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Weiberregiment

Weiberregiment

Titel: Weiberregiment Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Felsen, ohne Hemd, die riesigen
    Hosenträger abgestreift. Nur ein vergilbtes wol enes Unterhemd
    ersparte der Welt den Anblick seiner nackten Brust. Aus irgendeinem
    Grund hatte er den Tschako aufbehalten. Sein Rasierzeug lag auf dem
    Felsen neben ihm, das Rasiermesser wie eine kleine Machete und der
    Pinsel groß genug zum Tapezieren.
    Jackrum hielt die Füße ins Wasser. Er sah auf, als sich Polly näherte,
    und nickte freundlich. »Morgen, Perks«, sagte er. »Lass dir Zeit. Hab es
    nicht zu eilig bei den Ruperts. Setz dich ein Weilchen. Zieh die Stiefel
    aus und lass deine Füße die frische Luft spüren. Kümmere dich um
    deine Füße, dann kümmern sich deine Füße um dich.« Er holte sein
    großes Klappmesser und den wurstartigen Kautabak hervor. »Willst du
    wirklich nichts davon?«
    »Nein danke, Feldwebel.« Pol y nahm auf einem Felsen auf der
    anderen Seite des Baches Platz, der kaum einen Meter breit war, und
    zerrte an ihren Stiefeln. Sie hatte das Gefühl, dass sie einen Befehl
    bekommen hatte. Außerdem brauchte sie derzeit den Schock des
    sauberen, kalten Wassers.
    »Bravo«, sagte Jackrum und schnitt ein Stück Tabak ab. »Scheußliche
    Angewohnheit. Schlimmer als das Rauchen. Hab damit angefangen, als
    ich ein Junge war. Besser als nachts ein Streichholz anzuzünden,
    verstehst du? Damit verrät man seine Position. Natürlich muss man ab
    und zu einen Schleimbal en ausspucken, aber das sieht man in der
    Dunkelheit nicht.«
    Pol y planschte mit den Füßen im eiskalten Wasser, das tatsächlich
    erfrischend wirkte. Es schien ihr plötzlich neues Leben zu geben. In
    den Bäumen am Rand der Rinne zwitscherten Vögel.
    »Heraus damit, Perks«, sagte Jackrum nach einer Weile.
    »Womit, Feldwebel?«
    »Ach, zum Teufel, Perks, es ist ein schöner Tag, verdirb ihn nicht. Sag
    mir endlich, was Sache ist. Ich habe bemerkt, wie du mich ansiehst.«
    »Na schön, Feldwebel. Du hast den Mann in der vergangenen Nacht
    ermordet.«
    »Glaubst du?«, erwiderte Jackrum. »Beweis es.«
    »Das kann ich nicht. Aber du hast alles in die Wege geleitet. Du hast
    sogar Igor und Reißer beauftragt, ihn zu bewachen, obwohl sie mit
    Waffen nicht gut umgehen können.«
    »Wie gut müssten sie deiner Meinung nach damit umgehen können?«,
    fragte Jackrum. »Vier von euch gegen einen Gefesselten? Nee, der
    Feldwebel war in dem Augenblick tot, als wir ihn schnappten, und das
    wusste er. Ein verdammtes Genie wie unser Rupert war nötig, um ihn
    auf den Gedanken zu bringen, noch eine Chance zu haben. Wir sind
    hier draußen in der Wildnis unterwegs, Junge. Was wol te Bluse mit
    dem Mann anstel en? Wem wol te er ihn übergeben? Hatte der
    Leutnant vor, ihn mitzunehmen? Oder beabsichtigte er, ihn an einen
    Baum zu fesseln, damit er Wölfe tritt, bis er zu müde wird? Das ist viel
    vornehmer , als ihm eine letzte Zigarette und einen wohlgezielten Hieb zu geben, damit er es schnel hinter sich bringt. Genau das hätte er von
    mir bekommen.«
    Jackrum stopfte sich den Tabak in den Mund. »Weißt du, worum es
    bei der militärischen Ausbildung hauptsächlich geht, Perks?«, fuhr er
    fort. »Bei al dem Geschrei von Schindern wie Strappi? Es sol dich zu
    einem Mann machen, der auf Befehl seine Klinge in einen anderen
    armen Kerl stößt, der zufäl igerweise die falsche Uniform trägt. Er ist
    wie du, du bist wie er. Er wil dich eigentlich gar nicht töten, genauso
    wenig wie du ihn. Aber wenn du ihn nicht zuerst tötest, tötet er dich.
    Darauf läuft es hinaus. Ohne Ausbildung fällt einem so was nicht leicht.
    Ruperts bekommen keine solche Ausbildung, denn sie sind vornehm. Ich kann beschwören, dass ich kein vornehmer Mann bin, und ich töte,
    wenn ich muss, und ich habe versprochen, euch zu schützen, und kein
    verdammter Rupert wird mich daran hindern. Er hat mir meine
    Entlassungspapiere gegeben!«, fügte Jackrum vol er Empörung hinzu.
    » Mir ! Und er erwartete Dank dafür! Jeder andere Rupert, unter dem ich diente, war so vernünftig, ›Nicht hier postiert‹ oder ›Auf langer
    Patrouille‹ oder etwas in der Art zu schreiben und das Päckchen wieder
    in die Post zu geben, aber er nicht.«
    »Was hast du Korporal Strappi gesagt, das ihn veranlasst hat, sich aus
    dem Staub zu machen?«, fragte Pol y, bevor sie die Worte zurückhalten
    konnte.
    Jackrum musterte sie eine Zeit lang, ohne dass seine Augen etwas
    verrieten. Dann kam ein sonderbares kurzes Lachen. »Warum sollte ein
    kleiner Junge wie du eine so kleine Frage

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