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Weiberregiment

Weiberregiment

Titel: Weiberregiment Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Verwunderung in den Mienen der Rekruten. »Damit meine ich die Matratzen. Geht jetzt und nehmt, was euch gefällt. Wie gesagt, ich mache alles dicht, wenn ihr fort seid. Wir
müssen
den Krieg gewinnen, wenn so tolle Burschen wie ihr in den Kampf ziehen, oder?«
     
    Die Wolken hatten sich zerteilt, als Polly in die Nacht hinaustrat, und der Halbmond füllte die Welt mit kaltem Silber und Schwärze. Das Gasthaus auf der anderen Seite war ebenfalls halb verfallen, ein heruntergekommenes Lokal, das Soldaten schlechtes Bier ausschenkte. Es stank nach uraltem Spülwasser, noch bevor Polly die Tür öffnete. Die Farbe war vom Schild geblättert, das Bild darauf nicht mehr zu erkennen, aber sie las den Namen: Die Welt steht Kopf. Als sie die Tür aufschob, wurde der Gestank noch schlimmer. Es hielten sich keine Gäste im Schankraum auf, und von Strappi oder Jackrum war nichts zu sehen, doch Polly bemerkte eine Bedienstete, die den Schmutz auf dem Boden mit einem Mopp gleichmäßiger verteilte.
    »Entschuldige bi…«, begann sie, erinnerte sich dann an die Socken und versuchte, zornig zu klingen »He, wo ist der Leutnant?«
    Die Bedienstete sah sie an und deutete mit dem Daumen die Treppe hinauf. Nur eine Kerze brannte dort, und Polly klopfte an die erste Tür.
    »Herein.«
    Sie trat ein. Leutnant Bluse stand in der Mitte des Zimmers, in Kniehose und Hemdsärmeln, ein Schwert in der Hand. Polly war keine Expertin für solche Angelegenheiten, glaubte aber, die elegante, stilvolle Haltung zu erkennen, die Anfänger einnehmen, kurz bevor sich ihnen die Klinge eines erfahreneren Kämpfers ins Herz bohrt.
    »Ah, Perks, nicht wahr?«, sagte der Offizier und ließ das Schwert sinken. »Ich mache nur, äh, Lockerungsübungen.«
    »Ja, Herr.«
    »Der Beutel dort drüben enthält Wäsche. Ich nehme an, jemand im Gasthaus kann sie waschen. Was ist mit dem Abendessen?«
    »Ich sehe nach, Herr.«
    »Was essen die Männer?«
    »Skubbo, Herr«, sagte Polly. »Wahrscheinlich mit Pf…«
    »Bring mir davon. Wir sind im Krieg, und ich muss meinen Männern ein gutes Beispiel geben«, sagte Bluse und schob das Schwert beim dritten Versuch in die Scheide. »Das fördert die Moral.«
    Polly sah zum Tisch. Ein offenes Buch lag dort auf einem Stapel aus anderen Büchern. Es schien sich um ein Lehrbuch für die Schwertkunst zu handeln, und aufgeschlagen war es bei Seite fünf. Daneben lag eine Brille mit dicken Gläsern.
    »Liest du gern, Perks?«, fragte Bluse und klappte das Buch zu.
    Polly zögerte. Doch was hatte Schnieke schon zu befürchten? »Ja, gelegentlich«, antwortete sie.
    »Ich fürchte, ich muss die meisten zurücklassen«, sagte Bluse. »Nimm dir eins, wenn du möchtest.« Er deutete auf die Bücher, und Polly las die Titel.
Die Kunst des Krieges. Prinzipien des Gefechts. Kampfstudien. Taktische Verteidigung.
    »Zu anstrengende Lektüre für mich, Herr«, sagte sie. »Trotzdem vielen Dank.«
    »Nun, Perks, sind die Rekruten in, äh, guter Stimmung?«, fragte der Leutnant.
    Polly glaubte, in seinem Blick echte Anteilnahme zu erkennen. Er hatte kein Kinn, stellte sie fest. Das Gesicht ging unten einfach in den Hals über, ohne dabei auf Hindernisse zu stoßen. Der Adamsapfel hingegen war preisverdächtig groß. Wie ein Ball an einem Gummiband hüpfte er auf und ab.
    Polly war erst seit zwei Tagen Soldat, hatte aber schon einen Instinkt entwickelt. Im Großen und Ganzen lief er auf Folgendes hinaus: Belüge Offiziere. »Ja, Herr«, sagte sie.
    »Haben sie alles, was sie brauchen?«
    Der bereits erwähnte Instinkt fragte sich, ob Beschwerden dazu führten, dass sie mehr bekamen, als sie schon hatten, und Polly antwortete: »Ja, Herr.«
    »Es steht uns natürlich nicht zu, die Befehle infrage zu stellen«, sagte Bluse.
    »Das wollte ich auch gar nicht«, erwiderte Polly verwundert.
    »Obwohl man manchmal den Eindruck gewinnen könnte, dass…«, begann der Leutnant und unterbrach sich. »Die Kriegsführung ist natürlich eine sehr unbeständige Sache, und im Kampf kann sich das Blatt jederzeit wenden.«
    »Jaherr«, sagte Polly und musterte den Offizier noch immer. An seiner Nase entdeckte sie eine Druckstelle von der Brille.
    Dem Leutnant schien etwas durch den Kopf zu gehen. »Warum hast du dich anwerben lassen, Perks?«, fragte er, tastete über den Tisch und fand schließlich die Brille. Er trug Handschuhe aus Wolle, die Finger abgeschnitten.
    »Patriotische Pflicht, Herr!«, antwortete Polly sofort.
    »Hast du über dein Alter

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