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Weihnachten mit einem Dieb (Romeo & Julian) (German Edition)

Weihnachten mit einem Dieb (Romeo & Julian) (German Edition)

Titel: Weihnachten mit einem Dieb (Romeo & Julian) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sage Marlowe
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Julian.“ Das war das Äußerste an Mitgefühl und die einzige Beileidsbekundung die er jemals bekommen würde, genauso wie es das einzige Mal war dass sie zugab—zugeben konnte—dass sie wusste was ihr Agent getan hatte. Julian versuchte dafür dankbar zu sein, aber Gefühle wie Dankbarkeit waren etwas dessen er nicht mehr fähig war. Vielleicht nie wieder sein würde.
    Romeo war tot. Julian versuchte nicht darüber nachzudenken welches der Szenarios die Baxter ihm gerade ausgemalt hatte letztendlich zugetroffen hatte. Er konnte nur hoffen dass es nicht das letzte gewesen war. Ertrunken in eiskaltem, schwarzen Wasser, oder noch schlimmer, erfroren, alleine und vielleicht—sicherlich— schwer verletzt. Hatte Romeo gewusst dass er sterben würde? War er noch bei Bewusstsein gewesen? War er… Julian versuchte sich nicht von diesen Gedanken runterziehen zu lassen. Er schauderte. Runterziehen. Unter Wasser.
    „Chief.“ Ramirez Stimme durchbrach den Nebel in Julians Kopf. „Da ist eine Kamera auf dem Dach des Gebäudes und ich habe gerade die Aufnahmen überprüft… Wir haben alles, und das Material ist definitiv gut genug um ihn zu identifizieren. Agent Harris, Sie wissen doch wie dieser Romeo aussieht, oder?“
    „Ja.“ Die Silbe klang hohl und surreal vor dem Hintergrundgeräusch des elektronischen Brummens das sie beinahe ganz übertönte. Ja, ich weiß genau wie er aussieht. Ich könnte sein Gesicht blind zeichnen. Es ist in mein Gedächtnis eingebrannt und das wird es auch für immer sein.
    „Ich fürchte ich muss sie bitten sich das anzusehen und ihn zu identifizieren, Agent Harris“, sagte Baxter sanft. „Aber wenn Sie lieber bis morgen war—“
    „Nein, ist schon in Ordnung“, unterbrach Julian sie. „Bringen wir es hinter uns damit wir alle nach Hause können und noch ein bisschen Schlaf kriegen.“ Es sagte viel über sie dass sie es ihm durchgehen ließ, genauso wie es viel über Agent Ramirez sagte dass er sich gerade erneut sehr eingehend mit seinem Kopfhörer beschäftigte.
    Als Julian die grausige Szene zu Ende gesehen hatte die die Kamera beobachtet hatte, bestand kein Zweifel mehr daran dass der Eindringling tatsächlich Romeo gewesen war und dass er keinesfalls überlebt haben konnte. Der Moment als die Kugel ihn mitten in die Brust getroffen hatte und sein ganzer Körper von der Wucht nach hinten gerissen wurde bevor er rückwärts vom Dach stürzte spielte sich immer wieder vor Julians innerem Auge ab, eine endlose, grausame und unaufhaltsame Schleife während er sich durch die Formalitäten der Identifizierung kämpfte.
    „Wir sehen uns dann morgen, Chief“, sagte er steif nachdem er mit allem fertig war, dann wandte er sich ab.
    „Harris“, rief sie ihm nach, noch immer in einem etwas freundlicheren Ton als sonst, aber bereits eindeutig auf dem Weg zurück zur Normalität. „Nehmen Sie sich den Rest der Woche frei.“
    „Chief, ich—“
    „Ich meine es ernst. Besuchen Sie Ihre Familie. Ich will Sie nicht im Büro sehen. Wenn Sie auftauchen lasse ich Sie rauswerfen und erteile Ihnen Hausverbot. Verstanden?“
    „Ja, Chief“, antwortete Julian und verließ den winzigen, überhitzten Raum.
     

Kapitel 11
     
    Julian hatte die Friedhofsschicht. Nein, eigentlich nicht. Das hier war schlimmer als die Friedhofsschicht, aber es war ihm egal. Er hatte sich freiwillig gemeldet. So konnten wenigstens die anderen Mitglieder seines Teams noch einen weiteren Tag mit ihren Familien verbringen, was nur fair war nach dem Desaster das er im Vorjahr geschaffen hatte. Heiligabend. Schon wieder. Er stöhnte und sah auf die Uhr die an der Wand gegenüber seines Schreibtischs hing. Nur noch eine Stunde die er hier ausharren musste.
    Er stand auf um sich einen Kaffee zu holen und sah im Vorbeigehen kurz zu Chief Baxters Büro. Die Tür war noch immer fest verschlossen, so wie sie es schon seit über einer Stunde war—seitdem der Vorgesetzte seiner Vorgesetzten mit irgendeinem anderen hohen Tier hereingekommen war von dem Julian nur den Rücken gesehen hatte. Ein eleganter Rücken, gekleidet in einen unverschämt teuren Anzug der weit über Romeos Einkommensklasse war. Die beiden waren an den stillen Wachposten der verlassenen Schreibtische vorbei gegangen die den Weg zu Baxters Büro säumten und waren eingetreten. Eine Sekunde später waren die Jalousien vor den Glaswänden des Aquariums runtergelassen worden.
    Julian hätte zu gerne gewusst was da los war. Ein Besuch vom Big Boss? An

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