Weihnachten mit Hund und Engel (German Edition)
Weihnachtsmann ist. Er kann nämlich machen, dass Otter bei uns bleibt!« Damit rannte er weiter.
Emma und Stefan sahen einander unschlüssig an. »Wir sollten ihm folgen, sonst ist er wieder verschwunden«, meinte Emma.
»Was soll das alles eigentlich? Was hat er dauernd mit dem Weihnachtsmann?«, fragte Stefan verwundert.
Sie gingen Tommi hinterher, dicht gefolgt von Otter, der seine Menschen auf keinen Fall wieder verlieren wollte.
Ich dachte, wir gehen heim, wo es schön warm ist ? Machen wir jetzt noch einen Spaziergang ? Was zu fressen wäre mir aber lieber .
Emma erklärte Stefan kurz, was es mit den E-Mails von der Weihnachtsmann-Homepage auf sich hatte und schloss mit den Worten: »Ich weiß auch nicht, warum er sich so da hineinsteigert. Natürlich weiß er, dass der Weihnachtsmann nur ein Märchen ist. Aber er ...« Sie stockte und blieb abrupt stehen.
»Was ist los?«, wunderte Stefan sich.
»Schau mal!« Aufgeregt zeigte Emma auf Waldboden. »Die Kufenspuren hören hier ganz plötzlich auf. Aber der Schlitten kann sich doch nicht in Luft aufgelöst haben, oder?«
»Eigentlich nicht«, stimmte Stefan zu und suchte den Boden nach Spuren ab. »Wo ist Tommi überhaupt?«
22. Kapitel
Sie beeilten sich, Tommis Abdrücken im tiefen Schnee zu folgen. Auf diesem Seitenweg hatte sich die weiße Pracht so hoch aufgetürmt, dass Otter beinahe wie ein Känguru springen musste, um mit ihnen Schritt zu halten.
»Tommi?«, rief Emma.
Weit und breit war kein Laut zu hören, nur eine Krähe krächzte irgendwo über ihnen.
»Tommi? Komm schon, das ist nicht witzig. Wir wollen nach Hause.«
Wieder blieb alles still. Die Krähe erhob sich mit lautem Flügelschlag in die Lüfte oberhalb der Baumwipfel.
Stefan und Emma sahen einander besorgt an.
Plötzlich gellte ein Schrei durch den Wald. Die beiden schraken zusammen.
»War das Tommi? Verdammt!« Beim Versuch, noch schneller zu laufen, rutschte Emma aus und schlug der Länge nach hin.
Ein weiterer Hilfeschrei schallte durch den Wald.
Stefan fasste Emma am Oberarm und zog sie hoch. Otter bellte aufgeregt und hüpfte in grotesken Sprüngen voraus.
Als sie um eine Wegbiegung kamen, sahen sie zu ihrem Entsetzen Tommi in einem halb zugefrorenen Entenweiher hilflos mit den Armen rudern.
»Hilfe! Emma, zieh mich raus!« Seine Stimme klang jetzt schon undeutlich.
»O Gott, Tommi!« Unsicher trat Emma an den Rand des Weihers.
»Pass auf, hier ist es glitschig! Tommi ist hier auch ausgerutscht«, warnte Stefan und hielt sie am Arm zurück.
»Aber was sollen wir denn machen? Er erfriert in dem Wasser!«
Tommi versuchte ungelenk, zum Ufer zu gelangen, doch seine Bewegungen wurden bereits langsamer und kraftlos.
»Emma! Emma!«, rief er immer schluchzend.
Otter rannte indes laut bellend am Ufer auf und ab.
Hey, kleiner Freund, komm aus dem Wasser! Das ist doch viel zu kalt für dich .
»Ich suche nach einem langen Ast oder so etwas!«, rief Stefan aufgeregt und blickte sich um, doch unter der Schneedecke war nichts dergleichen auszumachen.
»Tommi!« Wieder versuchte Emma, näher an das Ufer zu gelangen, rutschte jedoch aus und wäre beinahe selbst ins Wasser gestürzt. Nur mit Mühe konnte sie sich fangen.
Warum kommt Tommi denn nicht raus ? Ich helfe ihm!
Laut kläffend machte Otter ein paar Schritte rückwärts, rannte los und sprang in den Weiher. Das Wasser spritzte nach allen Seiten.
Emma schrie erschrocken auf. »Nein, Otter, nicht!«
Stefan war sofort wieder neben ihr, und sie beobachteten, wie Otter zielstrebig auf Tommi zu schwamm. Als er bei ihm ankam, fasste Tommi kraftlos nach Otters Fell, und der Hund zog den Jungen ans Ufer. Das Gewicht des Jungen drückte ihn beinahe ganz unter Wasser, dennoch schaffte er es, die Böschung zu erreichen.
Emma und Stefan warfen sich fast gleichzeitig zu Boden und robbten so weit an den Uferrand, bis sie Tommis Arme fassen konnten. Hinter ihnen wurden Motorengeräusche laut, dann ertönte ein Schreckensschrei; Türen klappten.
Sie zogen Tommi mit vereinten Kräften an Land, während Otter neben ihnen schnaufend das Ufer hochkroch und sich kräftig schüttelte.
Das war knapp, Tommi. In so kaltes Wasser mag ja nicht mal ich reinspringen.
Im nächsten Moment waren Andrea und Karl an der Unglücksstelle.
»O mein Gott, mein Kind!« Andrea war kreidebleich. Sie nahm Tommis Gesicht zwischen ihre Hände. »Völlig unterkühlt!«
»Komm, er muss ins Auto und aus den nassen Klamotten raus.« Karl zog Tommi
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