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Wegweiser Nahrungsmittel-Intoleranzen

Wegweiser Nahrungsmittel-Intoleranzen

Titel: Wegweiser Nahrungsmittel-Intoleranzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maximilian Ledochowski
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Wachstum von Wasserstoff produzierenden Bakterien an, sondern auch das von Wasserstoff verbrauchenden (zum Beispiel Methan produzierende Bakterien). Im Extremfall ist der »Verbrauch« von Wasserstoff (chemisches Zeichen H 2 ) so hoch, dass er dann in der Atemluft nicht mehr nachgewiesen werden kann (siehe auch Abb. auf →  S. 61 )
Welche Nahrungsmittel sollte man meiden?
    Die wichtigste Maßnahme ist die Verringerung des mit der Nahrung aufgenommenen Fruchtzuckers – dazu zählt vor allem die Einschränkung des Konsums von Obst, Fruchtsäften, Honig und insbesondere von »Diät- und Diabetikerprodukten«. Selbst die allgemein bekannte Empfehlung, einen Apfel pro Tag zu verzehren (»an apple a day keeps the doctor away«), sollte von Patienten mit Fruktosemalabsorption nicht befolgt werden. Daneben muss auch die Zufuhr von Sorbit absolut vermieden werden, da Sorbit die GLUT-5-Transporter blockiert, mit denen Fruktose aus dem Darm aufgenommen wird, und so die Fruktosemalabsorption noch verschlechtert.
    Meiden Sie:
Obst,
Fruchtsäfte,
Honig,
Diabetikerprodukte,
sorbithaltige Produkte (oft als »zuckerfrei« oder als »Diätprodukt« bezeichnet),
Fertigmüslis,
Produkte, die mit »Natursüße« oder »Fruchtsüße« werben.
    Auf Haushaltszucker (Saccharose) braucht man dagegen nicht zu verzichten, da der darin enthaltene Traubenzuckeranteil die Aufnahme von Fruktose erleichtert. Im Prinzip könnte fruchtzuckerhaltiges Obst durch den gleichzeitigen Verzehr von Traubenzucker verträglicher gemacht werden. Wir raten in letzter Zeit jedoch davon ab, da damit sehr oft eine Fehlbesiedlung des Dünndarms provoziert wird – vor allem dann, wenn auf diese Weise große Mengen Fruchtzucker verträglich gemacht werden sollen.
    TIPP
    Sie müssen nicht völlig auf Fruktose verzichten!
    Wir sind allerdings auch davon abgegangen, eine völlig fruktosefreie Diät zu empfehlen. Lediglich am Anfang der Therapie kann dies sinnvoll sein, um die Bakterien, die vom Fruchtzucker leben, »auszuhungern«. Nach spätestens vier Wochen sollten Sie jedoch versuchen, wieder kleine Mengen Fruchtzucker zuzuführen. Tun Sie das nicht, reagieren Sie nach einiger Zeit womöglich noch empfindlicher auf versteckte Fruchtzuckerquellen. Die Ursache für dieses Phänomen liegt vermutlich darin, dass die Fruktosetransportsysteme (GLUT-5) ihre restliche Funktion weitgehend einstellen, wenn mit der Nahrung gar keine Fruktose mehr geliefert wird. Enthält die Nahrung jedoch immer wieder kleine Mengen Fruktose, dann kann dieses Pumpsystem »in Gang gehalten werden«, was zu einer gewissen Toleranz gegenüber diesem Zucker führt.
Was tun, wenn die Beschwerden trotz Diät nicht verschwinden?
    Wenn Ihre Beschwerden bestehen bleiben, obwohl Sie Fruktose weitgehend meiden, sollten weitere Resorptionsstörungen (mittels Atemtest) ausgeschlossen und gegebenenfalls diätetisch behandelt werden.
Bestehen weitere Resorptionsstörungen?
    Wenn es Ihnen besser geht, können Sie oligosaccharidhaltige Lebensmittel wieder langsam zusetzen.
    Vor allem Mehrfachzucker (Oligosaccharide), die grundsätzlich nicht resorbiert werden können, verschlimmern häufig die Beschwerdenvon Patienten mit Fruktosemalabsorption. Deshalb sollten Sie Nahrungsmittel, die Stachyose, Verbascose, Raffinose, Fruktooligosaccharide (Abkürzung meist »FOS«) oder Inulin enthalten (Bohnen, Kraut-, Kohl- und Lauchgemüse und mit Inulin angereicherte Müslis), zumindest zu Beginn der Therapie vermeiden. Nach eintretender Besserung können Sie diese Nahrungsmittel dann langsam wieder zuführen. Da es heute kaum mehr fertig abgepackte Müslis gibt, die kein Inulin oder (Oligo)Fruktose enthalten, sollte auf das »gesunde« Frühstücksmüsli dauerhaft verzichtet werden.
    Meiden Sie Nahrungsmittel, die einen dieser Bestandteile enthalten:
Stachyose,
Verbascose,
Raffinose,
Fruktooligosaccharide (FOS),
Inulin,
resistente Stärke,
modifizierte Stärke.
Liegt eine Kohlenhydratmaldigestion vor?
    Dies könnte ebenfalls ein Grund für das Nichtansprechen einer diätetischen Therapie bei Fruktosemalabsorption sein. Unter Kohlenhydratmaldigestion versteht man die Unfähigkeit, Kohlenhydrate in die einzelnen Zuckerbausteine aufzuspalten. Heutzutage werden immer mehr Nahrungsmittel mit sogenannter »resistenter Stärke« oder »modifizierter Stärke« versehen. Modifizierte Stärke kann von den meisten Menschen nicht sehr gut in ihre Bestandteile zerlegt werden, wodurch ein ähnlicher Zustand eintritt wie bei der

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