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Weibliche Lust ohne Tabus

Weibliche Lust ohne Tabus

Titel: Weibliche Lust ohne Tabus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verena Dr Med Breitenbach
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und seinen Platz in der Welt zu finden. Die »Neugier« auf neue Aufgaben, neue Länder, neue Menschen und neue Erfahrungen ist riesengroß. Und die Vielfalt der Möglichkeiten sehr aufregend. Auch in erotischer Hinsicht: Ein heißer Urlaubs-Flirt, ein One-Night-Stand nach einer ausgelassenen Party, ein langwierig auf Abstand gehaltener Anbeter, ein Partner innerhalb einer WG oder eine On-and-off-Beziehung aus der Ferne sind in dieser Phase nicht selten. Hauptsache, wir müssen uns nicht festlegen.
    Meistens sind Frauen in dieser Zeit besonders extrovertiert, denn in diesen Jahren können wir unsere Wirkung auf die Männerwelt nach Herzenslust austesten, uns mal »mädchenhaft« (noch geht das) präsentieren, mal als Vamp, als Hausmütterchen und dann wieder als Karrierefrau. Wir können dabei auch ausprobieren, in welcher Rolle wir uns selbst im Leben am wohlsten fühlen. Das ist völlig legitim und sorgt dafür, dass wir auch unsere sexuellen Lüste ausleben können. Nach dem Motto »Genuss ohne Reue« (sofern die Verhütung gewährleistet ist) finden wir so unseren Platz in der Gesellschaft, aber – wenn’s gutgeht – auch den Weg zu unserem ureigenen Körperinstinkt. Wir erleben, was von den Männern jeweils zurückkommt, lernen, damit umzugehen und wissen, was uns guttut.
    Ein ganz pragmatischer Tipp: Bei der Fülle an Möglichkeiten hilft übrigens oft das klassische Ausschlussverfahren, das heißt, wenn ich noch nicht ganz genau weiß, was ich will, weiß ich zumindest, was ich nicht will. Es mag aufregend sein, hinter den Kulissen einer Vernissage in New York vom Künstler persönlich verführt zu werden. Aber: Eine Wiederholung wäre wahrscheinlich so wertlos wie ein Duplikat seines Werkes. Ein Mitschüler an der Fachoberschule für Maschinenbau hat sich mächtig ins Zeug gelegt, mit Kinokarten und einem anschließenden Drink in einer Szene-Bar. Das war wirklich süß, aber seine Küsse fühlten sich an wie Motorschmiere (und schmeckten auch so). Nein, danke! Es war eigentlich wahnsinnig romantisch, sich nach der Landung auf einer winzigen Karibikinsel mit dem Piloten der kleinen Airline zu einem nächtlichen Schwimmausflug zu verabreden: Silberner Vollmond, Millionen funkelnder Amöben im Meer und Sex in der Brandung. Aber praktisch hatte jede dieser Amöben mehr Sex-Appeal als er. Guten Flug! Und dann dieses Geschmuse mit dem Doktorvater an der Uni …! Ungeschickte Patschehändchen, ein silbriger Bart und anzügliche Zitate: Bei so wenig Erotik und so viel intellektuellem Geschwätz gebietet die Intelligenz, sich diskret aus der Affäre zu ziehen.

    Natürlich kann es auch sein, dass wir uns Hals über Kopf verlieben und uns auf eine ganz intensive Beziehung einlassen. So eine Partnerschaft kann in dieser Zeit auf eine harte Probe gestellt werden, wenn sich der Mann oder die Frau beruflich für einen Weg entscheiden muss, der das Paar entweder räumlich oder auch von der Zielführung her trennt und beide sich noch nicht ganz sicher sind.
    Wie auch immer: Probieren geht über Studieren. All diese Erfahrungen helfen einer Frau dabei, ihre eigene, erotische Identität zu finden. Wer der Entdeckerlust dieser Jahre nicht nachgibt, läuft vielleicht sehr viel später Gefahr, Nachholbedürfnisse zu entwickeln, die dann der aktuellen Ehe und Familie möglicherweise nicht guttun. Ein paar extrovertierte, wilde Jahre dürfen sein. Bei Männern ist das gesellschaftlich durchaus akzeptabel. Sie müssen sich ja schließlich »die Hörner abstoßen«, wie es im Volksmund so schön heißt. Aber im Zuge der Emanzipation dürfen sich inzwischen auch die Frauen durchaus ihre Hörner abstoßen, um zu wissen, was ihnen im Leben und in der Liebe wichtig ist. Weltläufigkeit und Erfahrung verleihen uns nämlich ein sehr viel sichereres Urteil über das, was wir vom Leben und von der Liebe erwarten und was wir uns ganz konkret in unserer Sexualität und von einem Mann wünschen.
    Darum: Entdecken Sie die Möglichkeiten. Aber vergessen Sie dabei nie, was Sie tun und warum. Denn: »Eine Frau kontrolliert ihren Sex, weil sie für Sex all das bekommt, was ihr noch wichtiger ist als Sex«, behauptet die argentinische Schriftstellerin Esther Vilar. Die einen wollen in die weite Welt hinaus, manche ein besonderes Talent verwirklichen, andere Karriere machen und viele wünschen sich eine Familie.
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