Wege zu einem humanen, selbstbestimmten Sterben
dieser
Medikamente lässt schnell nach, deshalb müssen sie immer in Kombination mit
einem (sehr) lang wirkenden Benzodiazepin genommen werden.
3.2.8 Antibrechmittel zur Vorbeugung von Übelkeit
und Erbrechen
Diese Medikamente sorgen dafür,
dass kein Erbrechen eintritt. Die erste Wahl ist Metoclopramid: dieses ist nur
auf Rezept erhältlich.
Dosis vor dem selbstbestimmten
Tod: während einer Periode von 24 Stunden alle 6 bis 8 Stunden eine Tablette à
10 mg oder ein Zäpfchen à 20 mg. Dieses Medikament wird als das wirkungsvollste
Antibrechmittel empfohlen. Die zweite Wahl ist Domperidon: als Tabletten auf
Rezept beim Apotheker erhältlich.
Dosis vor dem selbstbestimmten
Tod: während einer Periode von 24 Stunden alle 6 bis 8 Stunden eine Tablette à
10 mg oder ein Zäpfchen (auf Rezept) à 60 mg.
Es ist zu beachten, dass bei
ungefähr zehn Prozent der Menschen als Nebenwirkung von Metoclopramid
Schläfrigkeit auftritt. Wenn jemand nach der Einnahme des Antibrechmittels
schläfrig wird, besteht die Gefahr, dass die Person die eigentliche Prozedur
nicht ausführen kann. Während der Vorbereitungsphase ist es deshalb sinnvoll,
die Reaktion auf Metoclopramid zu testen. Wenn sie schläfrig wird, sollte
stattdessen auf Domperidon zurück gegriffen werden.
Manche Fachleute empfehlen Medikamente,
die für die Vorbeugung von Bewegungs- und Reisekrankheiten vorgesehen sind, wie
etwa Cinnarizin (Stugeron). Sie sind in vielen Apotheken erhältlich und sie
wirken gegen Übelkeit, indem sie das Gleichgewichtsgefühl dämpfen. Aber sie
wirken NICHT bei Übelkeit, die durch große Mengen an Medikamenten in Magen und
Darm ausgelöst wird. Aus diesem Grund raten wir von allen Medikamenten ab, die
gegen Reisekrankheiten wirken. Sie bieten nur unzureichenden Schutz gegen
Erbrechen, das von Medikamenten ausgelöst wird. Ein weiterer Nachteil ist, dass
sie oft zu Schläfrigkeit führen, die die richtige Durchführung des
selbstbestimmten Sterbens gefährdet.
Es ist wichtig, mit der
Einnahme von Metoclopramid oder Domperidon mindestens 24 Stunden vor dem
geplanten selbstbestimmten Sterben zu beginnen. Alle 6 bis 8 Stunden sollte
eine Tablette oder ein Zäpfchen genommen werden. Die letzte Tablette oder das
letzte Zäpfchen sollte eine Stunde vor der geplanten Einnahme der tödlichen
Pillen genommen werden.
Bis zu acht Stunden vor der
Einnahme der tödlichen Medikamente kann man wie gewohnt essen. Danach ist es
wichtig, nichts mehr zu essen, damit der Magen vor der Medikamenteneinnahme
leer ist. Wenn man acht Stunden nichts isst, kann man davon ausgehen, dass der
Magen leer ist. Die tödliche Medizin gelangt wegen des leeren Magens schneller
in den Darm und von dort ins Blut. Die schnelle Passage durch den Magen trägt
zu einer schnellen Erhöhung des Wirkstoffes im Blut bei.
Gegebenenfalls kann man eine
halbe Stunde vor Einnahme der Medikamente eine leicht verdauliche Kleinigkeit
essen, um den Magen zu aktivieren, aber eine vollständige Mahlzeit würde den
Effekt des Fastens aufheben.
3.2.9 Alkohol: T rinken in Maßen
Manche Autoren empfehlen den
Gebrauch von Alkohol bei einem selbstbestimmten Sterben. Alkohol verstärkt
tatsächlich die Wirkung von tödlichen Medikamenten und Benzodiazepinen, aber
leider ist die nötige Dosis nicht bekannt und wahrscheinlich sehr hoch. Man
geht 64 davon aus, dass die Wirkung erst bei einer großen Menge eintritt (fünf
Schnapsgläser mit starken Spirituosen, also bis zu 250 ml). Wir sehen
mindestens drei Gefahren im Gebrauch einer solchen Menge Alkohol. Erstens ist
es eine Menge, welche die meisten Menschen ziemlich betrunken macht.
Trunkenheit kann dazu führen, dass das geplante Sterben nicht mit der nötigen
Sorgfalt durchgeführt wird. Zweitens — und das ist eine noch schlimmere
Konsequenz — ist es würdelos und nicht human, betrunken zu sterben. Drittens
kann Alkohol Erbrechen hervorrufen, obwohl man vorher Antibrechmittel
eingenommen hat. Dieses Risiko besteht vor allem dann, wenn man Alkohol nicht
gewöhnt ist. Unser Rat ist deshalb, nur soviel zu trinken, wie man verträgt und
vorzugsweise erst, nachdem alle tödlichen Medikamente eingenommen wurden.
3.2.10 Die Vorbereit ungsphase:
Eine Zusammenfassung
Zur Verdeutlichung werden die
Schritte der Vorbereitungsphase in mehr oder weniger chronologischer Folge
zusammengefasst. Die Angaben in Klammern beziehen sich auf die jeweiligen Kapitelüberschriften
oder den Inhalt der Kapitel.
3. Die Beschaffung der
Mittel:
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