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Wehrlos: Thriller

Wehrlos: Thriller

Titel: Wehrlos: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elena Sender
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flüsterte in ihrem Nacken: »Dreh dich nicht um, und hör mir zu.«
    Rachel bekam Gänsehaut. Aber sie rührte sich nicht und wartete.
    »Der Angriff auf das Boot galt nicht eigentlich Green Growth …«
    Rachel hielt den Atem an.
    »… sondern dir.«
    Rachels Herzschlag schien auszusetzen, ihre Handflächen wurden feucht, ihre Aufmerksamkeit war jetzt ganz auf diese körperlose Stimme konzentriert.
    »Warum mir?«, fragte sie.
    »Weil du einer wichtigen Person schaden willst.«
    Rachels Gedanken überschlugen sich. Nur mit Mühe vermochte sie ihre Nervosität niederzukämpfen.
    »Wer ist das?«
    »Ich werde keinen Namen nennen.«
    Rachels wirre Gedanken suchten verzweifelt nach einer Logik. Sie musste Zeit gewinnen. »Da fallen mir eine Menge Leute ein.«
    Keine Antwort.
    Rachel suchte nach einem Aufhänger. »Ich hatte geglaubt, die färöischen Fischer hätten das Boot sabotiert …«
    »Das ist falsch.«
    »Wer war es dann?«
    Weiterhin keine Antwort.
    Der Dialog war zusammenhanglos. Rachel wurde ungeduldig. »Warum warnst du mich?«, fragte sie.
    »Ich will nicht Mitwisserin eines Mordes sein.«
    Diese Worte knallten wie Peitschenhiebe in der Stille.
    »Warum Mitwisserin?«
    »Derjenige, für den ich arbeite, ist in die Sache verwickelt.«
    »Derjenige, dem ich unbequem bin, ist also dein Chef?«
    »Nein, der ist nur ein Befehlsempfänger.«
    »Dann arbeitet dein Boss für diese wichtige Person, die ich störe. Ist es so?«
    »Mein Boss steht in Verbindung mit demjenigen, der den Angriff finanziert hat, ja.«
    Die Frau sprach langsam, wählte ihre Worte mit Bedacht.
    »Wie stehen sie in Verbindung?«, beharrte Rachel.
    Keine Antwort. Rachel fragte genauer: »Besagte › wichtige ‹ Person, der ich unbequem bin, braucht einen dänischen Mittelsmann. Sie ist nicht von hier, richtig? Die Person ist vielleicht Amerikaner?«
    Erneut keine Antwort.
    »Also habe ich recht«, schloss Rachel.
    Sie hörte keinen Atem mehr hinter sich und deutete eine Kopfdrehung an.
    »Nicht bewegen!«
    Rachel presste die Lippen zusammen. Es drängte sich ihr natürlich ein Name auf, aber sie wollte sich nicht mehr in die Karten schauen lassen als ihr Gegner.
    »Wenn ich einen Namen nenne, kannst du ihn dann verneinen oder bestätigen?«
    Stille.
    »Okay, sag einfach nichts, so können wir es auch machen. Ich nenne dir einen Namen, und wenn ich recht habe, sagst du nichts.«
    Rachel wollte die Bestätigung erhalten, ohne einen wichtigen Trumpf ihres Spiels offenlegen zu müssen.
    »Wenn ich dir sage: › HR ‹ , habe ich dann recht?«
    Keine Reaktion.
    »Bist du noch da?«
    »Ja.«
    »Also HR ?«
    Keine Antwort. Rachel kicherte triumphierend. »Also habe ich recht. Bin ich noch immer in Gefahr?«
    Rachel wartete einen Moment. Die Stille hielt an. Als sie es nicht mehr aushielt, drehte sie sich um. Ihre Augen erforschten die Dunkelheit. Sie war allein in dem Auditorium.
    ■ ■ ■
    Mit feuerroten Wangen und im Laufschritt verließ Rachel das Bella Center. Die Brise, die den Geruch des Meeres herübertrug, tat ihr gut. Sie wählte die Nummer von Peter, der rasch abhob.
    » Hej , schmecken die Pizzas?«, fragte er scherzend.
    »Vergiss die Pressemeldung über die Färinger Jäger, Peter. Sie waren es nicht!« Sie hatte fast ins Handy geschrien. »Ich habe gerade etwas Verrücktes erlebt«, fügte sie hinzu.
    In wenigen abgehackten Sätzen erzählte sie ihm von ihrer Begegnung der dritten Art mit einer »Stimme« im verlassenen Bella Center. Sie beendete ihren Bericht, ohne dass Peter reagiert hätte.
    »Also habe ich zu ihr gesagt: › HR ‹ , und darauf hat sie nichts entgegnet. Sie hat es durch ihr Schweigen bestätigt. HR ist daran beteiligt! H wie Hannibal und R wie Reed. Hannibal Reed, der Chef von Reed Industries.«
    Die Information wurde am anderen Ende der Leitung mit Schweigen aufgenommen.
    »Sie sagte, dass sie für jemanden von hier tätig ist, der für HR arbeitet«, fuhr Rachel fort.
    »Glaubst du das wirklich?«, fragte Peter schließlich.
    »Ja, weil es nicht anders sein kann. Ich habe anonyme SMS erhalten.«
    Sie nannte ihm den Inhalt der mit RR 21 unterzeichneten Kurznachricht.
    » RR wie › Reed und Reed ‹ , Reed Vater und Sohn«, sagte Rachel. »Das passt alles zusammen!«
    Ohne Peters Antwort abzuwarten, fuhr sie fort, laut zu denken: »Man könnte meinen, sie seien von einem Siebenjährigen geschrieben. Es ist schwierig, den Absender zu identifizieren.«
    »Hast du versucht, die Nummer anzurufen?«
    »Ja, aber

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