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Weg des Zorns 02 - Der Zorn der Gerechten

Weg des Zorns 02 - Der Zorn der Gerechten

Titel: Weg des Zorns 02 - Der Zorn der Gerechten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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überleben, und wie Sie von sämtlichen unserer Sensoren haben verschwinden können. Und mich hat man angewiesen, Ihnen zu sagen, dass dieser Angelegenheit die Priorität der Krone eingeräumt wurde und dass ich jetzt für Seine Majestät persönlich spreche - als Ihr persönlicher Lehnsherr. Zweifellos steckt dahinter die Absicht, Ähnliches auch für andere Angehörige der Streitkräfte zu ermöglichen, aber bei dem Ganzen spielt auch eine gehörige Portion Angst mit. Selbst heute noch hat das Unbekannte nun einmal diese Wirkung, und man ist fest entschlossen, der Sache auf den Grund zu gehen. Ich würde es ... wirklich vorziehen, wenn ich selbst in der Lage wäre, ihnen diese Fragen zu beantworten, Alley.«
    Er schaute sie fast flehentlich an, und Alicia wandte den Blick ab. Er wollte sie immer noch beschützen! Er wollte sie vor jenen beschützen, die sich deutlich weniger ihrer Wunden aus der Vergangenheit bewusst waren - oder dessen, was diese Befragung sie kosten mochte. Doch was sollte sie tun? Wenn sie ihm die absolute, reine Wahrheit erzählte, würde er ihr niemals glauben!
    »Kleines Menschenkind«, meldete sich die Stimme in ihrem Kopf leise und sanft zu Wort, »ich mag diesen Mann. Er schmeckt nach Ehre.«
    »Er ist die Verkörperung von Ehre«, erwiderte Alicia verbittert. »Deswegen haben sie ja auch ihm diese Aufgabe übertragen. Weil er tun wird, was sein Eid dem Imperator gegenüber von ihm verlangt, sosehr er sich selbst dafür auch hassen mag.«
    »Was willst du ihm erzählen?«
    »Ich will ihn nicht anlügen - ich weiß nicht einmal, ob ich es überhaupt fertigbrächte, das auch nur zu versuchen, und wenn ja, würde er es sowieso innerhalb einer einzigen Minute herausfinden.«
    »Dann tu das nicht«, schlug Tisiphone vor. »Beantworte ihm seine Fragen.«
    »Hast du den Verstand verloren?! Er wird mich doch für verrückt halten!«
    »Ganz genau.«
    Alicia musste sich sehr beherrschen, sich ihre Fassungslosigkeit nicht anmerken zu lassen. Auf diese Idee war sie tatsächlich nicht gekommen, als sie beschlossen hatte, weiterhin den Eindruck erwecken zu wollen, sie sei verrückt. Sie hätte begreifen müssen, dass sie früher oder später gezwungen sein würde, sich dem Kader und ihrer Vergangenheit zu stellen, doch die alte Wunde ging einfach zu tief, um sämtliche damit einhergehenden Implikationen auch nur in Erwägung zu ziehen - und Alicia wäre niemals auf die Idee gekommen, der Imperator persönlich könne darauf beharren, dass dieser Sachverhalt genauestens untersucht würde.
    Und wenn sie jetzt Onkel Arthur die ganze Geschichte erzählte? Er verfügte über einen eingebauten Lügendetektor, dem kein Gerät des ganzen Universums das Wasser reichen konnte. Er würde wissen, dass sie die Wahrheit sagte ... oder zumindest das, was sie für die Wahrheit hielt. Und was würde er dann mit ihr anstellen?
    Genau das, was seine Befehle ihm vorgaben, natürlich. Er würde sie für weitere Untersuchungen nach Soissons zurückbringen - und zweifellos auch, um ihren Wahnsinn zu heilen. Das wäre vielleicht sogar gut so, schließlich wäre die Regierungswelt dieses Sektors ein deutlich geeigneterer Ausgangspunkt für ihre Suche nach diesen Piraten. Aber weil er eben genau wusste, dass sie weit, weit jenseits jeglicher Normalität anzusiedeln war, würde er auch genau das tun, was die heiligen Vorschriften vorsahen, und mit Hilfe von Tannis' Steuercodes ihre eigenen Implantate deaktivieren.
    »Na und?« Tisiphone hatte ihren Gedankengang mitangehört. »Wir haben doch schon herausgefunden, dass ich sie aktivieren kann, wann immer mir der Sinn danach steht - und wäre es unserer Flucht nicht sogar zuträglich, wenn sie alle der Ansicht wären, du könntest deine Implantate nicht mehr nutzen?«
    Alicia hob den Kopf und blickte Keita in die Augen; sie konnte darin seinen Schmerz deutlich ablesen. Selbst wenn sie alle nicht an Tisiphone glauben würden, könnte die Lage sie vielleicht doch hinreichend beunruhigen, dass sie Vorsichtsmaßnahmen gegen diese Fähigkeiten der Furie treffen würden, die Gedanken anderer zu lesen und die Steuerung von Alicias Implantaten zu übernehmen. Aber wenn sie ihren Bericht vorher enden ließe, sagen wir an dem Tag, an dem Tannis eingetroffen war, und bevor sie mit den Experimenten begonnen hatten ...
    »Also gut, Onkel Arthur«, seufzte sie. »Sie werden mir zwar nicht glauben, aber ich werde Ihnen genau erklären, wo ich war und wie ich dort hingekommen bin.«

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