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Weg des Zorns 02 - Der Zorn der Gerechten

Weg des Zorns 02 - Der Zorn der Gerechten

Titel: Weg des Zorns 02 - Der Zorn der Gerechten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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auf dem Bildschirm erschienen war, fest in die Augen, und der Commodore erkannte die furchtbare Ermüdung in den Augen des Colonels. Howell war versucht, diesen ganzen entsetzlichen Einsatz abzubrechen - es würde Monate dauern, alleine schon die Verluste seiner Bodentruppen wieder aufzufangen -, doch sie waren schon zu weit gekommen. Und was auch immer jetzt noch geschieht, rief er sich selbst müde ins Gedächtnis zurück, wir haben unser Primärziel erreicht. Die Nachrichten über das, was sich auf Elysium ereignet hatte, würde das Imperium in seinen Grundfesten erschüttern.
    »Noch ein Ansturm, dann haben Sie's geschafft. Richtig?«, fragte Alexsov.
    »Richtig«, gab sein Untergebener erschöpft zurück, und der Stabschef nickte.
    »Dann legen Sie los, Colonel.«
    Von Hamel hörte das plötzliche Crescendo der Schüsse, als die Panzer anrückten. Verzweifelt erwiderten seine Truppen das Feuer, doch sie hatten fast keine Panzerabwehr-Munition mehr, und sie waren einfach zu wenige - sie waren geradezu herzzerreißend wenige. Entsetzlich rasch erlosch auf seinem Display ein Icon nach dem anderen, und so deaktivierte von Hamel das Gerät und seufzte laut.
    Er richtete sich auf, blickte zum Himmel im Osten hinüber, und Tränen strömten ihm über die Wangen, als er das Donnergrollen hörte. Er weinte nicht um sich selbst, sondern um seine Leute. So viel sie auch geleistet hatten, so viele Opfer sie gebracht hatten, niemand würde jemals etwas davon erfahren.
    Der Sicherungsring im Süden wurde durchbrochen. Er wurde nicht durchstoßen, er kapitulierte nicht, er starb einfach - zusammen mit den Männern und Frauen, die ihn bis zuletzt aufrechterhalten hatten. Die Angreifer donnerten durch die Lücke, als ein gleißender Lichtstrahl der Sonne über die geborstene Skyline der Stadt kroch.
    Marius von Hamel blickte ihn an, genoss seine Schönheit und drückte den Knopf.
    Entsetzt betrachtete Commodore James Howell den immer weiter anschwellenden Feuerball im Zentrum der Stadt. Er wuchs und wuchs und löschte GeneCorp aus, und alles, warum sie hierher gekommen waren, um es zu stehlen. Zusammen mit GeneCorp verschlang das Feuer die Hälfte seiner noch verbliebenen Bodentruppen wie ein Drache aus den Mythen von Terra.
    »Verdammt.« Das war Alexsov; seine Stimme klang tonlos, beinahe desinteressiert. Howell hätte ihn am liebsten angebrüllt. Aber das tat er nicht. Es hätte einfach keinen Sinn.
    »Einsatztruppen bergen«, wies er Rendlemann an.
    »Jawohl, Sir. Soll ich mich den Sekundärzielen zuwenden, Sir?«
    »Nein.« Howell schaute zu, wie der Feuerball lautlos in sich zusammensackte. Es war erstaunlich, wie wenig er den Rest der Stadt in Mitleidenschaft gezogen hatte. Wer auch immer diese Sprengladungen angebracht hatte, wusste ganz genau, was er da tat. »Nein, ich denke nicht. Für heute haben wir genug Leute verloren, und da ist immer noch diese verdammte Miliz. Wir sollten unsere Verluste minimieren.«
    »Jawohl, Sir.«
    Howell lehnte sich zurück und rieb sich über die Augen. Diese selbstmörderische Sprengung war nicht Teil des ›Thermopylen-Plans‹. Hatte irgendjemand dort unten die Wahrheit begriffen?
    »Phase Vier vorbereiten«, sagte er leise.
    Als die Shuttles wieder starteten, befanden sich an Bord weniger als ein Drittel der Personen, die mit ihnen diesen Planeten erreicht hatten. Ihre Mutterschiffe nahmen die Shuttles auf, und die Überlebenden der Bodentruppen kamen schwankend wieder an Bord; das Blutvergießen und das Chaos dieses ›Spaziergangs‹ hatte sie zutiefst erschüttert. Es war das erste Mal, dass sie bei einem Einsatz gescheitert waren, und Howell mühte sich nach Kräften, sich seine eigene Furcht vor den Konsequenzen, die das nach sich ziehen mochte, nicht anmerken zu lassen. Das tat er nicht seinetwegen. ›Control‹ würde sich nicht darüber beschweren können, welchen Effekt diese Operation haben würde, und Gerätschaften für den Nahkampf und das erforderliche Kanonenfutter, um diese Gerätschaften auch zu bemannen, waren immer noch leichter zu organisieren als neue Raumschiffe.
    Nein, was er hier fürchtete, das waren die Auswirkungen, die dieser Einsatz auf seine Männer haben mochte. Wie würde sich das auf ihre Moral auswirken? Er wusste schon jetzt, dass ›Control‹ sich vorerst auf deutlich weniger gut verteidigte Ziele beschränken musste. Er würde zu viele neue Mannschaften anheuern müssen, und die Veteranen aus seiner Einheit bräuchten unbedingt einen einfachen

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