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Weiberregiment

Weiberregiment

Titel: Weiberregiment Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Armbrüste fal en auf.«
    »In der Festung gibt es genug Waffen«, verkündete Reißer. »Das weiß
    ich von der Herzogin. Die Burg ist voller Waffen.«
    »Hat sie dir auch gesagt, wie wir den Feind dazu bringen sollen, uns
    Einlass zu gewähren?«, fragte Maladikt.
    »Na schön«, warf Pol y rasch ein. »Wir sol ten dem Rupert so schnel
    wie möglich Bescheid geben. Lasst uns zurückkehren.«
    »He, ich bin hier der Korporal«, sagte Maladikt.
    »Nun?«, fragte Polly. »Und?«
    »Lasst uns zurückkehren?«, schlug Maladikt vor.
    »Gute Idee.«
    Sie hätte den Stimmen der Vögel mehr Beachtung schenken sol en,
    dachte Polly später. Die schrillen Rufe in der Ferne hätten ihr alles
    erzählt, wenn sie ruhig genug gewesen wäre, ihnen zu lauschen.
    Sie waren noch keine dreißig Meter weit gekommen, als sie den
    Soldaten sahen.
    Ein Soldat im zlobenischen Militär war gefährlich schlau. Er hatte
    begriffen, dass man umherstreifende Gegner nicht entdeckte, indem
    man laut über Wege trampelte, sondern indem man leise zwischen den
    Bäumen schlich.
    Der Soldat hatte eine Armbrust. Reiner Zufall – vermutlich war es
    Zufall – wol te, dass er in die andere Richtung sah, als Pol y hinter einem Busch hervorkam. Hastig trat sie hinter einen Baum und winkte
    aufgeregt Maladikt zu, der weiter unten über den Pfad schritt und
    vernünftig genug war, sofort in Deckung zu gehen.
    Pol y zog ihr Schwert und hielt es mit beiden Händen an die Brust
    gepresst. Sie hörte den Mann. Er war noch ein Stück entfernt, kam aber
    näher. Vielleicht gehörte er zu einer Patrouille und ging ihr als Späher
    voraus. Dass unausgebildete Rekruten ausgerechnet in eine solche
    Situation geraten mussten, dachte Polly bitter. Eine leise feindliche
    Patrouille konnte sogar die anderen in der Mulde überraschen…
    Sie schloss die Augen und versuchte, ruhig zu atmen. Jetzt war es so
    weit jetzt war es so weit jetzt war es so weit! Jetzt würde sie es gleich herausfinden.
    Woran man denken sol woran man denken sol woran man denken sol ,
    wenn Metall auf Fleisch trifft… Man sollte das Metall halten.
    Polly schmeckte Metall im Mund.
    Der Mann würde direkt an ihr vorbeigehen. Er würde wachsam sein,
    aber nicht zu wachsam. Ein Streich war besser als ein Stoß. Ja, ein guter Streich in Kopfhöhe würde ihn töten…
    … den Sohn einer Mutter, den Bruder einer Schwester, einen jungen Mann, der dem Trommelschlag für einen Schil ing und seine erste neue Kleidung gefolgt war.
    Wenn Pol y doch nur ausgebildet gewesen wäre, wenn sie doch nur Gelegenheit gehabt hätte, mehrere Wochen lang auf Strohpuppen einzustechen, bis sie glaubte, dass alle Männer aus Stroh bestanden…
    Sie erstarrte. Weiter unten auf dem Pfad, den Kopf gesenkt und
    reglos wie ein Baum, stand Reißer. Der Späher würde sie sofort sehen,
    wenn er Pol ys Baum erreichte.
    Sie musste jetzt sofort handeln. Viel eicht taten Männer es deshalb.
    Nicht um Herzoginnen oder Länder zu retten. Du tötest den Feind,
    damit er nicht deine Kameraden tötet und sie den Gegner daran
    hindern, dich zu töten…
    Pol y hörte die vorsichtigen Schritte näher am Baum. Sie hob das
    Schwert, sah das Licht an der Klinge funkeln…
    Ein Truthahn stob aus dem Gebüsch auf der anderen Seite des Pfads,
    stieg mit wild schlagenden Flügeln und einem Schweif aus Federn und
    Gekreische auf. Halb fliegend, halb rennend sauste er durch den Wald.
    Ein dumpfes Twäng kam von einer Bogensehne, gefolgt von einem
    letzten Zetern.
    »Guter Schuss«, ertönte eine nahe Stimme. »Scheint ziemlich groß zu
    sein.«
    »Hast du das gesehen ?«, erklang eine andere Stimme. »Noch ein Schritt, und ich wäre über ihn gestolpert!«
    Hinter ihrem Baum ließ Polly vorsichtig den angehaltenen Atem
    entweichen.
    Eine dritte, weiter entfernte Stimme rief: »Wie wär’s, wenn wir
    zurückkehren, Korporal? Nach dem Gekreische ist der Tiger
    wahrscheinlich eine Meile weit gelaufen!«
    »Ja, und ich habe solche Angst«, erwiderte die nahe Stimme. »Der
    Tiger steckt hinter jedem Baum.«
    »Na gut, Schluss für heute. Meine Frau macht einen leckeren Braten
    daraus…«
    Die Stimmen der Soldaten wurden leiser und verloren sich zwischen
    den Bäumen. Pol y ließ das Schwert sinken und sah, wie Maladikt hinter
    einem Gebüsch hervorlugte und in ihre Richtung sah. Sie hob den
    Zeigefinger an die Lippen. Er nickte. Sie wartete, bis das Zwitschern
    der Vögel ein wenig nachgelassen hatte, und trat dann hinter dem Baum
    hervor. Reißer

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