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Wehe wenn der Wind weht

Wehe wenn der Wind weht

Titel: Wehe wenn der Wind weht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Saul
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begann Diana zu murmeln, warf sich dann im Bett herum und schrie. Christie versuchte, sie aufzuwecken, doch Diana schien in ihren Alpträumen gefangen zu sein, und Christie konnte sie nie aufwecken.
    Doch sehr spät in jeder Nacht stand Diana plötzlich auf und trat an Christies Bett und beugte sich über sie. Sie starrte auf Christie herab, ohne ein Wort zu sagen, und hatte dieses seltsame Lächeln im Gesicht. Christie wartete darauf, daß sie die Schläge bekam, die sie erwartete. Doch bisher hatte sie keine bekommen.
    In der vierten Nacht versuchte sie davonzulaufen.
    Sie gingen wie gewöhnlich ins Bett, und Christie lag wach da und wartete.
    Gegen Mitternacht begann Diana leise zu stöhnen, und Christie lag still da und lauschte.
    Schließlich konnte sie es nicht länger ertragen. Sie hatte entsetzliche Angst, und niemand war da, der sie tröstete. Und dann, während Diana sich in ihrem Bett herumzuwälzen begann, erinnerte sich Christie an das, was ihr Esperanza am ersten Tag gesagt hatte, als sie in dieses Haus gekommen war. Sie hatte auf ihre Hütte neben dem Bergwerk gezeigt und gesagt:
    »Wenn du mich brauchst, komm dorthin.«
    Heute nacht, dessen war Christie sich sicher, würde Diana sie schlagen.
    Sie glitt aus dem großen Bett und schlich aus dem Zimmer. Sie ging zur Hintertreppe und hoch in die Kinderstube. Als sie die Türe öffnete, sah sie, wie eine große Ratte unter der Wiege weghuschte und in einer Ecke verschwand. Schaudernd und einen Schrei unterdrückend, begann sie nach Kleidung zu suchen und fand schließlich auf dem Boden des Wandschranks Jeans und ein Flanellhemd. Sie zog sich rasch an und war so leise sie konnte.
    Sie wollte die Kinderstube schon verlassen, als sie Schritte auf der Treppe hörte.
    Hastig schaute sie sich im Zimmer um, aber es gab nichts, wo sie sich verstecken konnte.
    Sie wollte zum Fenster gehen, doch es war zu spät.
    Die Tür öffnete sich, und Diana stand da und starrte sie an.
    »Was tust du da?« fragte sie. Ihre Stimme klang normal, doch Christie zappelte nervös herum.
    »Ich ... ich habe nach etwas gesucht.«
    »Du wolltest weglaufen, nicht wahr? Du hast dich angezogen, damit du weglaufen könntest. Stimmt das nicht?«
    »Tante Diana ...«, begann Christie.
    »Stimmt das nicht?« schrie Diana. Sie hob ihren Arm und schlug Christie ins Gesicht. Christie schrie auf und rieb sich ihr brennendes Gesicht.
    »Versuche nie wieder wegzulaufen«, zischte Diana. »Kleine Mädchen können nie vor ihren Müttern davonlaufen. Hast du mich verstanden?«
    Christie nickte stumm.
    »Hast du mich verstanden?« wollte Diana wissen.
    »Ich habe verstanden, Tante Diana«, flüsterte Christie.
    Während sie sie anschaute, begann Diana, sich zu beruhigen, und als Diana sie hinunter auf die erste Etage brachte, begann Christie zu verstehen.
    Solange sie nicht weinte und genau das tat, was ihr gesagt wurde, würde sie nicht bestraft werden.
    Von jetzt an würde sie, egal, was geschehen mochte, so tun, als hätte sie keine Angst, und sie würde niemals weinen.
    Sie überlegte jedoch, was geschehen würde, wenn ihr das nicht gelang.

23
     
    matt crowley hatte aus mehreren Gründen beschlossen, Edna Ambers Angebot anzunehmen, wobei einer der wichtigsten war, daß er das Geld brauchte. Außerdem waren er und Joyce zu dem Schluß gekommen, daß in Amberton wieder Normalität einkehren würde, wenn erst einmal das Bergwerk und seine stets gegenwärtige Bedrohung verschwunden sei. Er hatte mit Dan Gurley darüber gesprochen, und die beiden hatten beschlossen, die Explosion zu einem Ereignis für die ganze Stadt zu machen. Heute, fünf Tage nach dem Picknick, begann er mit der Arbeit.
    Er parkte seinen Pritschenwagen nach dem Eingang zum Bergwerk und stieg aus. Einige Minuten lang stand er da und genoß die Sommersonne und begab sich dann langsam zu dem schwarzen Loch, das im Hügelhang gähnte. Widerstrebend ging er hinein.
    Seit er das letzte Mal hier gewesen war, hatte sich eigentlich nichts wirklich verändert, nur, daß er ein sehr unbehagliches Gefühl hatte, als er in der Finsternis stand und darauf wartete, daß sich seine Augen daran gewöhnten. Drei Menschen waren hier in den vergangenen Wochen gestorben und Matt stellte fest, daß er bei weitem nicht mehr so auf das Bergwerk vertraute, wie er es einst getan hatte.
    Heute würde er das Dynamit legen, das das Bergwerk zerstören würde.
    Er fand den Sicherungskasten, öffnete ihn und schaltete den Strom ein. Ein schwaches Glühen

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