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Weg in die Verdamnis

Weg in die Verdamnis

Titel: Weg in die Verdamnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hoch und hatte genau die richtige Ahnung gehabt, denn die Gestalt auf dem Dach bewegte sich.
    Unter dem Umhang hatte sie etwas hervorgeholt, das im Licht der Sonne wie eine lange Spiegelscherbe blitzte.
    Nur war es kein Spiegel, sondern eher etwas, das zu ihm paßte. Er hatte ein Schwert mit langer Klinge gezogen, hielt den Griff mit beiden Händen fest und hob die Waffe hoch über seinen Kopf.
    Er hatte nur ausgeholt, wollte nichts demonstrieren, denn einen Moment später raste die Klinge nach unten. Und sie war so hart und scharf, daß sie das Glasdach der Kuppel zerstörte…
    Paul Jurec und ich hörten noch einen gewaltigen Knall, und dann ging es los. Da wurde die Welt um uns herum zu einer völlig anderen.
    Wir erlebten das, was mit dem Begriff Inferno zu umschreiben ist.
    Die Gestalt hatte durch einen einzigen Schwertstreich das harte Glas der Kuppel zerstört, und die einzelnen Scherbenstücke fielen in die Tiefe.
    Sie waren dabei zu gefährlichen Waffen geworden, die auch uns erwischen konnten.
    Gläserne Schwerter, Säbel und Beile, die beim Aufschlagen klirrten und vorher die Wirkung einer tödlichen Gardine hatten.
    Ich zumindest war nur für kurze Zeit geschockt, im Gegensatz zu Paul Jurec, der zur berühmten Salzsäule geworden war, bis ich ihn packte, mitriß und wir beide das Glück hatten, daß die Tür der Wohnung nicht verschlossen war. Wir rutschten hinein, das Inferno hinter uns zurücklassend, und wir hörten beide, wie die mächtigen Glasstücke mit immenser Wucht gegen den Steinboden hämmerten und dort zu weiteren Figuren zerbrachen. Sie würden mit großer Geschwindigkeit über die glatte Fläche hinwegrutschen, gegen die Wände hämmern und dort weiter zerbröseln.
    Wir befanden uns in vorläufiger Sicherheit. Durch die schnelle Reaktion hatte es kein Splitter geschafft, uns zu erwischen, und trotzdem zitterte der neben mir liegende Jurec. Er hatte den Kopf gedreht, sein Helm saß schief, und er schaute mich aus großen Augen an. »Da ist doch jemand gewesen, nicht?«
    »So ist es.«
    »Und der hat auch das Glasdach zerstört.«
    »Stimmt.«
    »Scheiße, bei Ihnen ist es verdammt gefährlich.«
    »Nicht immer.« Ich war mittlerweile wieder aufgestanden. Auch mir ging der Angriff noch nach, falls es denn wirklich einer gewesen war. Das leichte Zittern in den Knien war deutlich zu spüren, darauf durfte ich keine Rücksicht nehmen. Ich mußte schauen, was sich dort im Hausflur verändert hatte.
    Die Tür stand noch offen. Ich beging nicht den Fehler, auf sie zuzustürzen, sondern näherte mich ihr vorsichtig, mit dem Rücken an der Wand schleifend.
    Dabei wollte mir das Bild der düsteren Gestalt nicht aus dem Kopf. Ich hatte sie auf der Glaskuppel stehen sehen, ganz in Schwarz gekleidet, mächtig, gewaltig, als wäre sie aus einer anderen Welt gekommen.
    Das also war Santerre, vor dem mich Father Ignatius gewarnt hatte. Mit einem Monstrum wie ihm war nicht gut Kirschen essen. Daß er sein Schwert verdammt gut zu führen verstand, hatte er Jurec und mir bewiesen.
    Ich schaute nach draußen ins Treppenhaus. Der Wind pfiff durch die Lücke im Dach. Es war auch kälter geworden.
    Ich überstürzte nichts. Wer immer auch hinter Santerre stand, er würde ihn mit soviel Kraft ausgestattet haben, daß ein zerstörtes Dach diese Person nicht von anderen Aktivitäten abhalten würde. Auch er mußte in die Tiefe gefallen sein, nur konnte ich mir nicht vorstellen, daß er mit gebrochenen Knochen und als dunkler Klumpen unten zwischen den Scherben lag.
    Der hatte sicherlich einen anderen Weg gefunden, um einer Vernichtung zu entgehen.
    Zudem war er es gewesen, der dieses Vorkommnis überhaupt inszeniert hatte, und er würde die Fäden der Regie auch weiterhin nicht aus den Händen geben, da war ich mir sicher.
    Ich hatte mich wieder an die Stille gewöhnt und lauerte darauf, daß sie von irgendwelchen fremden Geräuschen unterbrochen wurde, doch da tat sich nichts.
    Die Stille blieb. Das Glas war zersplittert, ich hörte keine weiteren Geräusche und traute mich dann nach einem langen Schritt hinaus in den Hur.
    Der blitzschnell wechselnde Blick zeigte mir, daß ich selbst nicht in einer unmittelbaren Gefahr schwebte, aber die unheimliche Gestalt hatte sich nicht zurückgezogen.
    Ich war bis an das Treppengeländer vorgetreten und schaute in den Schacht hinein.
    Sie stand unter mir. Um sie herum hatten sich die Scherben verteilt und schimmerten wie flache Eisstücke. Der Mann schaute nicht nach oben, er

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