Weihnachten mit Hund und Engel (German Edition)
Otter darf bei uns bleiben?«, fragte Emma, die die Bedeutung von Karls Worten schneller erfasst hatte.
»Das sollte es heißen, ja.« Karl lächelte nun. »Ich kann außerdem einen Hund, der meinem Sohn das Leben gerettet hat, nicht mehr so einfach vor die Tür setzen. Wenn ich mir auch überlegen muss, ob ich kommendes Frühjahr statt des Schwimmteiches nicht lieber einen Steingarten anlege. Sonst werden wir die Wasserschäden im Haus nie los.«
»Wir dürfen Otter behalten?«, versicherte sich Tommi mit einem Blick auf seine Mutter. Als sie nickte, schrie er begeistert auf. »Ja!« Er rutschte von der Sessellehne und umarmte Otter, der dies als Zeichen zum Spielen auffasste und freudig bellend versuchte, an Tommi hochzuspringen.
Auch Emma stand auf und ging zu ihrem Vater hinüber. »Danke, Papa.« Sie umarmte ihn fest. »Otter ist der beste Hund, den es auf der Welt gibt.«
»Das mag sein«, erwiderte Karl. »Aber er ist eben leider auch der wassersüchtigste.«
»Vielleicht können wir ihm beibringen, nicht in unseren neuen Schwimmteich zu springen«, schlug Tommi kichernd vor, während er mit Otter über den Boden kugelte.
Andrea lachte auf. »Ich fürchte, da haben wir jetzt schon verloren. Eher könnt ihr ihm beibringen, nur noch in unseren Teich zu springen und dafür nicht mehr in jede Pfütze, Bach oder Weiher.«
»Oder wir schenken ihm ein Plastikplanschbecken«, meinte Emma. Entspannt und glücklich lehnte sie sich wieder im Sessel zurück. »Aber wisst ihr was? Ich habe einen Bärenhunger!«
»O ja, du hast ja Recht!« Andrea stand auf und ging zur Küche. »Ich mache das Essen.«
Auch Karl erhob sich. »Dann lasst uns jetzt endlich zur Tagesordnung übergehen.« Er scheuchte alle aus dem Wohnzimmer und schloss die Tür.
24. Kapitel
Später am Abend, nachdem sie gegessen und die Geschenke ausgepackt hatten, saßen sie noch bei Weihnachtsmusik um den Tannenbaum herum. Tommi hatte sich auf der Couch zwischen seine Eltern gekuschelt, Emma saß wieder im Sessel und hatte ihre Füße auf Karls Schoß gelegt.
Otter, der unter dem Couchtisch gelegen hatte, sprang plötzlich auf und rannte aufgeregt bellend zur Terrassentür.
»Nanu, was ist denn jetzt?« Emma stand auf und schlüpfte in ihre Hausschuhe. »Musst du mal raus, Otter?« Sie öffnete die Terrassentür und folgte dem noch immer bellenden Hund hinaus.
Das Klingeln, kennst du das nicht?
Aufgeregt hüpfte Otter durch den Schnee und bellte den dunklen Himmel an.
»Was ist denn da?« Emma blickte ebenfalls nach oben. Jetzt hörte sie das leise Klingeln der Schellen ebenfalls. Am abendlichen Himmel leuchteten unzählige Sterne, der Mond stand als schmale Sichel dabei. »Ist ja gut, Otter, ich höre es ja. Aber es ist doch nicht zu seh... O Mann!« Überwältigt starrte sie auf den schimmernden Sternenregen, der neben dem Mond glitzerte. »Mama, Papa, Tommi, kommt mal schnell!«, rief sie über die Schulter und schaute gleich wieder zum Himmel hinauf.
Otter bellte noch aufgeregter und tänzelte durch den Schnee.
»Was ist denn passiert?« Andrea kam zur Tür herausgestürzt, dicht gefolgt von Tommi und Karl, die, als sie Emmas ausgestreckten Arm sahen, ebenfalls nach oben blickten.
Tommi hatte den Kopf in den Nacken gelegt und drehte sich im Kreis. »Das ist der Schlitten vom Weihnachtsmann!«
Karl legte ihm eine Hand auf die Schulter. »Das ist eine Sternschnuppe oder ein Meteoritenhagel.«
Als die Lichter am Himmel langsam verblassten, hörte auch das Klingeln auf.
Karl wandte sich zur Tür. »Bestimmt ein Meteoritenhagel. Sehr ungewöhnlich«, meinte er.
Emma und Tommi sahen einander an und schüttelten die Köpfe.
Sie wussten es besser.
»Also gibt es ihn doch«, flüsterte Emma.
Tommi nickte. »Und er hat uns unseren Weihnachtswunsch erfüllt.«
Andrea hatte sich inzwischen ebenfalls wieder zur Tür gewandt.
»kommt wieder rein, es ist kalt.« Sie blickte sich um. »Wo ist denn Otter?«
In diesem Moment kam ein Fluch von Karl aus dem Wohnzimmer.
»Otter, nein! Nicht auf den Läufer! Du machst ja alles nass und schmutzig!«
Emma und Tommi verdrehten die Augen. »Papa!«
Wuff!
Nachspiel
»Hey, macht mal das Radio lauter!«, rief Tommi am Morgen des zweiten Weihnachtstages, als sie gemütlich beim Frühstück saßen. »Da kommt was über die Holzdiebe.«
»Tatsächlich?« Andrea stand auf und regelte die Lautstärke höher, damit sie die Nachrichten besser verstehen konnten.
»... wurden gestern Abend drei
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