Wegweiser Nahrungsmittel-Intoleranzen
Fruktosemalabsorption. Deshalb sollten Sie alle Nahrungsmittel, bei denen diese Begriffe auf dem Etikett zu finden sind, zumindest in der Anfangsphase der Therapie (besser aber dauerhaft) vermeiden.
Welche Rolle spielen Umweltfaktoren?
Auch Stress verschlechtert die Verdauungsleistung.
Umweltfaktoren, Stimmung, Stress, Depressionen, Menstruationszyklus und andere Situationen, die mit sogenannten anticholinergen Stimuli einhergehen, können einen Einfluss auf die Verträglichkeit von Kohlenhydraten haben. Anticholinerge Stimuli (zum Beispiel bei Stress) führen zu einer verminderten Speichelbildung und schränken auch die Funktion der Bauchspeicheldrüse ein. Dies führt dazu, dass Kohlenhydrate schlechter verdaut werden und damit als Nahrung für die Bakterien im Darm dienen, wodurch eine Fehlbesiedelung begünstigt und die für die Fruktosemalabsorption typischen Symptome noch weiter verschlechtert werden können.
Wann sind Antibiotika nötig?
Antibiotika können in besonders hartnäckigen Fällen sinnvoll sein, da die Symptome bei Fruchtzuckermalabsorption von der bakteriellen Besiedlung des Dickdarms abhängen. Manche Antibiotika können aber die Beschwerden einer Fruktosemalabsorption auch verschlechtern. Eine antibiotische Therapie bei Patienten mit Fruktosemalabsorption gehört deshalb in die Hand eines erfahrenen Arztes.
Es ist jedoch immer zu bedenken, dass eine Fruktosemalabsorption auch Symptom einer anderen Darmerkrankung sein kann. Bei ausbleibender Besserung sollte daher immer eine umfassende Untersuchung des Magen-Darm-Trakts erfolgen.
Häufig besteht eine kombinierte Fruktose- und Sorbitunverträglichkeit
Die Sorbitintoleranz wird mit dem H 2 -Atemtest diagnostiziert.
Die Sorbitintoleranz und die intestinale Fruktoseintoleranz hängen eng zusammen. Einerseits hemmt Sorbit die Aufnahme von Fruktose (Fruchtzucker) im Darm, andererseits kann Sorbit im Körper in Fruchtzucker umgewandelt werden, und schließlich kommen Fruchtzucker und Sorbit in der Natur sehr häufig kombiniert vor.
Wenn Sorbit alleine nicht resorbiert werden kann, spricht man von einer isolierten Sorbitmalabsorption (wenn keine Beschwerden auftreten) bzw. von einer isolierten Sorbitintoleranz (wenn während des Sorbitbelastungstests Beschwerden aufgetreten sind). Die Diagnose erfolgt durch einen H 2 -Atemtest, wobei die Belastung in der Regel aus 12,5 Gramm Sorbit gelöst in 250 Milliliter Wasser besteht.
Viel häufiger ist jedoch die kombinierte Fruktose- und Sorbitunverträglichkeit. Das heißt, Fruchtzucker und Sorbit werden jeweils alleine vertragen, nimmt man sie jedoch in Kombination zu sich (wie das zum Beispiel bei Dörrobst der Fall ist), kann es zu Beschwerden kommen. In diesem Fall spricht man von einer sorbitabhängigen Fruktosemalabsorption oder sorbitabhängigen intestinalen Fruktoseintoleranz (wenn Beschwerden während des Belastungstests aufgetreten sind). Die Diagnose erfolgt ebenfalls mit einem H 2 -Atemtest; in diesem Fall wird meist mit einer Mischung aus 12,5 Gramm Sorbit und 12,5 Gramm Fruktose in 250 Milliliter Wasser belastet.
Welche Beschwerden treten auf?
Personen mit Sorbitintoleranz bzw. sorbitabhängiger intestinaler Fruktoseintoleranz leiden unter den gleichen Beschwerden wie Menschen mit intestinaler Fruktoseintoleranz: Blähungen, Durchfälle, Aufstoßen, Bauchschmerzen, Übelkeit und Fettstühlen. Daneben besteht die Gefahr, dass es bei den Betroffenen zu bakteriellen Fehlbesiedelungen im Dünndarm kommt.
Sorbit ist in vielen industriell gefertigten Lebensmitteln enthalten
Sorbit (E 420) zählt zu den Zuckeralkoholen und wird in der Lebensmittelindustrie als Zuckeraustauschstoff eingesetzt. Auch andere Zuckeralkohole, wie Xylit, Lactit oder Maltit, werden immer häufiger in der Lebensmittelverarbeitung verwendet. Die dadurch verursachten Unverträglichkeitsreaktionen sindnoch schlecht untersucht, dürften aber im Großen und Ganzen der Sorbitintoleranz entsprechen.
Da Sorbit die Eigenschaft hat, Wasser anzuziehen, wird es sehr gerne in Backwaren als Feuchthaltemittel verwendet (Muffins, verpackte Kuchen und Ähnliches). Wenn Sie also eine Backware offen liegen lassen und diese nach ein bis zwei Tagen noch nicht »altbacken« ist, können Sie davon ausgehen, dass das Produkt größere Mengen Fruchtzucker, Sorbit oder einen anderen Zuckeralkohol enthält. Darüber hinaus findet man Sorbit beispielsweise auch in Senf, Mayonnaisen, Toastbrot, Biskuit, Schokoladen- und Pralinenfüllungen.
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