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Weiberregiment

Weiberregiment

Titel: Weiberregiment Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Fähigkeiten?«
    »Überleben, Korporal. Komme, was da wolle.«
    »Dann erlaube mir, dir einen Schilling zu geben und dich sofort zum Feldwebel zu befördern«, sagte Skallot und gab ihm seine Jacke und den Schilling zurück. »Möchtest du die Herzogin küssen?«
    »Nicht in meinem Alter«, erwiderte Jackrum und streifte die Jacke über. »Na bitte«, brummte er. »Alles da, alles klar, alles legal. Lauf los, Perks, ich habe dir einen Befehl gegeben.«
     
    Bluse schnarchte. Seine Kerze war heruntergebrannt, und ein offenes Buch lag auf der Decke. Polly zog es vorsichtig unter den Fingern des Leutnants hervor. Der Titel auf dem fleckigen Buchdeckel ließ sich nur schwer entziffern:
Taktikus: Die Feldzüge.
    »Herr?«, flüsterte sie.
    Bluse öffnete die Augen, sah sie, drehte sich zur Seite und tastete verzweifelt über das Bett.
    »Hier ist sie, Herr«, sagte Polly und reichte ihm die Brille.
    »Ah, Perks, danke«, sagte der Leutnant und setzte sich auf. »Mitternacht, nicht wahr?«
    »Ein bisschen später, Herr.«
    »Meine Güte! Dann müssen wir uns beeilen! Schnell, gib mir meine Kniehose! Hatten die Männer eine gute Nacht?«
    »Wir wurden von zlobenischen Soldaten angegriffen, Herr. Den Ersten Schweren Dragonern. Wir haben sie gefangen genommen, Herr. Keine Verluste, Herr.« Weil sie nicht damit rechneten, dass wir kämpfen. Sie wollten uns lebend. Und sie stießen auf Karborund und Maladikt und… mich.
    Sie hatte sich zwingen müssen, mit dem Knüppel zuzuschlagen; es war ihr sehr schwer gefallen. Aber nach dem ersten Mal fiel es ihr leichter. Und dann war sie verlegen gewesen, als man sie im Unterrock sah, obwohl sie darunter eine Hose trug. Sie hatte sich vom Jungen in ein Mädchen verwandelt, allein mit ihren Gedanken, und es war so… so leicht gewesen. Sie brauchte Zeit, um darüber nachzudenken. Sie brauchte Zeit, um über viele Dinge nachzudenken. Und sie vermutete, dass Zeit Mangelware bleiben würde.
    Bluse saß immer noch da, die Kniehose halb angezogen. Er starrte sie an.
    »Könntest du das noch einmal wiederholen, Perks?«, bat er. »Du hast Feinde
gefangen genommen

    »Nicht nur ich, Herr, ich habe nur zwei erwischt«, sagte Polly. »Es haben, äh, alle mitgeholfen.«
    »
Schwere Dragoner?
«
    »Jaherr.«
    »Das ist das persönliche Regiment des Prinzen! Sie haben angegriffen?«
    »Ich glaube, es war nur eine Patrouille, Herr. Sieben Männer.«
    »Und es ist niemand verletzt worden?«
    »Neinherr.«
    »Gib mir mein Hemd! Oh, verflucht!«
    Polly bemerkte den Verband an Bluses rechter Hand. Er war rot von Blut. Der Leutnant sah ihren Gesichtsausdruck.
    »Ich fürchte, ich habe mir die Wunde selbst beigebracht, Perks«, sagte er nervös. »Beim ›Auffrischen‹ meiner Kenntnisse des Schwertkampfs nach dem Abendessen. Nichts Ernstes. Bin nur ein wenig ›eingerostet‹, weißt du. Komme mit Knöpfen nicht gut zurecht. Wenn du so freundlich wärst…«
    Polly half dem Leutnant in den Rest seiner Kleidung und verstaute seine übrigen Sachen in einem Beutel. Nur ein besonderer Mann brachte es fertig, sich die Schwerthand mit dem eigenen Schwert zu verletzen, dachte sie.
    »Ich muss meine Rechnung bezahlen…«, murmelte der Leutnant, als sie die dunkle Treppe hinuntergingen.
    »Geht nicht, Herr. Sie sind alle fort, Herr.«
    »Vielleicht sollte ich eine Nachricht hinterlassen. Ich möchte nicht, dass die Leute glauben, ich hätte ›die Fliege gemacht‹ ohne…«
    »Sie sind alle
weg,
Herr!«, sagte Polly und schob ihn zur vorderen Tür. Vor der Kaserne blieb sie stehen, rückte seine Jacke zurecht und sah ihm ins Gesicht. »Hast du dich gestern Abend gewaschen, Herr?«
    »Es gab kein…«, begann Bluse.
    Er reagierte automatisch. Obwohl sie fünfzehn Monate jünger war, hatte sie Paul zu lange bemuttert.
    »Taschentuch«, verlangte sie. Und da einige Dinge schon ganz früh ins Gehirn programmiert werden, holte Bluse eins hervor.
    »Spucken!«, befahl Polly. Dann wischte sie dem Leutnant mit dem feuchten Taschentuch einen Fleck aus dem Gesicht. Während sie damit beschäftigt war, begriff sie, womit sie beschäftigt war. Es gab kein Zurück. Sie konnte den eingeschlagenen Weg nur fortsetzen.
    »Na schön«, sagte sie schroff. »Hast du alles?«
    »Ja, Perks.«
    »Bist du heute Morgen auf dem Abort gewesen?«, fuhr der Mund fort, während sich ihr Gehirn vor Angst vor dem Kriegsgericht duckte. Ich stehe unter Schock, dachte sie, und er ebenfalls. Man hielt sich an Vertrautem fest. Und man konnte

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