige bitte. Aber es war wirklich merkwürdig, Alley, und wenn man das mit all den anderen Fragen zusammen nimmt, die du sonst noch aufgeworfen hast, dann reicht das völlig aus, um sogar die ganz hohen Tiere nervös zu machen. Vor allem, wenn du dann auch noch redest, als würde noch irgendjemand anderes in deinem Schädel wohnen.« Tannis schüttelte den Kopf, und ihr Blick wirkte ungewohnt beunruhigt. »Die wollen einfach nicht, dass irgendwo eine schizoide Springerin herumläuft, Sarge.«
    »Zumindest nicht frei herumläuft, meinst du.«
    »Ja, wahrscheinlich schon, aber man kann es ihnen doch wohl kaum verübeln, oder?« Ruhig hielt sie dem Blick ihrer alten Freundin stand, und nun war es an Alicia, lautstark zu seufzen.
    »Wohl nicht. Ist das der Grund dafür, dass sie mich hier so isoliert haben?«
    »Teilweise. Natürlich brauchst du wirklich kontinuierliche Behandlung. Mit dem ganzen Herumschneiden sind sie jetzt fertig, aber sie mussten wirklich ein ganz schönes Stückchen Verbundwerkstoff in deinen Oberschenkel einbauen, und ungefähr vier Zentimeter von dem, was sie noch haben retten können, sah ziemlich genau aus wie ein höllisch schweres Puzzle, bei dem ein paar Teile fehlten. Du weißt ja selbst, wie die Eiltherapie das Verheilen von Knochen verlangsamt, und ein ordentliches Stück Muskelgewebe hast du dir da auch 'rausgerissen.«
    »Das weiß ich auch. Und ich weiß auch, dass man mich mit diesem Ding hier ...« - Alicia tippte gegen den Streckverband - »... schon seit Wochen ambulant hätte behandeln können. Okanamis ›wir müssen erst einmal abwarten, an Leute von den Springereinheiten sind wir einfach nicht gewöhnt‹ klingt

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