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Weiberregiment

Weiberregiment

Titel: Weiberregiment Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Blick auf das Dokument geworfen. Der Name des Mannes war in ein leeres Feld des vorgefertigten Texts eingefügt worden, und die letzten Buchstaben drängten sich dicht aneinander – der Name war ungewöhnlich lang, deshalb reichte der Platz kaum.
    An solche kleinen Details erinnert man sich, wenn zielloser weißer Zorn den Geist füllt. Abgesehen von der Auszeichnung und der Medaille hinterließ der Mann nur einen Blechbecher und auf dem Boden einen Fleck, der sich nicht wegschrubben ließ.
     
    Korporal Strappi hörte ungeduldig zu, als Polly eine leicht angepasste Version der Geschichte erzählte. Sie sah, wie es hinter seiner Stirn arbeitete. Der Becher hatte einem Soldaten gehört; jetzt gehörte er einem anderen Soldaten. Das waren die Fakten, und daran konnte er kaum etwas ändern. Er kehrte auf das sichere Terrain allgemeiner Gehässigkeit zurück.
    »Du hältst dich wohl für gescheit, Pimmel«, bemerkte er.
    »Nein, Korporal.«
    »Ach? Du bist also dumm?«
    »Nun, ich bin Soldat geworden, Korporal«, sagte Polly sanft.
    Hinter Strappi kicherte jemand.
    »Ich habe dich im Auge, Pimmel«, knurrte Strappi, vorübergehend geschlagen. »Pass bloß auf.« Er schritt davon.
    »Äh…«, erklang eine Stimme neben Polly. Sie drehte sich um und sah einen jungen Mann, der abgenutzte Kleidung trug und dessen Nervosität nicht über den in ihm brodelnden Zorn hinwegtäuschen konnte. Er war groß und hatte so kurzes rotes Haar, dass es wie Flaum wirkte.
    »Du bist Toller, nicht wahr?«, fragte Polly.
    »Ja, und, äh… könntest du mir dein Rasierzeug leihen?«
    Polly betrachtete ein Kinn, das so haarlos war wie eine Billardkugel.
    Der Junge errötete.
    »Irgendwann muss man anfangen«, sagte er trotzig.
    »Das Messer muss geschärft werden«, sagte Polly.
    »Schon gut, ich weiß, wie man das macht«, erwiderte Toller.
    Polly reichte ihm wortlos Becher und Messer und nutzte dann die Gelegenheit, zum Abort zu huschen, während alle anderen beschäftigt waren. Sie brauchte nur einen Augenblick, um die Socken an der richtigen Stelle zu platzieren. Das Problem ihrer Verankerung löste Polly, indem sie Fäden von einer Socke löste und sie am Gürtel befestigte. Das kleine Paket aus Wolle fühlte sich sonderbar schwer an. Sie ging ein wenig unbeholfen, als sie sich auf den Weg machte, um zu sehen, welche Gräuel das Frühstück bereithielt.
    Es gab Pferdebrot, Würstchen und sehr dünnes Bier. Polly nahm ein Würstchen und ein Stück Brot und setzte sich.
    Man musste sich konzentrieren, um Pferdebrot zu essen: Brot aus Mehl, das mit zerriebenen getrockneten Erbsen und Bohnen sowie mit Gemüseresten gemischt war. Früher war es allein für Pferde bestimmt gewesen, um sie in guter Verfassung zu halten. Heutzutage sah man kaum etwas anderes auf den Tischen, und es gab auch immer weniger davon. Man brauchte Zeit und gute Zähne, um sich durch eine Scheibe Pferdebrot zu arbeiten, so wie man einen völligen Mangel an Phantasie benötigte, um ein modernes Würstchen zu essen. Polly saß da und konzentrierte sich aufs Kauen.
    Der einzige andere ruhige Bereich umgab Soldat Maladikt. Er trank Kaffee wie ein junger Mann, der sich in einem Straßencafé entspannte, und erweckte dabei den Eindruck, alle Rätsel des Lebens gelöst zu haben. Er nickte Polly zu.
    Sie fragte sich, ob die flüsternde Stimme im Abort ihm gehört hatte. Unmittelbar nach meiner Rückkehr in den Schuppen kam Strappi und schrie, und alle liefen durcheinander. Es könnte
jeder
gewesen sein. Müssen auch Vampire auf den Abort? Müssen sie austreten wie alle anderen? Hat jemals jemand gewagt, sie danach zu fragen?
    »Gut geschlafen?«, fragte Maladikt.
    »Ja. Und du?«, erwiderte Polly.
    »Den Schuppen konnte ich nicht ausstehen, aber Herr Augenbraue hat mir
freundlicherweise
erlaubt, seinen Keller zu benutzen«, sagte Maladikt. »Alte Angewohnheiten wird man schwer los. Zumindest die
akzeptablen
«, fügte er hinzu. »Ich schlafe eben gern mit dem Kopf nach unten.«
    »Und du trinkst
Kaffee

    »Aus meinem eigenen Vorrat«, sagte Maladikt und deutete auf eine exquisite kleine Kaffeemaschine aus Silber und Gold neben seiner Tasse. »Und Herr Augenbraue hat freundlicherweise Wasser für mich gekocht.« Er lächelte und entblößte dabei zwei lange Eckzähne. »Es ist erstaunlich, was man mit einem Lächeln erreichen kann, Oliver.«
    Polly nickte. »Äh… ist Igor ein Freund von dir?«, fragte sie. Igor saß am nächsten Tisch und hatte sich eine Wurst aus der Küche

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