Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Weg in die Verdamnis

Weg in die Verdamnis

Titel: Weg in die Verdamnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
dann Wasser oder Säfte.
    Jeder hatte sich daran gehalten, denn jeder wußte, was auf dem Spiel stand. Stellten sie sich gegen ihren Meister, waren sie verloren, denn vor seiner Stärke fürchteten sich die jungen Männer. Für ihn schienen die irdischen Gesetze nicht zu gelten. Er war, wie er selbst gesagt hatte, den Tiefen der Hölle entstiegen, und der Teufel persönlich hatte ihm die Botschaft für die Menschen mit auf den Weg gegeben. Sie waren seine Schwarzen Apostel, und das hatten sie ihm geglaubt. Keiner kannte sich besonders gut aus, niemand wußte, daß es unter den zwölf Aposteln einen Verräter gegeben hatte…
    Sie wollten nur, daß sich ihr Leben endlich änderte, und der Anfang war gemacht worden. Ein jeder brauchte nur in seine Hosentasche zu fassen, um die knisternden Geldscheine zu spüren.
    Diese Nacht war entscheidend. Sie sollte die elf Männer ans Ziel führen, denn mit ihm wollten sie den Weg in die Verdammnis gehen. Alles andere war überflüssig geworden. Er würde kommen, das stand fest.
    Eine Zeit hatte er nicht genannt. Er würde plötzlich da sein und sie für die Nacht der Nächte vorbereiten, denn sie führte hinein in die Verdammnis, was immer sie auch sein mochte. Von ihnen hatte keiner eine genaue Ahnung, aber sie waren bereit, dem anderen zu vertrauen.
    Und sie würden ihre gewohnte Umgebung nicht mal verlassen müssen.
    Der Prater war ausgesucht worden. Der Prater bei Dunkelheit, wenn dort nichts mehr lief.
    Sie warteten und hatten sich im Raum verteilt. Alle saßen, bis auf einen.
    Das war ihr Anführer Daniel. Ob er tatsächlich so hieß, wußten sie nicht, sie jedenfalls kannten ihn nur unter diesem Namen. Sein Haar war schon immer so hell gewesen und auch struppig geschnitten worden. Er fühlte sich mit dieser Frisur wohl, sie war für ihn so etwas wie ein Markenzeichen, er würde von ihr nicht lassen.
    Unruhig durchquerte er den Raum. Hin und wieder saugte er an seiner Zigarette, stieß den Rauch aus und hüllte sein Gesicht in Wolken. Er war selten so nervös gewesen. Immer wieder unterbrach er seinen Lauf durch kurze Stopps, runzelte die Stirn zum Zeichen, daß er über ein bestimmtes Problem nachdenken mußte, dabei blieb er für längere Zeit stehen, so daß die anderen aufmerksam wurden.
    Es lag auf der Hand, daß er ihnen etwas sagen wollte, und er sah zehn Augenpaare auf sich gerichtet. »Was ist denn?«
    Daniel schüttelte den Kopf. »Nicht viel, und doch ist etwas passiert, das mir Sorgen bereitet.«
    »Und was?«
    »Ihr seid dabeigewesen.«
    »Was meinst du?«
    »Heute mittag, als dieser Mann kam.«
    Sie schwiegen, und so sah sich Daniel genötigt, in seiner Rede fortzufahren. »Dieser Mann ist kein normaler Mann gewesen, für uns zumindest nicht. Er war ein Pfaffe, ein Priester, auch wenn er es nicht zugegeben hat. Ich aber spürte seine Aura, und die hat mir ganz und gar nicht gefallen. Ich sage euch noch etwas.« Seine Stimme wurde zu einem Zischen. »Dieser Mann ist nicht grundlos bei uns erschienen. Der hat genau gewußt, weshalb er durch den Park ging. Er war auf der Suche. Er wird von uns gehört haben. Ich mache mir jetzt Vorwürfe. Wir hätten ihn töten sollen.«
    Die anderen schwiegen. »Töten?« wiederholte jemand aus dem Hintergrund. »Nein, das wäre nicht gut gewesen.«
    »Warum nicht?«
    »Du weißt doch, was uns Santerre aufgetragen hat.«
    »Das ist richtig«, bestätigte Daniel. »Ich habe nichts, aber auch gar nichts vergessen, aber ich denke zudem noch einen Schritt weiter. Wir hätten ihn heimlich verschwinden lassen können. Einfach so, verstehst du? Er wäre nicht mehr aufzufinden gewesen, das ist es, was ich meine.«
    »Man hätte ihn gesucht.«
    »So schnell nicht!« hielt Daniel dagegen. »Er ist verschwunden, Freunde, verschwunden.« Daniel drohte mit dem Finger und schaute seine Kumpane fixierend an. Er sah nur die starren Gesichter, von denen manche fratzenhaft wirkten, weil der Widerschein der Kerzen über sie hinwegtanzte. »Ich werde auf jeden Fall mit Santerre darüber sprechen. Er muß Bescheid wissen. Ich werde ihm diesen Mann auch sehr genau beschreiben. Es ist ja möglich, daß er ihn kennt. Oder was meint ihr?«
    »Ja, kann sein.«
    »Glaube ich nicht.«
    »Das war kein normaler Pfaffe«, verteidigte sich Daniel. »Das war er nicht. Der hat genau gewußt, was er wollte. Der ist heimtückisch. Wir werden uns schon sehr vorsehen müssen, und es kann sein, daß wir ihm in der Nacht wieder begegnen. Ich zumindest rechne

Weitere Kostenlose Bücher