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Wehrlos: Thriller

Wehrlos: Thriller

Titel: Wehrlos: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elena Sender
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RIGET . WIR SETZEN UNS MIT DIR IN VERBINDUNG . HR .
    »Diese Scheißkerle …«, murmelte der Reporter.
    »Du musst deinen Artikel zurückziehen.«
    »Er ist noch nicht veröffentlicht. Ich kann bis zum letzten Augenblick warten. Sie werden versuchen, uns hinzuhalten, bis morgen die Sola ï a-Kommission getagt hat.«
    »Das befürchte ich auch.«
    »Warum war Sacha heute hier?«
    »Er hat ein neues Rehaprogramm begonnen.«
    Sie nahmen vor der Hinweistafel des Krankenhauses Platz, und Rachel erzählte ihm alles. Von dem Wunder, dass ihr lebenslang an den Rollstuhl gefesselter Sohn zu laufen begann, von Christa, bei der die Rechtsmedizinerin einen Herztumor festgestellt hatte. Und auch von ihrer Freundin Monica und der Veränderung, die diese bemerkt hatte, seit Christa unter dem Einfluss von Magdalone Fersen stand – einer verrückten Hellseherin, die einen regen Handel mit Opfergegenständen, darunter auch Föten, betrieb, um den bösen Fluch abzuwenden. Sie berichtete auch von ihrem Besuch bei Doktor Wang, der Christa von alternativen Behandlungsmethoden überzeugt hatte, von der Entdeckung des Potenzials der Stammzellen, der Reise nach China, der Biopsie im Lendenbereich, der Stammzelleninjektion, von Sachas Behandlung. Und auch von der E-Mail von Doktor Huo vom 23 . August, in der es um schlecht aufbereitete Zellen ging, von Christas nächtlichem Besuch, nachdem sie davon erfahren hatte, und dem Wort V ERZEIH , das sie kurz vor ihrem Tod an Rachels Tür geschrieben hatte. Samuel unterbrach sie kein einziges Mal, und sein Gesichtsausdruck schwankte zwischen Ungläubigkeit und Verblüffung. Als sie endlich fertig war und nach Luft schnappte, streichelte er ihre Hand
    »Das ist die verrückteste Geschichte, die ich in meinem ganzen Leben gehört habe.«
    »Aber sie ist wahr.«
    Samuel nickte mehrmals und überdachte, was er soeben gehört hatte. »Wir werden Sacha vor morgen wiederfinden, das verspreche ich dir. Hast du Peter Bescheid gesagt?«
    Rachel presste die Lippen zusammen. »Noch nicht.«
    »Dann mach es jetzt. Reed und Konsorten scheinen gut über die internen Abläufe bei GG informiert zu sein. Du musst auf der Stelle die Pressekonferenz absagen, um sie zu beruhigen.«
    »Ja, du hast recht.«
    Rachel rief Peter an und informierte ihn von Sachas Entführung. Um zu beweisen, dass sie die Situation im Griff hatte, bemühte sie sich, so ruhig wie möglich zu bleiben
    »Verständige die Polizei«, sagte der Green-Growth-Leiter.
    »Das kommt nicht infrage. Die Drohung war eindeutig. Ich muss aufhören, falls sie Kontakt mit mir aufnehmen wollen.«
    Rachel beendete das Gespräch.
    Dann begann das Warten. Eine Stunde lang rührten sie sich nicht vom Fleck und harrten vor der Tafel und der Uhr aus. Rachel hielt das Handy, das stumm blieb, in der feuchten Hand. Andauernd schielte sie in der Hoffnung auf eine Nachricht von den Entführern auf das Display.
    »Sie nehmen Kontakt mit mir auf … Das haben sie gesagt«, erklärte sie plötzlich laut, ohne dass jemand sie etwas gefragt hätte.
    Samuel saß da, die Ellenbogen auf die Knie gestützt, und beobachtete wachsam die Halle, den Zeitungsstand mit dem heruntergelassenen Eisengitter, die Cafeteria, in der ein paar Assistenzärzte ein Sandwich aßen, die Aufzüge, die zu den Etagen führten. Plötzlich wurde das Licht auf Nachtbeleuchtung umgeschaltet, die Einzelheiten verschwammen, und die Stimmung war gedämpft. Vor ihnen schob ein Krankenpfleger eine Trage mit schlecht geölten, quietschenden Rädern vorbei, auf der ein schlafender Patient lag. Eine Gruppe von drei Krankenschwestern kam ihm entgegen und verschwand dann im Aufzug. Samuel betrachtete die Tafel mit den Abteilungen des Krankenhauses und den Plan. Schließlich brach er das Schweigen.
    »Kannst du mir zeigen, wo genau du Sacha abholen solltest?«
    Rachel schreckte auf. Sie erhob sich und deutete im rechten Flügel des H-förmigen Gebäudes auf den Bereich, wo »Rehaabteilung« und »Aquatherapie« standen.
    Samuel prägte sich den Plan ein.
    Er ging zur Rehaabteilung. Zu dieser späten Stunde waren der Hauptflur, der verglaste Korridor mit den Fahrrädern, der Übungsraum und das Schwimmbad nur schwach von den grünen Leuchtschildern »Notausgang« erhellt. Samuel sah sich eine Weile in den Örtlichkeiten um und kehrte dann zurück. Er begegnete zwei Pflegern im weißen Kittel. Hinter Rachel hatte sich eine dreiköpfige Familie niedergelassen, deren Mitglieder mit besorgten Mienen tuschelten.
    Er trat

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