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Weg des Zorns 02 - Der Zorn der Gerechten

Weg des Zorns 02 - Der Zorn der Gerechten

Titel: Weg des Zorns 02 - Der Zorn der Gerechten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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mussten die verdammten Echsen schon wieder angeben!
    Commodore James Howell knirschte mit den Zähnen, als der rishathanische Frachter mit einer Geschwindigkeit von fünfhundert Kilometern in der Sekunde auf ihn zusteuerte. Die Rish ärgerten sich zutiefst über ihre körperliche Unfähigkeit, SynthoEinheiten zu nutzen - ganz zu schweigen von Cyber-SynthoLinks. Sie mühten sich nach Kräften, das niemandem gegenüber zuzugeben, doch genau diese Verärgerung war es, die sie dazu brachte, der Menschheit gegenüber immer wieder ihren Mut unter Beweis zu stellen ... und es erklärte auch, warum der Commodore mit seinen Rish-Kontaktpersonen stets weit jenseits des Powell-Limits des jeweiligen Systems zusammentraf. Die Antriebe, die die Rish nutzten, konnten sich einem Planeten weiter annähern als jegliches Schiff der Menschheit, ohne dabei Gefahr zu laufen, dass sie sich destabilisierten (oder gar etwas noch Schlimmeres taten), aber so groß war der Unterschied nun auch nicht, und wenn man bei einem derartigen Manöver seinen Antrieb verlor, konnte das für sämtliche Personen, die sich in der Nähe befanden, äußerst unschöne Konsequenzen mit sich bringen.
    Fünfhundert Kilometer in der Sekunde war nicht sonderlich schnell, selbst nicht bei Fahrten innerhalb eines Systems, doch der große Frachter befand sich in kaum noch fünfzehntausend Kilometern Entfernung; er war auf dem VideoDisplay bereits deutlich zu erkennen, sosehr Howell auch darauf bedacht war, ihn nicht anzuschauen, und jetzt piepste auch schon der Annäherungswarnanzeiger. Der Commodore zwang sich dazu, trotz dieser Warnung ruhig in seinem Sessel sitzen zu bleiben, dann verkniff er sich einen erleichterten Seufzer, als die Kommandantin des Rishatha-Schiffes ihr Fahrzeug wenden ließ, sodass jetzt dessen Heck seinem Flaggschiff zugewandt war. Das Gleißen des Fasset-Antriebes dieses Schiffes (den die Rish natürlich anders nannten, sie hatten ihm einen ihrer unaussprechlichen Namen gegeben) hielt genügend Abstand zu seinem GravitationsDetektor, auch wenn das bezähmte schwarze Loch, das der Antrieb aufbaute, geradewegs vor ihnen lag. Abrupt verlangsamte das Schiff, dann trieb es langsam näher und nahm innerhalb von weniger als siebenundfünfzig Sekunden eine beinahe schon lehrbuchreife Rendezvousposition ein. Es war schon erstaunlich, wozu man bei einer Abbremsung von neunhundert G in der Lage sein konnte.
    Lage- und Steuerdüsen flammten auf, kaum dass der Fasset-Antrieb deaktiviert war; gemächlich brachten sie den Frachter längsseits zu Howells Schlachtschiff, und der Commodore grinste belustigt. Er kannte das alles schon. Die Menschheit - und bedauerlicherweise auch die Rish - vermochten die Lichtgeschwindigkeit zu überwinden, konnten gezielt kleine schwarze Löcher erzeugen und Nachrichten innerhalb eines Sekundenbruchteils über dutzende von Lichtjahren übertragen, und doch benötigten sie immer noch Steuerdüsen, die sogar der legendäre, beinahe schon mythische Armstrong wiedererkannt hätte (zumindest im Prinzip) - jener Armstrong, der eintausend Jahre vor diesem letzten, entscheidenden Schritt Geschichte geschrieben hatte. Es war wirklich lächerlich - andererseits nutzte die Menschheit ja auch immer noch das Rad.
    Commodore Howell verdrängte diesen Gedanken, als der Frachter an Ladebucht Zehn seines Kommandoschiffes andockte und eine Personenröhre in Richtung Luftschleuse Vier ausfuhr. Howell blickte sich um, betrachtete die bequeme, nichtssagende Zivilkleidung seiner Mannschaft, die sich hier mit ihm auf der Brücke befand, und dachte sehnsüchtig an die Uniform zurück, die er zusammen mit seiner gesamten Vergangenheit zurückgelassen hatte. Die Echsen legten nicht allzu viel Wert auf den schützenden Aspekt jeglicher Kleidung, doch ihnen war durchaus bewusst, dass man sie als Zierrat nutzen konnte, und der Geschmack dieser Spezies war im wahrsten Sinne des Wortes unmenschlich. Es wäre nett gewesen, dem Ansturm auf seine Sehnerven, der ihn hier zweifellos erwartete, etwas Passendes entgegensetzen zu können.
    Sein SynthoLink flüsterte ihm etwas ins ›Ohr‹, kündigte das unmittelbare Eintreffen einer einzelnen Besucherin an, und der Commodore streifte sein Headset ab und verstaute es unter seiner Konsole. Die anderen Mitglieder seiner Kommandoeinheit taten es ihm gleich. Die Rish würden natürlich sofort begreifen, dass die Menschen das getan hatten, um ihre Besucherin nicht erneut nachdrücklich darauf aufmerksam zu machen, dass

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