Weihnachten mit einem Dieb (Romeo & Julian) (German Edition)
detaillierter und überzeugender Fakten enthielt. Die Art von Fakten die, wie Julian sehr wohl wusste, nicht abzustreiten waren. Romeo würde ins FBI-Archiv einbrechen. Und was noch viel schlimmer war, das FBI hatte davon Wind bekommen.
„Wissen wir worauf er es abgesehen hat?“ fragte Julian , darum bemüht professionell zu klingen während seine Gedanken rasten.
„Nicht wirklich, aber wir nehmen an dass er einige der dort gelagerten Beweise entweder stehlen oder manipulieren will. Wir versuchen noch immer, die Möglichkeiten einzugrenzen.“
„Aber das ist Wahnsinn. Total verrückt auch nur darüber nachzudenken. Wie lautet der Plan?“
„Naja, wir versuchen natürlich soweit wie möglich herauszufinden, was genau er geplant hat und dann werden wir einfach auf ihn warten. Wir wissen zwar noch nicht wie und wann, aber wenigstens wissen wir wo. Wenn er auftaucht, werde ich den Arsch dieses kleinen Bastards ein für alle Mal festnageln.“
Bei dem Ton in ihrer Stimme zog sich Julians Herz an seinem neuen Platz in seiner Magengrube schmerzhaft zusammen. „Festnageln im Sinne von ihn verhaften und einsperren lassen, oder?“ fragte er beunruhigt.
Warum verursachte der Gedanke daran solch ein unangenehmes Gefühl in seinem Mund? Das hatte er doch die ganze Zeit gewollt, oder etwa nicht? Den hübschen, gerissenen Gauner zur Strecke bringen und hinter Gitter stecken.
Du weißt was mit mir im Gefängnis passieren wird.
Und wenn es nicht Julian war der ihn schnappte, hatte er keine Chance mehr den Deal zu bekommen den Julian sich für ihn überlegt hatte. Aber Romeo war schlau. Vielleicht würde er sich daran erinnern, danach zu fragen wenn er mit dem FBI verhandelte. Sofern er überhaupt die Gelegenheit bekam, zu verhandeln. Die Erkenntnis traf Julian so hart dass es ihm den Atem verschlug.
Chief Baxter musterte ihn und er fragte sich was sie wohl in seinen Augen sah als sie antwortete. „Idealerweise ja, aber das hängt davon ab, ob er kooperiert. Wenn er sich ergibt, gut. Wenn nicht… Naja, das Wachpersonal hat die Anweisung ihn zu erschießen.“
Ihn zu erschießen. Die fahlen grauen Wände begannen sich um Julian herum zu drehen. Romeo würde sich nicht ergeben. Niemals. Er würde seine üblichen Spielchen spielen. Vermutlich würde er die Agenten dicht an sich herankommen lassen um sie glauben zu machen sie hätten ihn. Dann würde er versuchen zu fliehen. Aber anders als Julian würden die anderen Agenten nicht zögern. Und wenn sie den Befehl hatten ihn zu erschießen, dann würden sie auch genau das tun wenn er sich der Verhaftung widersetzte.
Julian hatte auf Autopilot geschaltet als er Baxters Büro verließ. Er bekam ihre letzten Worte kaum mit. „Ich werde Sie über unser weiteres Vo rgehen auf dem Laufenden halten“, sagte sie.
Julian nickte stumm. Es gab nur eine Art von weiterem Vorgehen an der er interessiert war. Er musste Romeo finden. Ihn aufspüren, warnen und dazu bringen diesen wahnsinnigen Plan aufzugeben. Egal wie sehr er Romeos zweifelhafter Karriere ein Ende bereiten wollte, und egal welche Verbrechen der Mann begangen hatte, ihn dafür sterben zu lassen kam nicht infrage. Selbst wenn ihn zu warnen das Ende für Julians eigene Karriere bedeuten sollte, falls seine Vorgesetzten davon Wind bekamen, so war er es Romeo schuldig.
Schließlich hatte der schon bewiesen dass er in der gleichen Situation bereit war, dieses Risiko einzugehen um Julian zu warnen.
Kapitel 9
Es stellte sich heraus, dass es gar nicht mal so schwer war einen professionellen Kunstdieb wie Romeo zu finden. Man musste nur Maßnahmen ergreifen von denen Julian sich lieber fern gehalten hätte, aber nachdem er den ersten Schritt gemacht hatte der ihn vom offiziellen Weg fort führte, wurde es überraschend einfach.
Wieder einmal wurde Julian klar, dass er so sehr damit beschäftigt gewesen war den Dieb auf frischer Tat zu ertappen dass er es versäumt hatte einer leichteren Spur zu folgen. Es waren lediglich die logischen weiteren Schritte in die Richtung die er bereits eingeschlagen hatte. Anstatt darauf zu warten dass Romeo ein Verbrechen beging oder herauszufinden welches der nächste Tatort war und dort auf ihn zu warten, hatte Julian beschlossen die Sache selbst in die Hand zu nehmen. Er suchte aktiv nach einem Profi der ihm bei der Suche nach einem geliebten aber seit langem verlorenen Familienerbstück behilflich sein konnte.
Es war der vielversprechendste Ansatz mit Romeo in Kontakt zu
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