Wehe Dem, Der Boeses Tut
dünnen T-Shirt streiften seinen nackten Oberkörper.
Ihm schossen tausend Gründe durch den Kopf, weshalb er diese Situation sofort beenden sollte, doch als ihre Zunge über seine Lippen strich und drängend Einlass forderte, gab er den Widerstand auf und erwiderte den Kuss.
Ihre Zunge war nass und beweglich und wunderbar. Sie berührte seinen Gaumen, stieß gegen seine Lippen und Zähne und versprach unerhörte Genüsse.
Sein Blut geriet in Wallung, und sein Glied war so hart, dass es den Reißverschluss seiner abgeschnittenen Jeans zu sprengen drohte. Tu's nicht. Nein! , schrie eine innere Stimme, doch statt sie abzuwehren, fuhr er mit einer Hand in ihr dichtes Haar. Sie glitt an ihm hinab und küsste seine bloße Brust, streichelte mit der Zunge über seine Haut.
Ein brennender Schauder überlief ihn. Er ließ seine Bierdose fallen, die scheppernd das abschüssige Dach hinunterrollte. Sein Körper verkrampfte sich und glühend heißes Verlangen ergriff von ihm Besitz. Er packte Kat mit der Kraft der Verzweiflung, küsste sie heftig auf den Mund und konnte an nichts anderes mehr denken als daran, sie zu küssen und zu berühren und die ganze Nacht zu reiten.
Sie ist die Frau deines Vaters, Danvers! , schrie seine innere Stimme und ausnahmsweise einmal hörte er auf sie. Er brachte die Kraft auf, Kat von sich zu stoßen. »Das geht nicht gut«, sagte er schwer atmend und wünschte sich im selben Moment, die Worte zurücknehmen zu können. Er war so hart, dass er überzeugt war, explodieren zu müssen. Er krampfte die Finger um ihre Schultern und hielt sie auf Armeslänge von sich.
Katehrine lachte leise und kehlig. »Was soll das, Zach?«
»Es ist nun einmal nicht richtig.« Er ließ die Arme sinken, rückte noch weiter von ihr ab und fuhr sich mit verschwitzten, zitternden Fingern durch das lange Haar.
Sie zog einen Schmollmund. »Seit wann machst du dir Gedanken über Recht und Unrecht?«
»Treib keine Spielchen mit mir, Kat«, warnte er sie und staunte selbst, wie überzeugend sein Tonfall klang.
»Ich hatte einfach das Gefühl, dass wir uns verstehen.« Mit einem Schulterzucken zog sie die Füße unter sich und blickte Zach fest an. »Ich begreife das nicht, Zach. Ich dachte – nein, ich wusste –, dass du es auch willst.«
»Ich will es aber nicht.«
Sie schnaubte verächtlich. »Genau genommen war ich sicher, dass es das ist, was du brauchst.«
»Ich brauche dich nicht, Katherine«, widersprach er und wünschte sich, mehr Abstand zwischen sich und ihren sinnlichen Körper bringen zu können. »Ich brauche niemanden.«
»Oh, Baby, da irrst du dich aber gewaltig.« Zu seiner unsäglichen Beschämung rückte sie näher an ihn heran und tätschelte seinen Kopf, als sei er ein ungezogener kleiner Junge, dem sie trotz allem doch verzieh. Zach zuckte vor ihrer Berührung zurück, als fände er sie abstoßend.
»Lass mich in Ruhe, Kat«, stieß er mit zusammengebissenen Zähnen hervor.
Sein Geschlecht war immer noch so erregt, dass es schmerzte, und innerlich stand er in Flammen, doch er hielt den Blick starr in die Ferne gerichtet und weigerte sich, sie anzusehen. Nach einer Weile hörte er, wie sie sich seufzend erhob, über das Dach zurück zum Fenster balancierte und auf dem Heuboden verschwand.
Als sie fort war, warf sich Zach rücklings auf die verwitterten Zedernholzschindeln, blickte wütend zu den Sternen auf und fragte sich, wie er so töricht sein konnte. Er hätte sie haben können; sie hatte sich ihm buchstäblich an den Hals geworfen und er hatte edelmütig abgelehnt. Noch immer roch er ihr Parfüm, vermischt mit dem Rauch ihrer Zigaretten, und er erinnerte sich an ihre Berührungen – an diese warme Zärtlichkeit, die seinen Widerstand dahinschmelzen ließ.
Himmel Herrgott, du bist ein Blödmann!
In den nächsten paar Tagen gelang es Zach, Abstand zu halten. Er stand früh auf – Stunden, bevor Katherine überhaupt auf den Gedanken kam – und arbeitete den ganzen Tag auf dem Feld, um erst bei Sonnenuntergang heimzukommen. Kat zog sich in ihr Zimmer zurück und drehte den Fernseher laut auf. Zach vermied jede Begegnung. Seine Geschwister gingen ihm maßlos auf die Nerven. Jason bedrängte ihn, bot ihm an, mit ihm nach Bend zu fahren, damit er Frauen kennenlernte, doch Zach lehnte ab, und so zog Jason allein los. Trisha verzehrte sich nach Mario und plante wahrscheinlich ihre Flucht von der Familienranch. Manchmal roch sie nach Marihuana, ihre Augen waren oft glasig. Wenn
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