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Wege zu einem humanen, selbstbestimmten Sterben

Wege zu einem humanen, selbstbestimmten Sterben

Titel: Wege zu einem humanen, selbstbestimmten Sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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durchgeführt werden.
    Nicht bei allen Medikamenten,
die den Tod bewirken können, stellt sich bei regelmäßiger Einnahme eine
Toleranz ein. Medikamente wie Chloroquin und Antidepressiva lösen keine
Gewöhnungseffekte aus. Deshalb ist eine Entwöhnung von diesen Mitteln nicht
nötig.
     
    Folgende Standardempfehlung
gilt für den minimalen Zeitraum der Reduktions- und der Abstinenzphase bei
Opiaten, Barbituraten und Benzodiazepinen:
    - Reduktionsphase: während der Dauer von mindestens zwei Wochen allmähliche Reduzierung des
Medikaments bis auf Null. Allerdings spricht nichts dagegen, die
Reduktionsphase zu verlängern.
    - Abstinenzphase: mindestens drei Wochen vor dem geplanten Tod muss die Einnahme des Medikaments
ganz beendet sein;
    - Entwöhnungsphase
insgesamt: mindestens fünf Wochen.
     
    Aufgrund der
Medikamentenabhängigkeit ist es für viele, die regelmäßig Opiate, Barbiturate oder
Benzodiazepine einnehmen, schwierig, den Gebrauch einzustellen. Dies gilt vor
allem für Opiate. Es ist manchmal sehr schwer, mindestens drei Wochen vor dem
Tod ganz damit aufzuhören.
    Oft verschreiben Ärzte auch
andere Schmerzmittel. Aber auch diese 59 fallen manchmal unter die Kategorie
der unter 4.1 genannten Opiate und erfordern eine Entwöhnung. Deshalb ist es
wichtig herauszufinden, ob jemand Opiat-Schmerzmittel einnimmt, damit er den
Gebrauch einstellen und den Entwöhnungsprozess durchführen kann.
    Arzt und Apotheker wissen, ob
ein Schmerzmittel ein Opiat ist oder nicht. Man findet diese Information auch
in pharmazeutischen Büchern in öffentlichen Bibliotheken. 25
     
    Zusammenfassung: Wenn jemand Opiate,
Barbiturate oder Benzodiazepine einnimmt und nicht in der Lage ist, den
Gebrauch zu reduzieren und für mindestens drei Wochen ganz damit aufzuhören,
ist das Risiko hoch, dass selbstbestimmtes Sterben mit diesen Medikamenten
fehlschlägt. Wenn es jemandem nicht möglich ist, diese Medikamente abzusetzen,
muss er andere Medikamente wählen oder ein anderer Weg um aus das Leben zu
gehen.
    Opiate und Barbiturate können
durch ein anderes Medikament ersetzt werden, das keine Toleranz auslöst (siehe
4.2 und 4.3). Aber Benzodiazepin muss, wie unten erläutert wird, mit einem der
tödlichen Medikamente (außer mit Barbituraten) kombiniert werden. Man kann
Benzodiazepin nicht durch ein anderes Medikament ersetzen.
     
3.2.7 Benzodiazepine: die Notwendigkeit, sie mit
den tödlichen Medikamenten
(siehe Kap 4) zu kombinieren
    Es gibt mindestens zwanzig
verschiedene Medikamente in der Gruppe der Benzodiazepine, die allgemein als
Beruhigungs- oder Schlafmittel bekannt sind. Manche werden bei Schlafstörungen
verschrieben, andere mildern Beklemmungen und wieder andere werden für beides
angewandt. Benzodiazepine gelten als relativ ungefährlich, weil sie
normalerweise nicht tödlich sind, auch nicht in hohen Dosen. Im Folgenden wird
erklärt, warum es bei den meisten tödlichen Medikamenten entscheidend ist, sie
mit Benzodiazepinen zu kombinieren. Das trifft nicht auf Barbiturate (Kapitel
4.4) zu, die selbst einen tiefen und langen Schlaf auslösen.
    Die Medikamente, die in den
Kapiteln 4.1 bis 4.3 besprochen werden, lösen keinen lang anhaltenden Schlaf
aus. Sie müssen immer zusammen mit Benzodiazepinen eingenommen werden und zwar
aus drei Gründen: Zunächst haben Medikamente in einer tödlichen Dosis oft
unangenehme Nebenwirkungen, bevor der Tod eintritt, z. B. schmerzhafte
Muskelkontraktionen. Benzodiazepine unterdrücken viele Nebenwirkungen,
besonders Muskelkontraktionen und epileptische Anfälle. Der zweite Grund ist,
dass Benzodiazepin in hohen Dosen zu einem so tiefen Schlaf führt, dass
eventuell auftretende unangenehme Nebenwirkungen nicht bewusst erlebt werden.
Und drittens, Benzodiazepin unterstützt in hoher Dosis oft die tödliche Wirkung
des Medikaments, das zum Sterben eingenommen wurde.
    Auch wenn sehr viele
Benzodiazepine erhältlich sind, lösen nur einige von ihnen einen ausreichend
tiefen und anhaltenden Schlaf aus. Als erste Wahl empfehlen wir eines der unten
aufgelisteten sehr lang wirkenden Benzodiazepine. In den angeratenen Dosen
lösen flurazepam und diazepam einen tiefen Schlaf von mehr
als 24 Stunden aus. Nach der Einnahme schläft der Patient normalerweise
innerhalb von 30 bis 60 Minuten ein. Abweichungen hiervon sind möglich.
     
    Empfohlene sehr lang wirkende
Benzodiazepine:
    - Flurazepam : empfohlene
Dosis 500mg (34 Tabletten à 15mg oder 17 Tabletten à 30 mg);
    - Diazepam :

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