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Wege zu einem humanen, selbstbestimmten Sterben

Wege zu einem humanen, selbstbestimmten Sterben

Titel: Wege zu einem humanen, selbstbestimmten Sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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sollte jedoch wissen, dass das Sterben
manchmal auch 24 bis 48 Stunden dauert. Damit selbstbestimmtes Sterben gelingt,
ist es unabdingbar, dass in den ersten 48 Stunden keine lebensrettenden
Maßnahmen eingeleitet werden.
     
    Toleranz und Entwöhnung
    Trizyklische Antidepressiva
führen nicht zu Toleranz. Wenn sie vor einem geplanten Sterben eingenommen
wurden, ist es nicht nötig, damit aufzuhören und eine Entwöhnungsphase zu
durchlaufen.
     
    Notwendige Schlafmittel
    Antidepressiva führen nicht zu
einem tiefen und lang anhaltenden Schlaf. Die Kombination mit Benzodiazepin ist
notwendig, um sicherzustellen, dass die Vergiftungssymptome, die dem Tod
vorausgehen, unterdrückt und nicht miterlebt werden. Zu den Symptomen gehören
epileptische Anfälle und erhöhte Temperatur.
    Wir empfehlen deshalb, zusammen
mit diesen Antidepressiva mindestens ein lang wirkendes Benzodiazepin in der
angegebenen Dosis einzunehmen (3.2.7). Ein schnell wirkendes Benzodiazepin kann
man zusätzlich nehmen, es ist aber nicht notwendig. Wir erinnern daran, dass
für die Verwendung von Benzodiazepinen eine vorhergehende Entwöhnung absolut
notwendig ist (siehe Kapitel 3.2.6).
     
    Die Einnahme der Medikamente
    Manchmal muss eine sehr große
Menge an Tabletten eingenommen werden. 6 g Antidepressivum wären 240 Tabletten
à 25 mg. Es ist deshalb ratsam, sie fein zu zermahlen und mit Pudding oder
Joghurt zu verrühren.
    Manchmal werden Kapseln oder
Dragees verschrieben. Erstere können geöffnet und ihr Inhalt verstreut werden.
Dragees können nicht zerrieben oder geöffnet werden, sie müssen mit Joghurt
oder Pudding im Ganzen geschluckt werden. Alle Antidepressiva sollen mit einem
(sehr) lang wirkenden Benzodiazepin eingenommen werden. Wenn auch ein schnell
wirkendes Benzodiazepin eingenommen wird, besteht die Gefahr, dass man während
der Einnahme der Medikamente einschläft. Aus diesem Grund sollte das schnell
wirkende Benzodiazepin zuletzt eingenommen werden, nachdem alle
Antidepressiva und die lang wirkenden Benzodiazepine eingenommen wurden. Wie
bereits für andere Medikamente beschrieben, ist die Einnahme von
Antibrechmitteln im Laufe von 24 Stunden vor dem beschleunigten Tod
unerlässlich (3.2.8).
     
    Dokumentierte Fälle
    Der WOZZ ist nur von einem
selbstbestimmten Tod berichtet worden, bei dem 4 g Amitriptylin und nur 120 mg
Flurazepam eingenommen wurden. Obwohl weitere Fälle bekannt sind, in denen
weniger als 6 g tödlich wirkten, empfehlen die Autoren sicherheitshalber den
Gebrauch von 6 g.
    Die niedrige Dosis von 120 mg
Flurazepam wurde in diesem Fall wohl durch die beruhigende Wirkung von
Amitriptylin kompensiert. Bei den anderen genannten Antidepressiva kann eine
unzureichende Dosis Schlafmittel dazu führen, dass die Person die
Vergiftungssymptome bewusst erlebt, was niemandem zu wünschen ist.
     
    Zusammenfassung
    Toxikologisch ist erwiesen,
dass trizyklische Antidepressiva bei einer Dosis von 6 g tödlich wirken. Für
ein humanes Sterben sollten sie mit mindestens 500 mg eines lang wirkenden
Benzodiazepins eingenommen werden.
    In vielen Ländern sind
trizyklische Antidepressiva nicht schwer zu beschaffen. Man kann sie über das
Internet bestellen, oder oft auch rezeptfrei bei Apotheken in süd- und
osteuropäischen Ländern erhal-

4.4 Barbiturate
     
    Verfügbarkeit
    In Deutschland und in der
Schweiz sind fast alle Barbiturate aus dem Handel gezogen. Wir erwähnen diese
Medikamente deshalb, weil in den achtziger und neunziger Jahren des vorigen
Jahrhunderts gerade mit Barbituraten viele Erfahrungen für eine würdige
Lebensbeendung gesammelt wurden. Für ein würdevolles Sterben ohne ärztliche
Beihilfe sind Barbiturate heutzutage praktisch ohne Bedeutung, weil diese
Mittel ohne Rezept für Laien fast nicht mehr erhältlich sind. Die in den
Abschnitten 4.1—4.3 aufgeführten Medikamente sind jedoch ein adäquater Ersatz
für die Barbiturate.
    Zu den Barbituraten gehören, in
alphabetischer Folge: Amobarbital, Brallobarbital, Butobarbital, Cyclobarbital,
Phenobarbital (auch: Fenobarbital), Pentobarbital, Secobarbital.
    Alle Barbiturate sind
kontrollierte Substanzen und rezeptpflichtig. Das bekannteste Mittel ist
Vesparax. Es ist eine Mischung aus den zwei Barbituraten Secobarbital (150 mg)
und Brallobarbital (50 mg) und enthält dazu das Antihistamin Hydroxyzin (50
mg). Insgesamt enthält Vesparax 150+50=200 mg Barbiturate pro Tablette.
Vesparax ist in der Schweiz aus dem Handel gezogen worden. In einigen

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