Weihnachten mit einem Dieb (Romeo & Julian) (German Edition)
der Beste gewesen. Der Beste war— Denk jetzt bloß nicht an ihn, sagte er sich erneut.
Jones sah ihn an, offensichtlich ungerührt. „Dessen bin ich mir sicher und um ihr Bestes noch ein bisschen effektiver zu machen habe ich mir erlaubt Ihrem Team ein weiteres Mitglied hinzuzufügen.“
Julian spürte wie der Boden unter seinen Füssen bebte. Seine Wut flammte erneut auf und sorgte für ein nettes Feuer in seiner Magengegend. Ein neues Teammitglied? Am letzten verdammten Tag im Jahr? Um seine Arbeit effektiver zu machen? Wieso feuerten sie ihn nicht einfach gleich? Das wäre sehr viel einfacher und wesentlich ehrlicher als den Kerl der ihn wahrscheinlich in ein paar Wochen ersetzen würde als neues Teammitglied vorzustellen.
Anscheinend ohne Julians Ärger wahrzunehmen fuhr Jones fort. „Die Wahl, ebenso wie der Zeitpunkt mögen ein wenig ungewöhnlich erscheinen aber wir—das heißt Chief Baxter und ich—dachten dass es Ihnen nichts ausmachen würde die Zeit bis zum nächsten Jahr zu nutzen um ihren neuen Mann einzuarbeiten damit er es nicht an seinem ersten Arbeitstag gleich mit dem ganzen Team aufnehmen muss.“
„Natürlich, Sir“, sagte Julian ohne jede Begeisterung. Sollten sie doch Respektlosigkeit der Liste seiner Verfehlungen hinzufügen. Sie würden ihn ja sowieso feuern. Gute Manieren würden daran auch nichts mehr ändern.
Chief Baxter stand auf und streifte den Arm des Mannes in dem teuren Anzug als sie an ihm vorüberging. Wenn jemand in diesem Raum seine Manieren überdenken sollte, dann war es sowieso der Träger des edlen Zwirns. Er ignorierte die Unterhaltung, und somit praktisch die Einleitung zu seiner Vorstellung bei seinem neuen Boss, und sah aus dem Fenster, den Rücken den anderen im Raum zugedreht. Was für eine Frechheit. Julian schluckte erneut. Das war weder die richtige Zeit noch der richtige Ort. Vielleicht könnte er die Einarbeitungszeit nutzen um dem Mann ein paar der Manieren beizubringen die man als Bundesagent haben sollte, da er diese ganz offensichtlich nicht kannte. Warum sollte er auch, er war schließlich kein Agent. Soviel war Julian inzwischen klar. Allein der Anzug verriet ihn.
„Agent Harris, das ist Ihr neuestes Teammitglied. Ihr neuer Berater, Mr. Paris Moore.“
„Mr. Moore. Schön, Sie—“ Die Worte blieben Julian im Hals stecken als Moore sich umdrehte und ihn mit unglaublich frech funkelnden blauen Augen ansah. Er streckte die Hand aus.
„Agent Harris, es freut mich Sie kennenzulernen. Ich bin Paris Moore.“ Er legte die Betonung auf die erste Silbe seines Vornamens und Julian erinnerte sich flüchtig daran dass es eigentlich ein griechischer Männername war. Dabei fiel ihm auch die fehlerfreie Aussprache eines anderen griechischen Namens bei einer anderen Gelegenheit ein. Julian war sich bewusst dass sowohl Chief Baxter als auch der Big Boss zusahen und bemühte sich die Gefühle zu unterdrücken die wie eine Flutwelle über ihn hereinbrachen. Er ergriff die Hand des Mannes der ihm gegenüber stand und schüttelte sie kräftig. Wenn er zu fest zupackte, was er zweifellos tat, überspielte der Mann es gut.
„Das wäre dann auch schon alles“, sagte Baxter ruhig und entließ Julian damit—und seinen neuen Berater.
* * * *
„Paris Moore?“ fragte Julian schneidend als sie endlich alleine waren, im Lift auf dem Weg nach unten und zum Ausgang.
„Mm-hmm.“ Die blauen Augen glitzerten amüsiert und mit nur einem Funken der üblichen Heiterkeit.
„ Moore ?“
„Ja. Wieso, stimmt was nicht mit meinem Namen?“
Julian bemühte sich sehr das breite Grinsen zu unterdrücken das unbedingt heraus wollte. „Sagen wir einfach ich erkenne ein Anagramm wenn es mich anspringt.“
„Ich habe keine Ahnung wovon Sie reden, Agent Harris.“
„Natürlich haben Sie das nicht.“ Julian lächelte. Ein kleiner Teil von ihm war enttäuscht, aber was machte das schon? „Es ist aber nicht dein richtiger Name, oder?“
„Tut mir leid, ich weiß noch immer nicht was—“
Julian erstickte den Rest der fadenscheinigen Entschuldigung mit einem langen Kuss.
„Du hast versprochen ihn mir zu verraten wenn es vorbei ist“, sagte er heiser als er sich zurücklehnte, seinen neuen Berater und früheren Liebhaber noch immer fest im Arm haltend.
„Stimmt.“ Die übliche Verschmitztheit war vollends zurückgekehrt. „Ich habe versprochen es dir zu sagen wenn es vorbei ist. Es ist aber nicht vorbei, Jules. Wir fangen gerade erst an.“
Kapitel
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