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Weibliche Lust ohne Tabus

Weibliche Lust ohne Tabus

Titel: Weibliche Lust ohne Tabus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verena Dr Med Breitenbach
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und wen nicht. Und damit ist nicht etwa dessen billiges oder teures Parfum gemeint, sondern sein ganz individueller Körpergeruch. Und je intimer die Begegnung wird, desto entscheidender ist diese ganz individuelle sinnliche Wahrnehmung. Bei dem einen Mann törnt es uns total an, wenn er völlig verschwitzt vom Joggen kommt oder er bei schweißtreibenden Tätigkeiten im Bett seinen individuellen Körperduft verströmt. Von einem anderen Mann wenden wir uns dagegen intuitiv ab, sobald er ins Schwitzen kommt. Vor manchen ekelt es uns dann sogar.
    Den meisten Frauen ist es peinlich, das zuzugeben oder gar zu sagen – vor allem, wenn es nichts mit mangelnder Körperhygiene zu tun hat. Denn der Mann könnte so oft duschen, wie er wollte: Sein Geruch bliebe für unsere Sensoren inkompatibel. Werten Sie es als Signal Ihrer natürlichen Instinkte und trennen Sie sich von diesem Mann möglichst taktvoll, indem Sie beispielsweise sagen: »Wir passen einfach nicht zusammen« oder: »Unsere Interessen sind einfach zu unterschiedlich«. Aber sagen Sie ihm auf keinen Fall, dass Sie ihn »nicht riechen« können. Denn das verunsichert extrem, und er kann ja schließlich nichts dafür. Eine andere Frau fährt auf seinen Körpergeruch möglicherweise total ab.
    Ähnlich reagieren auch unsere Geschmacksnerven, zum Beispiel, wenn wir bei einem »Blow-Job« das Ejakulat des Mannes in den Mund nehmen. Egal, ob wir es ausspucken oder beherzt herunterschlucken: In der Regel ist es Eiweiß pur und schmeckt nach nichts. Das im Ejakulat befindliche Spermin soll ihm zwar angeblich einen charakteristischen Geruch und Geschmack, etwa den von weißem Moschus oder Kastanienblüten verleihen. Das aber ist nicht nachgewiesen. Außerdem können Geruch und Geschmack von Sperma durch bestimmte aromareiche Nahrungsmittel oder Getränke verändert werden. Bei jungen Männern, die sich Sorgen machen, dass ihre Samenflüssigkeit der Partnerin beim Oralsex womöglich nicht schmecken könnte, gilt es als – inzwischen hinlänglich bekanntes – Geheimrezept, vorher Ananas zu essen oder Ananassaft zu trinken. Dadurch soll das Sperma der Frau noch »leckerer« schmecken. Ist doch süß, oder? Dabei machen wir Frauen uns ähnliche Sorgen, was Geschmack und Geruch unseres Vaginalsekrets betrifft. Haben Sie auch schon mal festgestellt, dass sein »Aroma« zuweilen an Fischkonserven, alten Käse oder vergorenes Obst erinnert? Klingt wirklich nicht besonders appetitlich. Darum fällt es uns auch oft so schwer, seine Zungenspiele an der Klitoris hingebungsvoll und entspannt zu genießen.
    Kein Grund zur Besorgnis, denn seine sinnliche Wahrnehmung ist da genauso individuell wie Ihre. Wenn er Sie wirklich »gut riechen« kann, empfindet er Ihren Geschmack und Geruch quasi als erotische »Aromatherapie«. In der Regel unterscheidet sich der weibliche »Saft« in der wechselnden Intensität von »bitter«, »sauer« und »salzig«. Auch das ist von der Aufnahme bestimmter Lebensmittel, bei Frauen aber oft auch von der Besiedelung der Scheide mit verschiedenen Bakterien oder vom Verlauf des Zyklus abhängig.
    Kratz mich! Beiß mich! Gib mir Tiernamen!
    Noch besser als das Empfinden des Mundes ist der Tastsinn der Hände erforscht. Rund 15.000 Sinneszellen treten bei einer Berührung in Aktion. Dabei unterscheidet man mehrere Typen von Rezeptoren. Die einen reagieren auf Wärme, die anderen auf schnelle Reizänderungen oder Bewegungen, die anderen auf gleichbleibende Stimulation. Alle aber wandeln die physikalischen Reize in elektrische Impulse um, die mit einer Geschwindigkeit von 50 bis 80 Metern pro Sekunde – also schneller als auf jeder Autobahn – von der Haut über die Spiralnerven zum Rückenmark und von dort weiter ins Gehirn geleitet werden, wo die Summe der Empfindungen in eine emotionale Reaktion verwandelt wird. Darum ist der Ausdruck, man sei wie »elektrisiert« gewesen oder die Berührung sei einem »durch Mark und Bein« gegangen, durchaus wissenschaftlich erwiesen. Aber welche elektrischen Signale im Zusammenspiel letztlich wirklich ein sinnliches Begehren auslösen: Die Wissenschaft tappt da – vielleicht zum Glück – noch im Dunkeln. Darum darf jedes Paar dazu sein ureigenes Forschungsprojekt in Angriff nehmen.
    Die Hände des einen und die Haut des anderen: auch das ist eine Partnerschaft, die passen muss. Und dabei geht es nicht nur ums »Wo«, sondern auch ums »Wie«. Manchmal jagt uns die leiseste Berührung mit den Fingerspitzen wohlige

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