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Weg in die Verdamnis

Weg in die Verdamnis

Titel: Weg in die Verdamnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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andere.«
    »Schließt du dich damit ein?«
    »Selbstverständlich. Wie könnte ich denjenigen anlügen, der meine Silberkugeln herstellt und weiht?«
    »Gut, daß du mich darauf ansprichst. Ich habe dir wieder welche mitgebracht.«
    »Danke, das war nötig.«
    »Und wie verbringen wir den Rest der Zeit?« fragte Suko.
    »Mach du einen Vorschlag.«
    Er grinste mir zu. »Ich bin dafür, daß wir uns noch etwas aufs Ohr legen.«
    Damit konnten wir sehr gut leben…
    ***
    Sie warteten auf ihren Meister!
    Elf Personen, elf Männer, elf Schwarze Apostel der Neuzeit, die von den Ideen des zwölften begeistert gewesen waren. Er war ihr Anführer, ihr großer Leader, denn er hatte sie gefüttert und aus der Gosse geholt. Er hatte sich umgesehen, er hatte lange genug gesucht und jeden einzelnen von ihnen genau überprüft.
    Auch in Wien gab es genügend Menschen, die in der Großstadt verloren waren. Die es einfach nicht schafften, sich gegen diesen Apparat durchzusetzen, die es oftmals auch nicht wollten. Sie hingen tagsüber herum, und sie wachten erst auf, wenn der Abend den Tag abgelöst hatte. Dann gingen sie auf Tour, gemeinsam mit anderen Gestrandeten, die Wien als ihre Heimat ausgesucht hatten. Da war die Moral dann ins Abseits gestellt worden, denn es ging um all die kleinen, bösen Geschäfte, von denen sich die Gestrandeten ernährten und über Wasser hielten. Der Haß auf die Gesellschaft bohrte in ihnen. Sie wollten ebenfalls an die Sonne und ihre Schatten verlassen, und so waren sie immer auf der Suche nach dem großen Sprung, der sie in die andere Welt hineinbrachte.
    Und Santerre hatte sie nicht nur gesucht und gefunden, er hatte ihnen auch seine Philosophie nähergebracht. Vermischt mit ihrer Art zu leben, war ihm bei ihnen die ideale Symbiose gelungen. Sie sahen das Ziel, sie sahen wieder einen Sinn in ihrer Existenz, aber sie übersahen den Sinn hinter dem Sinn, wo das Böse lauerte.
    Ihre Heimat war der Prater und dessen Umgebung.
    Dort fielen sie nicht so auf, denn es trieben sich noch zahlreiche Gestalten herum, die auf der großen Suche waren, doch dabei immer im Kreis liefen, ohne zu einem Erfolg gelangen zu können, aber immer mit offenen Augen auf der Suche nach dem schnellen Schnappschuß, nach dem Quentchen Glück, der raschen Mark, dem Dollar oder dem Schilling.
    Ihr Feind war die Polizei. Es waren in der letzten Zeit die Streifen verstärkt worden, denn immer wieder kam es zu Übergriffen. Die Besucher aus aller Welt hatten sich beschwert, doch das Gelände war einfach zu groß. Man konnte in den Praterauen untertauchen oder sich einfach ruhig verhalten, wie der Meister es von seinen elf Dienern verlangt hatte. Er hatte für sie gesorgt. Lachend und tanzend hatte er ihnen das Geld gezeigt und die Scheine zwischen seinen Fingern gefächert, bevor er sie verteilte.
    Geld stimmte sie friedlich. Durch Geld konnten sie ihrem Leben einen anderen Sinn geben. Sie konnten sich etwas leisten. Essen, trinken, sich waschen, einfach besser leben, und sie hatten sich sogar Zimmer in verschiedenen Hotels nehmen können.
    Der äußere Rahmen war ein anderer geworden, der Kern aber hatte sich nicht verändert, und die Nächte gehörten ihrem Gebiet, denn auch dafür hatte Santerre gesorgt.
    Im Winter waren zahlreiche Lokale geschlossen. Erst im Frühjahr würden sie wieder geöffnet werden, und in einem dieser geschlossenen Lokale, das mehr einer Baracke glich, hatten sich die elf ihr Hautquartier eingerichtet. Einige der Tische und Stühle hatten sie wieder aufgestellt und die Ketten durchtrennt, mit denen das Mobiliar zusammengehalten wurde. Sie zogen sich immer dann in ihr Home zurück, wenn Santerre sie treffen oder sie selbst ihre Ruhe haben wollten.
    Und sie verhielten sich ruhig. Kein Geschrei, keine Aggressionen, nicht zuviel Alkohol, sie wirkten sehr wachsam, als wären sie immer auf dem Sprung.
    Auch an diesem Abend hatten sie sich wieder zurückgezogen. Sehr früh sogar, denn die Dunkelheit hielt den Prater noch nicht in ihren Fesseln.
    Da die Fenster des Lokals jedoch mit Blendläden verschlossen waren und die elf jungen Männer sie auch so ließen, leuchteten auf den verschiedenen Tischen die Kerzen, deren Licht eine geheimnisvolle Atmosphäre zauberte und die Versammelten wie Schatten aussehen ließen.
    Die folgende Nacht würde entscheidend werden, das hatte ihnen Santerre berichtet und auch eine gewisse Enthaltsamkeit von ihnen verlangt. Vor allen Dingen keinen Alkohol. Wenn sie trinken wollten,

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