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Wehe Dem, Der Boeses Tut

Wehe Dem, Der Boeses Tut

Titel: Wehe Dem, Der Boeses Tut Kostenlos Bücher Online Lesen
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an.«
    »Moment mal«, protestierte sie, als er auf den Parkplatz eines Restaurants am Willamette River einbog. »Was ist los, Zach? Du kannst mich nicht einfach absetzen und stehen lassen. Nun sag doch endlich, wer hat dich angerufen?« Er presste die Lippen zusammen und wich ihrem Blick aus. »O Gott«, flüsterte sie, als ihr die Erkenntnis dämmerte. »Eunice.«
    »Wir warten hier, bis Len sich meldet.«
    »Warum? Was wollte sie?« Ihr Gaumen wurde trocken vor Angst. »Sie … sie will sich mit dir treffen, nicht wahr?«
    »Bleib hier im Lokal, hier bist du in Sicherheit. Ich komme bald wieder.«
    »Bist du verrückt? Ich werde nicht hier herumsitzen und warten, während du mit ihr sprichst.«
    »Sie ist meine Mutter«, sagte er emotionslos.
    »Und eine Mörderin.«
    »Das vermuten wir.«
    »Wir wissen es, Zach!« Adria packte ihn am Arm. »Du gehst nicht allein. Ich begleite dich.«
    »Nein.«
    »Das alles geschieht doch wegen mir.«
    »Und wenn wir recht haben und sie hinter dem Mord steckt, dann bist du in Gefahr. Ich hingegen nicht. Bleib hier. Ich gebe Len Bescheid, wo du dich aufhältst. Dann kommt die Polizei her, sofern ich nicht vorher schon zurück bin, und du bist in Sicherheit.«
    »O ja, wunderbar«, brauste Adria auf. Regentropfen platzten auf der Windschutzscheibe. »Hast du nicht selbst gesagt, ich benötige einen Bodyguard, der mich rund um die Uhr bewacht? Wenn uns nun irgendwer hierher gefolgt ist? Eunice oder sonst jemand, der damit rechnet, dass wir uns trennen? Wenn sie mit einem Partner zusammenarbeitet und dich mit dem Anruf von mir fortlocken will?«
    »Teufel auch.« Offenbar hielt er ihre Befürchtungen für begründet. »Gibt es denn niemanden, dem du vertraust?«
    »Damit du mich dort absetzen kannst? Von wegen! Wer könnte das wohl sein? Vielleicht jemand aus deiner Familie? Trisha? Jason? Oder die Polidoris?«
    »Schon gut, schon gut! Ich habe verstanden!« Er trommelte gereizt mit den Fingern aufs Lenkrad, während der Motor im Leerlauf schnurrte.
    »Ich glaube, es ist besser, wenn wir zusammen bleiben.«
    Statt zu widersprechen, griff er unter den Sitz und zog eine Pistole mit Halfter hervor.
    »Du besitzt eine Waffe?«, fragte Adria erschrocken.
    »Ja. Ich hatte schon den einen und anderen Job, in dem ich in der Lage sein musste, mich zu verteidigen. Zum Glück ist es nie dazu gekommen. Aber ich habe die Genehmigung, eine verborgene Waffe zu tragen. Kannst du damit umgehen?«
    »Ich bin in Montana aufgewachsen«, erwiderte Adria nur, und Zach reichte ihr die Pistole.
    »Bringst du es fertig zu schießen, wenn es sein muss?«
    »Ja.« Doch sie war sich nicht sicher. Natürlich, wenn jemand ihr oder Zachs Leben bedrohte … Ihr graute bei dem bloßen Gedanken.
    »Gut.«
    »Wäre es nicht besser, wenn du sie behältst?« Die Pistole lag kalt und schwer in ihrer Hand.
    Er verzog den Mund, dann legte er den Rückwärtsgang ein und fuhr vom Parkplatz. »Ich dachte, falls nun etwas Unvorhergesehenes passiert und wir uns trennen müssen oder … falls mir etwas zustößt … Dann hast du wenigstens die Waffe.«
    »Was meinst du damit, ›falls dir etwas zustößt‹?«
    Er fuhr in südlicher Richtung am Fluss entlang. »Ich weiß es nicht. Das ist ja das Problem. Wer kann ahnen, wozu Eunice fähig ist, wenn sie sich in die Enge getrieben fühlt? Sie hat mich gebeten, allein zu kommen und mit ihr unter vier Augen zu sprechen, aber ich traue ihr nicht.«
    »Warum rufst du nicht die Polizei?«
    »Das werde ich. Aber erst, wenn wir dort sind. Ich möchte nicht, dass sie zu früh hereinplatzen. Nur für den Fall, dass sie mir tatsächlich unter vier Augen etwas zu sagen hat … oder auch in deiner Gegenwart.«
    »Na gut.« Mit heftig klopfendem Herzen nahm Adria die kalte Waffe in die Hand. Die bewaldeten Klippen am Straßenrand und das stahlgraue Wasser des Flusses nahm sie kaum zur Kenntnis. Herrschaftliche Häuser lugten durch die dicken Äste und das dichte Unterholz.
    Zachs Fingerknöchel traten weiß hervor, als er den Jeep durch das Geschäftsviertel der Stadt steuerte und dann auf eine schmale, kurvenreiche Straße einbog, die am Seeufer entlangführte. Zwischen den hohen Bäumen und den Wohnhäusern am Ufer schimmerte gelegentlich grünes Wasser hindurch.
    Adria straffte sich und schob die Pistole in ihre Jackentasche. Zach starrte finster und mit zusammengebissenen Zähnen geradeaus. »Was hast du vor?«
    »Ich klopfe an ihre Tür und verlange Antworten.«
    »Mit mir

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