Wegweiser Nahrungsmittel-Intoleranzen
Sorbitgehalt in Diabetikerprodukten ist oft besonders hoch.
Bei industriell gefertigten Nahrungsmitteln ist Sorbit vor allem in Diabetikerprodukten und vielen sogenannten »zuckerfreien« Light-Produkten enthalten. Darüber hinaus werden Müslimischungen immer häufiger mit Sorbit gesüßt, weil der Hersteller dann »zuckerfrei« auf die Packung schreiben kann. Diese Entwicklung ist höchst bedenklich, da schätzungsweise 80 Prozent der westlichen Bevölkerung Sorbit nicht resorbieren können und die Mehrzahl der Menschen, die solche Produkte essen, Beschwerden entwickeln. Vermutlich ist das den Lebensmittelherstellern durchaus bewusst, sieht man doch auf sehr vielen Verpackungen von Süßwaren die Aufschrift »kann bei häufigem Verzehr abführend wirken«.
Besonders problematisch sind Kaugummis, die fast alle mit einem Zuckeralkohol und nicht mehr mit Zucker gesüßt werden. Isst man solche sorbithaltigen Kaugummis nach einer Mahlzeit, die viel Fruchtzucker enthalten hat, kann schon die Sorbitmenge von nur einem oder zwei Kaugummis bei manchen Personen die Resorption des zuvor mit der Mahlzeit gegessenen Fruchtzuckers hemmen. Wenn Sie an einer sorbitabhängigen Fruchtzucker-Resorptionsstörung leiden, wundern Sie sich dann, dass Sie die gleichen Nahrungsmittel einmal vertragen (nämlich wenn Sie danach keinen Kaugummi kauen) und einmal nicht (nämlich wenn Sie danach einen Kaugummi kauen).Bedenkt man, dass solche Resorptionsstörungen zu bakteriellen Fehlbesiedelungen im Dünndarm und damit auch zu schlechtem Mundgeruch führen können, und dass eben dieser schlechte Mundgeruch von vielen Personen zum Anlass genommen wird, häufig Kaugummi zu kauen, kann sich hier ein Teufelskreis entwickeln: Schlechter Mundgeruch => häufiger Kaugummiverzehr => Resorptionsstörung => Fehlbesiedelung => schlechter Mundgeruch => noch mehr Kaugummiverzehr.
Sorbit kommt natürlicherweise in Früchten vor
Natürlicherweise kommt Sorbit hauptsächlich in Früchten (Steinobst wie Aprikosen oder Pflaumen und Kernobst wie Äpfel oder Birnen) und konzentriert in Dörrobst vor. Manche Menschen mit Sorbitunverträglichkeit entwickeln schon instinktiv eine Abneigung gegen diese Nahrungsmittel. Das Vorkommen von Sorbit in Zahnpasta dagegen hat keine relevante Wirkung auf den Darm, sofern diese nicht verschluckt wird.
Übersicht über den Sorbitgehalt einiger Lebensmittel
Lebensmittel
Sorbitgehalt in g/100 g
Diabetikerzucker
99
Diabetikersüßigkeiten
90,0
Diabetikerbrotaufstriche
27.3
Getrocknete Birne
10,5
Marmelade mit Fruchtzucker aus Zitrusfrüchten
9,2
Konfitüre mit Fruchtzucker aus Steinobst
9,1
Konfitüre/Marmelade mit Fruchtzucker für Diabetiker
9,1
Konfitüre mit Fruchtzucker aus Beerenobst
9,0
getrocknete Pflaumen
7,8
Pflaumenmus
6,0
getrockneter Pfirsich
5,4
Konfitüre mit Zuckeraustauschstoff und Süßstoff aus Beerenobst
5,3
getrocknete Aprikosen
4,7
Apfel, geschält, getrocknet
3,2
Apfel, getrocknet
2,8
frische Birne
2,2
Birnenfruchtsaft
2,0
getrocknete Obstmischung
1,8
Dörrpflaumenkompott, Birnenkompott
1,5
frische Pflaumen
1,4
Pflaumenfruchtsaft
1,3
Birne, Konserve
1,2
Pflaumenkompott
1,0
frische Pfirsiche und Steinobst, getrocknete Weintrauben
0,9
Laktoseintoleranz
Laktose oder Milchzucker ist ein Zweifachzucker, der aus einem Molekül Glukose und einem Molekül Galaktose besteht. In der Nahrung kommt Laktose natürlicherweise vor allem in der Milch und in Milchprodukten vor. Heute ist Laktose aber auch in sehr vielen anderen Produkten zu finden, da die Lebensmittelindustrie immer häufiger Milchzucker verwendet. Das ist der Grund, warum die Unverträglichkeitsreaktionen durchaus nicht auf Milch und Milchprodukte beschränkt sind. Immer dann, wenn auf den Etiketten Angaben wie »(Mager-) Milchpulver«, »Molke«, »Milchzucker«, »Laktose« oder »Hergestellt aus Milch« zu finden sind, ist mit Milchzucker in einem Produkt zu rechnen.
Wie kommt es dazu?
Damit Laktose aus dem Darm aufgenommen werden kann, muss der Doppelzucker zunächst in seine Bestandteile Glukose und Galaktose zerlegt werden. Das ist die Aufgabe des Enzyms Laktase, das sich in den Darmzotten des Dünndarms befindet. Das Krankheitsbild der Laktoseintoleranz kommt durch einen Mangel an diesem Enzym zustande.
Das Enzym Laktase spaltet Laktose in Glukose und Galaktose.
Ist der Enzymmangel angeboren, spricht man von primärer Laktoseintoleranz. Ist er Folge einer Schädigung der Dünndarmschleimhaut durch eine Krankheit, handelt es sich um eine
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