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Weichei: Roman (German Edition)

Weichei: Roman (German Edition)

Titel: Weichei: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim Boltz
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soll ich denn verstehen?«
    »Klopp. Sagt dir der Name nichts? Kennst du niemanden, der auch so heißt?«
    »Klopp?« Ich überlege und zucke mit den Schultern. »Doch. Jürgen Klopp, der Fußballtrainer. Bist du etwa verwandt mit dem? Denn wie du ja weißt, bin ich eher Fan der Eintracht …«
    Jana schüttelt den Kopf.
    »Nein, Mann. Mit dem bin ich nicht verwandt, aber mit Peter. Peter Klopp. Dein Freund und ehemaliger Klassenkamerad.«
    Der Groschen fällt gaaanz langsam. Es wirkt fast wie eine
Zeitlupenszene aus Matrix . Dann baut sich ein Gesicht vor meinem inneren Augen auf: Peter.
    Peter Klopp. Formerly known as Peter Silie. Jetzt macht es klick.
    »Ich bin seine jüngere Schwester. Er hat mir alles von dir erzählt. Dass es dir so schlecht ginge wegen der Trennung. Und dass ich auf der Hochzeit mal mit dir reden solle, damit du dich nicht besäufst und die ganze Stimmung versaust.«
    »Was? Das ist nicht dein Ernst, oder?«
    »Doch.«
    »Dann warst du nie verheiratet?«
    »Mit wem denn?«
    »Na, mit einem Spieler oder so?«
    »Quatsch. Na ja, ich bin ein-, zweimal mit ’nem Spieler was trinken gegangen, aber sonst nix. Mein Vater ist damals mit uns geflüchtet. Er war Physiotherapeut bei der DDR-Olympiaauswahl der Fußballer und ist nach einem Turnier mit uns hier im Westen geblieben.«
    Peter, der Drecksack. Daher kannte er die ganzen Mannschaften beim Schachspiel.
    »Du hast mich also auf der Hochzeit nur angesprochen, weil Peter sich um mich Sorgen machte. Dann hast du die Nacht nur aus Mitleid mit mir verbracht.«
    »Ja, bestimmt, du Spinner. Nein, ich fand dich nett, und es war witzig, wie du versucht hast, mich mit deiner ausgedachten Story zu beeindrucken. Das war irgendwie süß. Es hat sich noch nie jemand so dermaßen um mich bemüht, wie du es getan hast.«
    »Dann wusstest du von Anfang an, dass ich kein Pilot bin?«
    »Ja.«
    »Und du wusstest auch, dass ich kein Weinexperte oder Fan von Rohkost bin?«
    »Ja. Und soll ich dir was sagen? Ich konnte das Körnerzeug auch nicht leiden. Ich habe mir nach unserem Besuch im Goldenen Halm erst mal ein Maximenü beim Schachtelwirt geholt.«
    »Dann bist du gar nicht auf dem Rohkosttrip?«
    »Gott behüte, nein.«
    »Aber warum hast du das alles mit mir gemacht und mich nicht aufgeklärt?«
    »Na ja, erstens hast du recht: Es hatte so eine Eigendynamik entwickelt. Zweitens wollte ich wissen, wie weit du noch gehen würdest, bis du mir die Wahrheit sagst. Und drittens war es echt lustig, dich zu verarschen.«
    »Na super.«
    »Und außerdem hatte ich Angst, es kaputtzumachen. Am Anfang fand ich es einfach nur spannend und witzig, aber dann …«
    »Dann? Was dann?«
    »Dann habe ich mich in dich verliebt. Aber ich dachte, dass du auf so einem komischen Selbstfindungstrip wärst. Oder, und das hat noch mehr wehgetan, ich mich in dich verliebe und du dann doch wieder zu Steffi zurückkehren würdest.«
    »Erst wollte ich sie ja auch zurück. Dann wollte ich jemand sein, der ich nicht bin, und am Schluss habe ich nicht nur mich selbst gefunden, sondern noch viel mehr in mir entdeckt. Und wenn du kein Problem damit hast, dass ich kein Pilot bin und nicht die leiseste Ahnung von Wein habe, würde ich gerne auch weiterhin viel Zeit mit dir verbringen.«
    Janas Augenwinkel zucken, als könne sie sich nicht wirklich entschließen, ob sie lachen oder weinen soll. Zum Glück entscheidet sie sich endgültig dazu zu lächeln, und nimmt
meinen Kopf in ihre Hände. Dann schaut sie mir tief in die Augen und küsst mich erneut. Es fühlt sich toll an. Doch so leicht kommt sie mir nicht davon.
    »Allerdings hätte ich eine Bedingung.«
    »Und die wäre?«
    »Erstens: Ich suche in Zukunft die Lokale aus, wenn wir essen gehen. Und zweitens: keine Lügen mehr, okay?«
    »Okay, ich kann mit beidem gut leben. Aber ich habe auch noch zwei Dinge, die ich wissen will.«
    »Gut, ich höre.«
    »Erstens, wie hast du es geschafft, mir all die Karten zu schicken? Und zweitens, wohin zur Hölle bist du verschwunden, als ich dich an der Tankstelle besucht habe?«
    »Du wusstest von der Tankstelle?«
    »Na klar. Mein Bruder hat es mir erzählt. Ich wollte an dem Abend eigentlich alles aufklären, aber du warst irgendwie verschwunden.«
    »Eine lange Geschichte. Aber ich erzähle sie dir gerne«, sage ich und fühle so viel Glück wie schon lange nicht mehr. »Wir haben ja jetzt ’ne Menge Zeit. Mein nächster Flug ist gerade abgesagt worden.«

Epilog
    R ot. Ich sitze im Auto. Mir ist

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