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Weiberregiment

Weiberregiment

Titel: Weiberregiment Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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schlimm aus bei Nacht. Macht euch deshalb keine Gedanken, Jungs!«
    »Die Lagerfeuer scheinen recht groß zu sein«, meinte Maladikt.
    »Und was ist das?« Polly deutete zu einem nahen Hügel, der dunkel in der Nacht aufragte. Auf seiner Kuppe blinkte ein kleines Licht, und zwar ziemlich schnell.
    Ein leises Zischen erklang, gefolgt von einem metallischen Klacken, als Bluse ein kleines Fernrohr hervorholte und es auseinander zog. »Ein Lichtklacker, na so was!«, sagte er.
    »Da drüben noch einer ist«, grollte Jade und zeigte auf einen sehr viel weiter entfernten Hügel. »Es immer wieder leuchtet.«
    Polly blickte zum rot glühenden Horizont und dann zu dem kalt blinkenden Licht, an und aus, an und aus. Leises, harmloses Licht. Und dahinter ein brennender Himmel…
    »Es ist bestimmt ein Code«, sagte Bluse. »Vermutlich Spione.«
    »Ein Lichtklacker?«, wiederholte Toller. »Was ist das?«
    »Eine Abscheulichkeit in Nuggans Augen«, sagte Bluse. »Leider, denn sie wären verdammt nützlich, wenn wir sie ebenfalls hätten, nicht wahr, Feldwebel?«
    »Jaherr«, bestätigte Jackrum automatisch.
    »Die einzigen Nachrichten, die durch die Luft unterwegs sind, sollten die Gebete der Gläubigen sein«, sagte Bluse. »Gepriesen sei Nuggan, gepriesen sei die Herzogin und so weiter und so fort.« Er kniff die Augen zusammen und seufzte. »Es ist ein Jammer. Wie weit ist der Hügel deiner Meinung nach entfernt, Feldwebel?«
    »Zwei Meilen, Herr«, sagte Jackrum. »Sollen wir uns heranschleichen?«
    »Die Leute rechnen bestimmt damit, dass jemand die Signale sieht und kommt, um sich die Sache aus der Nähe anzusehen«, überlegte Bluse. »Deshalb bleiben sie vermutlich nicht lange ›vor Ort‹. Wie dem auch sei: Bei diesen Apparaten spielt die Richtung eine große Rolle. Vom Tal aus sind die Lichtsignale sicher nicht zu sehen.«
    »Bitte um Sprecherlaubnis, Herr«, sagte Polly.
    »Natürlich«, erwiderte Bluse.
    »Wieso ist das Licht so hell, Herr? Es ist ganz weiß!«
    »Irgendein Feuerwerk-Dingsbums, nehme ich an. Warum fragst du?«
    »Und mit dem Licht werden Nachrichten übermittelt?«
    »Ja, Perks. Worauf willst du hinaus?«
    »Und die Leute, die diese Nachrichten bekommen, schicken auf die gleiche Weise welche zurück?«, beharrte Polly.
    »Ja, Perks, das ist der Sinn der ganzen Sache.«
    »Dann… brauchen wir vielleicht gar nicht bis zu dem Hügel dort zu gehen, Herr. Das Licht ist fast genau auf
uns
gerichtet, Herr.«
    Sie drehten sich alle um. Direkt hinter ihnen ragte der Hügel auf, den sie umgangen hatten.
    »Ausgezeichnet, Perks!«, flüsterte Bluse. »Also los, Feldwebel!« Er schwang sich vom Rücken des Pferds, das sofort zur Seite trat, um den Reiter zu Fall zu bringen.
    »In Ordnung, Herr!« Jackrum half ihm auf. »Maladikt, Goom und Halter, ihr geht nach links um den Hügel herum, die anderen nach rechts… Nein, du nicht, Karborund, nichts für ungut, aber diese Sache muss
leise
ablaufen, klar? Du bleibst hier. Perks, du begleitest mich…«
    »Ich komme ebenfalls mit, Feldwebel«, sagte Bluse, und nur Polly sah, wie Jackrum das Gesicht verzog.
    »Gute Idee, Herr!«, erwiderte der Feldwebel. »Ich schlage vor, du… Ich schlage vor, Perks und ich begleiten dich. Haben alle verstanden? Dringt leise zur Kuppe des Hügels vor, und dort angelangt
rührt sich niemand,
bis ihr mein Signal hört…«
    »
Mein
Signal«, sagte Bluse mit fester Stimme.
    »Das meinte ich, Herr. Schnell und leise! Schlagt hart zu, aber lasst wenigstens einen am Leben! Los!«
    Die beiden Gruppen wandten sich nach rechts und links und verschwanden. Der Feldwebel gab ihnen einen Vorsprung von ein oder zwei Minuten und folgte dann mit einer Flinkheit, die man bei jemandem mit seiner Leibesfülle nicht erwartete. Er war so schnell, dass Polly und der Leutnant für einen Moment allein zurückblieben. Jade sah ihnen niedergeschlagen nach.
    Am steilen Hang lichtete sich der Wald, aber die Lücken zwischen den Bäumen waren nicht groß genug für richtige Büsche. Polly stellte fest, dass sie auf allen vieren leichter vorankam, hielt sich dabei an Grasbüscheln und Schösslingen fest. Nach einer Weile roch sie chemischen, beißenden Rauch und glaubte, leises Klicken zu hören.
    Ein Baum streckte die Hand aus und zog sie in seinen Schatten. »Sag kein verdammtes Wort«, zischte Jackrum. »Wo ist der Rupert?«
    »Weiß nicht, Feldwebel!«
    »Verdammt! Man kann einen Rupert nicht einfach so herumlaufen lassen, wer weiß, was ihm einfällt,

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