Wege zu einem humanen, selbstbestimmten Sterben
zwei Wochen sind nötig, um die Dosis bis auf
Null zu reduzieren, und anschließend dauert es mindestens drei Wochen bis die
Toleranz vollständig abgeklungen ist. Erst nach dieser Periode kann man sicher
sein, dass die Barbiturate tödlich wirken.
Es ist von größter Bedeutung,
dass jeglicher Gebrauch von Benzodiazepinen ebenfalls beendet wird, wenn das
selbstbestimmte Sterben mit Barbituraten geplant ist. Der Grund dafür ist
technisch-pharmakologischer Natur. 9 Auf die Entwöhnung von Benzodiazepinen trifft dieselbe Standardempfehlung von 2
Wochen Reduzierung und 3 Wochen ohne Benzodiazepine zu. Die Phase der Reduktion
kann auch verlängert werden. Manche Menschen bevorzugen eine Periode von 4
Wochen Reduzierung für eine behutsame Umstellung des zentralen Nervensystems.
Die Entwöhnung von
Phenobarbital weicht von der Standardempfehlung ab. Epilepsie-Patienten nehmen
dieses Medikament regelmäßig, weshalb in ihrem Fall Toleranz vorauszusetzen
ist. Jeder, der dieses Medikament einsetzen möchte, darf es mindestes vier
Wochen lang nicht einnehmen. Die gesamte Entwöhnungsperiode für Phenobarbital
dauert deshalb mindestens sechs Wochen: zwei Wochen Reduktion und vier Wochen
Abstinenz. Während dieser sechs Wochen kann es zu einem epileptischen Anfall
kommen. Das ist ein ernst zu nehmender Nachteil, der mit einem Neurologen
besprochen werden sollte, um rechtzeitig zu einem Antiepileptikum ohne
Barbiturate und ohne Benzodiazepine zu wechseln.
Notwendige Schlafmittel
Für selbstbestimmtes Sterben
muss Vesparax oder ein anderes Barbiturat nicht zwingend mit Benzodiazepinen
kombiniert werden. Es ist dennoch wahrscheinlich, dass der Tod in Kombination
mit einem Benzodiazepin schneller eintreten wird. Bis jetzt wurden damit jedoch
nur wenige Erfahrungen gemacht.
Wenn Phenobarbital gebraucht
wird, ist die Kombination mit 500 mg eines lang wirkenden Benzodiazepins wie
Flurazepam oder Diazepam absolut notwendig (vgl. oben).
Die Einnahme der Medikamente
Die Medikamente sollten
entsprechend der in Kapitel 3.3 gegebenen Richtlinien eingenommen werden. Bei
flüssigem Pentobarbital (Nembutal) kann man es mit Pfirsich- oder
Aprikosennektar mischen, um den Geschmack zu überdecken.
Dokumentierte Fälle, bei denen
keine ärztliche Hilfestellung gegeben wurde
In den dokumentierten Fällen
von Suiziden mittels Barbituraten hat es keine Rezepte oder andere ärztliche
Unterstützung gegeben. Unter diesen Umständen besteht immer das Risiko, dass
lebensrettende Maßnahmen eingeleitet werden, wenn jemand noch lebend
angetroffen wird.
Die Autoren haben
Augenzeugenberichte von 42 Fällen geplanten Sterbens durch Barbiturate ohne
ärztliche Hilfe erhalten:
- 22 mit flüssigem
Pentobarbital (Nembutal), 18 mit Vesparax, das Jahre zuvor beschafft worden
war. In einem Fall wurde Butobarbital eingenommen und einmal Phenobarbital.
- Vier der 18 Vesparax-Fälle
hatten dieses in Kombination mit anderen tödlichen Medikamenten eingenommen.
Es folgen einige Aspekte dieser
42 Fälle:
- 22 Personen haben 6-12 g
flüssiges Pentobarbital zu sich genommen, oft nach der Einnahme von 160-360 mg
Propranolol (einem Beta-Blocker). Im Durchschnitt kam der Schlaf in weniger als
6 Minuten. Die Durchschnittsdauer bis zum Tod betrug 67 Minuten (mit einer
Spanne von 15 Minuten bis 5,5 Stunden).
Die Autoren sehen keine
überzeugenden toxikologischen Argumente für die Kombination von Pentobarbital
mit einem Beta-Blocker wie Propranolol, es liegen allerdings auch keine
empirischen Daten gegen ihre Verwendung vor. Aus klinischpharmazeutischer Sicht
kann eine Überdosis an Beta-Blockern bei einigen Menschen Herzflimmern
auslösen, während es andere Menschen davor bewahrt. Wir wissen jedoch, dass
nach der Einnahme von 6 g Barbiturat noch niemand wieder aufgewacht ist,
vorausgesetzt es gab kein Erbrechen, kein Durchfall und es wurden keine
lebensrettenden Maßnahmen eingeleitet. Wenn man die Absicht hat, das Sterben zu
beschleunigen, würden wir empfehlen, entweder mehr als 6 g an Barbituraten
einzunehmen oder 500 mg eines lang wirkenden Benzodiazepins (Flurazepam oder
Diazepam) zusätzlich einzunehmen.
- 12 Personen nahmen mindestens
30 Tabletten Vesparax (einige von ihnen bis zu 60 Tabletten) mit einer
Gesamtmenge von 6-12 g Barbiturate. Der Zeitraum bis zum Tod variierte zwischen
20 Minuten und, in einem Fall, 36 Stunden. Einige Personen hatten dieses
Medikament mit Benzodiazepinen kombiniert. Wir möchten betonen, dass auch eine
größere
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